Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Fünffte Handlung. Drum kanstu nicht demselben wiederstehn. Gal. Jch weiß von keinem glücke Das mir den trost und hofnung geben kan. Tel. Dein schmertzen weicht zurücke/ Schau nur getrost des himmels segen an. Gal. Sol Acis wieder leben? Sonst stirbt das leid in meinem hertzen nicht. Tel. Jch weiß dir rath zu geben Sieh nur auff mich/ und höre den bericht Gal. Ach Acis meine seele! Du bist dahin/ du bleibst wohl ewig todt. Tel. Jch schwere bey der höle Des Acherons/ es hat nun keine noth. Dein Acis lieget hier durch diesen stein bedeckt: Doch hat dein hertzeleid des glückes-macht erweckt/ Daß du noch manche lust der liebe solst geniessen. Schau her/ es sol ein brunn aus seinem leibe fliessen Der Acis selber seyn/ und Acis helffen sol/ Diß ist des himmels wort/ und also lebe wohl. (Telemus geht ab/ auß dem stein damit Acis bedeckt worden/ entspringt ein brunn/ die hir- ten und Nymfen kommen/ und tantzen um den brunn.) Addita heic fuit Oda inter saltandum canenda: Sed certas ob causas omittitur, Scilicet in ultima hac cantilena respici- endum est ad occasionem, cur ejusmodi Ludus exhibea- tur? Et inde, si Nuptiae sint. Vota ferenda novis Sponsis: Si alia festivitas, ejus quoque honorifica facienda mentio. Die
Fuͤnffte Handlung. Drum kanſtu nicht demſelben wiederſtehn. Gal. Jch weiß von keinem gluͤcke Das mir den troſt und hofnung geben kan. Tel. Dein ſchmertzen weicht zuruͤcke/ Schau nur getroſt des himmels ſegen an. Gal. Sol Acis wieder leben? Sonſt ſtirbt das leid in meinem heꝛtzen nicht. Tel. Jch weiß dir rath zu geben Sieh nur auff mich/ und hoͤre den bericht Gal. Ach Acis meine ſeele! Du biſt dahin/ du bleibſt wohl ewig todt. Tel. Jch ſchwere bey der hoͤle Des Acherons/ es hat nun keine noth. Dein Acis lieget hier durch dieſen ſtein bedeckt: Doch hat dein hertzeleid des gluͤckes-macht erweckt/ Daß du noch manche luſt der liebe ſolſt genieſſen. Schau her/ es ſol ein brunn aus ſeinem leibe flieſſen Der Acis ſelber ſeyn/ und Acis helffen ſol/ Diß iſt des himmels wort/ und alſo lebe wohl. (Telemus geht ab/ auß dem ſtein damit Acis bedeckt worden/ entſpringt ein brunn/ die hir- ten und Nymfen kommen/ und tantzen um den brunn.) Addita hîc fuit Oda inter ſaltandum canenda: Sed certas ob cauſas omittitur, Scilicet in ultimâ hac cantilenâ reſpici- endum eſt ad occaſionem, cur ejuſmodi Ludus exhibea- tur? Et inde, ſi Nuptiæ ſint. Vota ferenda novis Sponſis: Si alia feſtivitas, ejus quoque honorifica facienda mentio. Die
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Fuͤnffte Handlung.
Drum kanſtu nicht demſelben wiederſtehn.
Gal. Jch weiß von keinem gluͤcke
Das mir den troſt und hofnung geben kan.
Tel. Dein ſchmertzen weicht zuruͤcke/
Schau nur getroſt des himmels ſegen an.
Gal. Sol Acis wieder leben?
Sonſt ſtirbt das leid in meinem heꝛtzen nicht.
Tel. Jch weiß dir rath zu geben
Sieh nur auff mich/ und hoͤre den bericht
Gal. Ach Acis meine ſeele!
Du biſt dahin/ du bleibſt wohl ewig todt.
Tel. Jch ſchwere bey der hoͤle
Des Acherons/ es hat nun keine noth.
Dein Acis lieget hier durch dieſen ſtein bedeckt:
Doch hat dein hertzeleid des gluͤckes-macht erweckt/
Daß du noch manche luſt der liebe ſolſt genieſſen.
Schau her/ es ſol ein brunn aus ſeinem leibe flieſſen
Der Acis ſelber ſeyn/ und Acis helffen ſol/
Diß iſt des himmels wort/ und alſo lebe wohl.
(Telemus geht ab/ auß dem ſtein damit Acis
bedeckt worden/ entſpringt ein brunn/ die hir-
ten und Nymfen kommen/ und tantzen um den
brunn.)
Addita hîc fuit Oda inter ſaltandum canenda: Sed certas ob
cauſas omittitur, Scilicet in ultimâ hac cantilenâ reſpici-
endum eſt ad occaſionem, cur ejuſmodi Ludus exhibea-
tur? Et inde, ſi Nuptiæ ſint. Vota ferenda novis Sponſis:
Si alia feſtivitas, ejus quoque honorifica facienda mentio.
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