Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Ach HERR! so laß dich finden 4. Erhalt mein faß in ehren/ Jn zucht und heiligkeit/ Und laß mich nichts versehren Biß auff die rechte zeit/ Und segne mich alsdann/ Daß ich ein liebes hertze Jn unverbotnem schertze Nach hause führen kan. 5. Doch lencke meine sinnen Zuvor auff dieses ziel/ Wie ich mein brod gewinnen Und sie ernehren wil. Nach diesem zeuch mich hin Zu einem frommen kinde/ Da ich mein labsal finde/ Wenn ich geschäfftig bin. 6. Laß mich ein mädgen lieben Das mich von hertzen meynt/ Jn Freud und in betrüben/ Das mit mir lacht und weint/ Das sich in alles schickt/ Und das an meinem ende/ Wenn ich den lauff vollende/ Mir noch die augen drückt. 7. Wiewohl du wirst es machen/ Weil du mein Vater bist/ Du weist was meinen sachen Gut und ersprießlich ist. Dein wille soll geschehn/ Und was du meinem leben Wilst T 3
Ach HERR! ſo laß dich finden 4. Erhalt mein faß in ehren/ Jn zucht und heiligkeit/ Und laß mich nichts verſehren Biß auff die rechte zeit/ Und ſegne mich alsdann/ Daß ich ein liebes hertze Jn unverbotnem ſchertze Nach hauſe fuͤhren kan. 5. Doch lencke meine ſinnen Zuvor auff dieſes ziel/ Wie ich mein brod gewinnen Und ſie ernehren wil. Nach dieſem zeuch mich hin Zu einem frommen kinde/ Da ich mein labſal finde/ Wenn ich geſchaͤfftig bin. 6. Laß mich ein maͤdgen lieben Das mich von hertzen meynt/ Jn Freud und in betruͤben/ Das mit mir lacht und weint/ Das ſich in alles ſchickt/ Und das an meinem ende/ Wenn ich den lauff vollende/ Mir noch die augen druͤckt. 7. Wiewohl du wirſt es machen/ Weil du mein Vater biſt/ Du weiſt was meinen ſachen Gut und erſprießlich iſt. Dein wille ſoll geſchehn/ Und was du meinem leben Wilſt T 3
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Ach HERR! ſo laß dich finden
Und brich mir meinen muth.
4. Erhalt mein faß in ehren/
Jn zucht und heiligkeit/
Und laß mich nichts verſehren
Biß auff die rechte zeit/
Und ſegne mich alsdann/
Daß ich ein liebes hertze
Jn unverbotnem ſchertze
Nach hauſe fuͤhren kan.
5. Doch lencke meine ſinnen
Zuvor auff dieſes ziel/
Wie ich mein brod gewinnen
Und ſie ernehren wil.
Nach dieſem zeuch mich hin
Zu einem frommen kinde/
Da ich mein labſal finde/
Wenn ich geſchaͤfftig bin.
6. Laß mich ein maͤdgen lieben
Das mich von hertzen meynt/
Jn Freud und in betruͤben/
Das mit mir lacht und weint/
Das ſich in alles ſchickt/
Und das an meinem ende/
Wenn ich den lauff vollende/
Mir noch die augen druͤckt.
7. Wiewohl du wirſt es machen/
Weil du mein Vater biſt/
Du weiſt was meinen ſachen
Gut und erſprießlich iſt.
Dein wille ſoll geſchehn/
Und was du meinem leben
Wilſt
T 3
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