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Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.

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Der Bauerische
Scib. Ja freylich/ non possumus simul forbere & fla-
re:
das Latein erfodert einen gantzen Menschen.
Zir, Jch hoffe/ wenn ich meine Ubung wieder ha-
ben solte/ so könt ich mit der Zeit was vornehmers
werden.
Scib. Difficile est adversus stimulum calcitrare.
Jm Alter lernt sichs nicht wol.
Zir. Nun wolan/ Hr. Vater kommt herein auff ein
Kännichen Bier.
Scib. Qui bene bibit, bene dormit. Wer was guts
zu trincken hat/ der führt die Braut heim.
Zir. Jch will heute die Zeche bezahlen.
Scib. Parcius utaris rapiente veredo, Junges
Blut/ spar dein Guth.
Zir. Ey es liegen jhrer viel auff dem Kirchhoff die
sich aus Kargheit nicht satt gefressen haben.
Scib. Ey ey Post fata quiescit, last todte Leute
ruhen.
Zir. Ja wol/ ich halte mehr von den Lebendigen.
Wie stehts Mägdgen ein Strohsack im Brautbette
[i]st besser als ein sammtnes Leichentuch?
Scib. Trahit sua quem voluptas, Ein jedweder
Schäffer lobet seine Keule. Doch last uns gehen.
Asinus est in patinis, ich möchte gerne trincken.

(gehen ab.)


Drit-
Der Baueriſche
Scib. Ja freylich/ non poſſumus ſimul forbere & fla-
re:
das Latein erfodert einen gantzen Menſchen.
Zir, Jch hoffe/ wenn ich meine Ubung wieder ha-
ben ſolte/ ſo koͤnt ich mit der Zeit was vornehmers
werden.
Scib. Difficile eſt adverſus ſtimulum calcitrare.
Jm Alter lernt ſichs nicht wol.
Zir. Nun wolan/ Hr. Vater kom̃t herein auff ein
Kaͤnnichen Bier.
Scib. Qui benè bibit, benè dormit. Wer was guts
zu trincken hat/ der fuͤhrt die Braut heim.
Zir. Jch will heute die Zeche bezahlen.
Scib. Parcius utaris rapiente veredo, Junges
Blut/ ſpar dein Guth.
Zir. Ey es liegen jhrer viel auff dem Kirchhoff die
ſich aus Kargheit nicht ſatt gefreſſen haben.
Scib. Ey ey Poſt fata quieſcit, laſt todte Leute
ruhen.
Zir. Ja wol/ ich halte mehr von den Lebendigen.
Wie ſtehts Maͤgdgen ein Strohſack im Brautbette
[i]ſt beſſer als ein ſam̃tnes Leichentuch?
Scib. Trahit ſua quemꝙ́ voluptas, Ein jedweder
Schaͤffer lobet ſeine Keule. Doch laſt uns gehen.
Aſinus eſt in patinis, ich moͤchte gerne trincken.

(gehen ab.)


Drit-
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[40/0052] Der Baueriſche Scib. Ja freylich/ non poſſumus ſimul forbere & fla- re: das Latein erfodert einen gantzen Menſchen. Zir, Jch hoffe/ wenn ich meine Ubung wieder ha- ben ſolte/ ſo koͤnt ich mit der Zeit was vornehmers werden. Scib. Difficile eſt adverſus ſtimulum calcitrare. Jm Alter lernt ſichs nicht wol. Zir. Nun wolan/ Hr. Vater kom̃t herein auff ein Kaͤnnichen Bier. Scib. Qui benè bibit, benè dormit. Wer was guts zu trincken hat/ der fuͤhrt die Braut heim. Zir. Jch will heute die Zeche bezahlen. Scib. Parcius utaris rapiente veredo, Junges Blut/ ſpar dein Guth. Zir. Ey es liegen jhrer viel auff dem Kirchhoff die ſich aus Kargheit nicht ſatt gefreſſen haben. Scib. Ey ey Poſt fata quieſcit, laſt todte Leute ruhen. Zir. Ja wol/ ich halte mehr von den Lebendigen. Wie ſtehts Maͤgdgen ein Strohſack im Brautbette iſt beſſer als ein ſam̃tnes Leichentuch? Scib. Trahit ſua quemꝙ́ voluptas, Ein jedweder Schaͤffer lobet ſeine Keule. Doch laſt uns gehen. Aſinus eſt in patinis, ich moͤchte gerne trincken. (gehen ab.) Drit-

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/52>, abgerufen am 22.11.2024.