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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Fünffte Handlung.
Eus. Ach wäre doch mein Bojus hier geblieben/ ich
weiß/ ihr hättet uns rath gegeben/ wo man am sichersten
könte unterkommen.
Rom. Gebt euch zufrieden/ da ist ein schöner platz/
wollet ihr euer ruh darauff nehmen/ so will ich unterdes-
sen vor euch sorgen.
Eus. Es ist gar gut/ ich bin der ruh gewiß sehr benö-
tigt.
Rom. Lasset euch nicht verstören/ ich will bald wieder
hier seyn.
Eus. Jch nehme es zu danck an.
Rom. (ad spectatores) Ja/ ja du solt mir dancken.
(Geht ab.)
(Sie legt sich nieder und schläfft/ indessen kömmt
Romana wieder/ und hat einen napp mit
schwartzer farbe.)
Rom. Halt! dieses kunst-stück soll meine falschheit
bedecken. Hier habe ich eine farbe/ welche durch kein
waschen aus dem gesichte gebracht wird/ diese will ich ihr
unter die augen streichen/ daß niemand die Eusebie ken-
nen soll
(Sie bemahlt ihr gantz gesichte.) Nun
bin ich meiner sorgen loß
(Sie thut den napp auff
die seite.)
Eus. (erwacht) Ach wo bin ich? Sieh da Romana
seyd ihr schon wieder kommen?
Rom. Ja ich wolte euch nicht im schlaff verstören.
Eus. Wo ist Bojus geblieben?
Rom. Er wartet im wirths-hause/ wollet ihr folgen/
so will ich euch den weg weisen.
Eus. Gar wohl/ ich folge.
(Sie gehn ab.)
Germanus/ Heliconie.
Hel. JCh hatte es meinem liebsten nicht zugetraut/
daß er könte böse seyn.
Germ.
Fuͤnffte Handlung.
Euſ. Ach waͤre doch mein Bojus hier geblieben/ ich
weiß/ ihr haͤttet uns rath gegeben/ wo man am ſicherſten
koͤnte unterkommen.
Rom. Gebt euch zufrieden/ da iſt ein ſchoͤner platz/
wollet ihr euer ruh darauff nehmen/ ſo will ich unterdeſ-
ſen vor euch ſorgen.
Euſ. Es iſt gar gut/ ich bin der ruh gewiß ſehr benoͤ-
tigt.
Rom. Laſſet euch nicht verſtoͤren/ ich will bald wieder
hier ſeyn.
Euſ. Jch nehme es zu danck an.
Rom. (ad ſpectatores) Ja/ ja du ſolt mir dancken.
(Geht ab.)
(Sie legt ſich nieder und ſchlaͤfft/ indeſſen koͤm̃t
Romana wieder/ und hat einen napp mit
ſchwartzer farbe.)
Rom. Halt! dieſes kunſt-ſtuͤck ſoll meine falſchheit
bedecken. Hier habe ich eine farbe/ welche durch kein
waſchen aus dem geſichte gebracht wird/ dieſe will ich ihr
unter die augen ſtreichen/ daß niemand die Euſebie ken-
nen ſoll
(Sie bemahlt ihr gantz geſichte.) Nun
bin ich meiner ſorgen loß
(Sie thut den napp auff
die ſeite.)
Euſ. (erwacht) Ach wo bin ich? Sieh da Romana
ſeyd ihr ſchon wieder kommen?
Rom. Ja ich wolte euch nicht im ſchlaff verſtoͤren.
Euſ. Wo iſt Bojus geblieben?
Rom. Er wartet im wirths-hauſe/ wollet ihr folgen/
ſo will ich euch den weg weiſen.
Euſ. Gar wohl/ ich folge.
(Sie gehn ab.)
Germanus/ Heliconie.
Hel. JCh hatte es meinem liebſten nicht zugetraut/
daß er koͤnte boͤſe ſeyn.
Germ.
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[671/0687] Fuͤnffte Handlung. Euſ. Ach waͤre doch mein Bojus hier geblieben/ ich weiß/ ihr haͤttet uns rath gegeben/ wo man am ſicherſten koͤnte unterkommen. Rom. Gebt euch zufrieden/ da iſt ein ſchoͤner platz/ wollet ihr euer ruh darauff nehmen/ ſo will ich unterdeſ- ſen vor euch ſorgen. Euſ. Es iſt gar gut/ ich bin der ruh gewiß ſehr benoͤ- tigt. Rom. Laſſet euch nicht verſtoͤren/ ich will bald wieder hier ſeyn. Euſ. Jch nehme es zu danck an. Rom. (ad ſpectatores) Ja/ ja du ſolt mir dancken. (Geht ab.) (Sie legt ſich nieder und ſchlaͤfft/ indeſſen koͤm̃t Romana wieder/ und hat einen napp mit ſchwartzer farbe.) Rom. Halt! dieſes kunſt-ſtuͤck ſoll meine falſchheit bedecken. Hier habe ich eine farbe/ welche durch kein waſchen aus dem geſichte gebracht wird/ dieſe will ich ihr unter die augen ſtreichen/ daß niemand die Euſebie ken- nen ſoll (Sie bemahlt ihr gantz geſichte.) Nun bin ich meiner ſorgen loß (Sie thut den napp auff die ſeite.) Euſ. (erwacht) Ach wo bin ich? Sieh da Romana ſeyd ihr ſchon wieder kommen? Rom. Ja ich wolte euch nicht im ſchlaff verſtoͤren. Euſ. Wo iſt Bojus geblieben? Rom. Er wartet im wirths-hauſe/ wollet ihr folgen/ ſo will ich euch den weg weiſen. Euſ. Gar wohl/ ich folge. (Sie gehn ab.) Germanus/ Heliconie. Hel. JCh hatte es meinem liebſten nicht zugetraut/ daß er koͤnte boͤſe ſeyn. Germ.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/687>, abgerufen am 20.06.2024.