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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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an meinem Theile will als ein getreuer
Patriote bey derselben Parthey verblei-
ben/ welche sich bey der letzten Nach-
kommenschafft verhoffentlich am besten
legitimiren wird.

Erster Handlung
Siebender Auffzug.
Jehu ein Krieges-Obrister.
Obadia Königlicher Hoffmeister.
Naboth des Königes Vetter.
Nab. Mein Herr/ wie hat sich sein Gesichte
so bald verwandelt? Mich dünckt/ vor
einer Stunde war das Wetter etwas
angenehmer.
Jeh. Wenn ich vor einer Stunde dassel-
bige verstanden hätte/ was mir gleich
diesen Augenblick begegnet ist/ so wür-
de ich meine ausgelassene Fröligkeit
verdammet haben.
Nab. Wir leben in unglückseliger Zeit/
und wenn wir alles bedencken wollen/
so dürffen wir niemals frölich seyn.
Obad. Und also muß uns ein neues Un-
glück

an meinem Theile will als ein getreuer
Patriote bey derſelben Parthey verblei-
ben/ welche ſich bey der letzten Nach-
kom̃enſchafft verhoffentlich am beſten
legitimiren wird.

Erſter Handlung
Siebender Auffzug.
Jehu ein Krieges-Obriſter.
Obadia Koͤniglicher Hoffmeiſter.
Naboth des Koͤniges Vetter.
Nab. Mein Herr/ wie hat ſich ſein Geſichte
ſo bald verwandelt? Mich duͤnckt/ vor
einer Stunde war das Wetter etwas
angenehmer.
Jeh. Wenn ich vor einer Stunde daſſel-
bige verſtanden haͤtte/ was mir gleich
dieſen Augenblick begegnet iſt/ ſo wuͤr-
de ich meine ausgelaſſene Froͤligkeit
verdammet haben.
Nab. Wir leben in ungluͤckſeliger Zeit/
und wenn wir alles bedencken wollen/
ſo duͤrffen wir niemals froͤlich ſeyn.
Obad. Und alſo muß uns ein neues Un-
gluͤck
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[32/0196] an meinem Theile will als ein getreuer Patriote bey derſelben Parthey verblei- ben/ welche ſich bey der letzten Nach- kom̃enſchafft verhoffentlich am beſten legitimiren wird. Erſter Handlung Siebender Auffzug. Jehu ein Krieges-Obriſter. Obadia Koͤniglicher Hoffmeiſter. Naboth des Koͤniges Vetter. Nab. Mein Herr/ wie hat ſich ſein Geſichte ſo bald verwandelt? Mich duͤnckt/ vor einer Stunde war das Wetter etwas angenehmer. Jeh. Wenn ich vor einer Stunde daſſel- bige verſtanden haͤtte/ was mir gleich dieſen Augenblick begegnet iſt/ ſo wuͤr- de ich meine ausgelaſſene Froͤligkeit verdammet haben. Nab. Wir leben in ungluͤckſeliger Zeit/ und wenn wir alles bedencken wollen/ ſo duͤrffen wir niemals froͤlich ſeyn. Obad. Und alſo muß uns ein neues Un- gluͤck

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/196>, abgerufen am 22.11.2024.