Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Haußgenossen thun lassen: Jch will
den Zettel nicht in eine fremde Kirche
schicken/ daß er unter den Vorbitten ab-
gelesen wird: Sondern hier steht der
Mann/ der es in eigener Person selbst
verrichten will.

Mit meinem Gebete dienen etc.

Jch kan nicht grosse Dienste noch etwas
anders von annehmlichen Auffwartun-
gen versprechen; Sondern wenn ihm
mit dem jenigen gedienet ist/ das ich in
der Krafft GOttes vor das meinige
schätzen darff/ so lasse er sich das Gebete
befohlen seyn/ welches darum mit einem
scharffen
accente ausgesprochen wird/
daß er zugleich den Eyffer daraus erken-
nen soll/ welchen ich bey diesem Gebete
durchaus empfinden werde.

Dem Herrn will ich mit meinem Ge-
bete dienen.

Der Ausgang soll es beweisen/ daß er
mir dessentwegen noch einen Danck
wird schuldig seyn: Er wird es empfin-
den/ was vor ein vortreflicher
Effect zu
seinem Auffnehmen und zu seiner Wol-
fahrt erfolgen soll.

XVII.

Haußgenoſſen thun laſſen: Jch will
den Zettel nicht in eine fremde Kirche
ſchicken/ daß er unter den Vorbitten ab-
geleſen wird: Sondern hier ſteht der
Mann/ der es in eigener Perſon ſelbſt
verrichten will.

Mit meinem Gebete dienen ꝛc.

Jch kan nicht groſſe Dienſte noch etwas
anders von annehmlichen Auffwartun-
gen verſprechen; Sondern wenn ihm
mit dem jenigen gedienet iſt/ das ich in
der Krafft GOttes vor das meinige
ſchaͤtzen darff/ ſo laſſe er ſich das Gebete
befohlen ſeyn/ welches darum mit einem
ſcharffen
accente ausgeſprochen wird/
daß er zugleich den Eyffer daraus erken-
nen ſoll/ welchen ich bey dieſem Gebete
durchaus empfinden werde.

Dem Herrn will ich mit meinem Ge-
bete dienen.

Der Ausgang ſoll es beweiſen/ daß er
mir deſſentwegen noch einen Danck
wird ſchuldig ſeyn: Er wird es empfin-
den/ was vor ein vortreflicher
Effect zu
ſeinem Auffnehmen und zu ſeiner Wol-
fahrt erfolgen ſoll.

XVII.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p> <hi rendition="#et">
              <pb facs="#f0024"/> <hi rendition="#fr">Haußgeno&#x017F;&#x017F;en thun la&#x017F;&#x017F;en: Jch will<lb/>
den Zettel nicht in eine fremde Kirche<lb/>
&#x017F;chicken/ daß er unter den Vorbitten ab-<lb/>
gele&#x017F;en wird: Sondern hier &#x017F;teht der<lb/>
Mann/ der es in eigener Per&#x017F;on &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
verrichten will.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Mit meinem <hi rendition="#fr">Gebete</hi> dienen &#xA75B;c.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Jch kan nicht gro&#x017F;&#x017F;e Dien&#x017F;te noch etwas<lb/>
anders von annehmlichen Auffwartun-<lb/>
gen ver&#x017F;prechen; Sondern wenn ihm<lb/>
mit dem jenigen gedienet i&#x017F;t/ das ich in<lb/>
der Krafft GOttes vor das meinige<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;tzen darff/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;e er &#x017F;ich das Gebete<lb/>
befohlen &#x017F;eyn/ welches darum mit einem<lb/>
&#x017F;charffen</hi> <hi rendition="#aq">accent</hi> <hi rendition="#fr">e ausge&#x017F;prochen wird/<lb/>
daß er zugleich den Eyffer daraus erken-<lb/>
nen &#x017F;oll/ welchen ich bey die&#x017F;em Gebete<lb/>
durchaus empfinden werde.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Dem Herrn will ich mit meinem Ge-<lb/>
bete dienen.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Der Ausgang &#x017F;oll es bewei&#x017F;en/ daß er<lb/>
mir de&#x017F;&#x017F;entwegen noch einen Danck<lb/>
wird &#x017F;chuldig &#x017F;eyn: Er wird es empfin-<lb/>
den/ was vor ein vortreflicher</hi> <hi rendition="#aq">Effect</hi> <hi rendition="#fr">zu<lb/>
&#x017F;einem Auffnehmen und zu &#x017F;einer Wol-<lb/>
fahrt erfolgen &#x017F;oll.</hi> </hi> </p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XVII.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0024] Haußgenoſſen thun laſſen: Jch will den Zettel nicht in eine fremde Kirche ſchicken/ daß er unter den Vorbitten ab- geleſen wird: Sondern hier ſteht der Mann/ der es in eigener Perſon ſelbſt verrichten will. Mit meinem Gebete dienen ꝛc. Jch kan nicht groſſe Dienſte noch etwas anders von annehmlichen Auffwartun- gen verſprechen; Sondern wenn ihm mit dem jenigen gedienet iſt/ das ich in der Krafft GOttes vor das meinige ſchaͤtzen darff/ ſo laſſe er ſich das Gebete befohlen ſeyn/ welches darum mit einem ſcharffen accente ausgeſprochen wird/ daß er zugleich den Eyffer daraus erken- nen ſoll/ welchen ich bey dieſem Gebete durchaus empfinden werde. Dem Herrn will ich mit meinem Ge- bete dienen. Der Ausgang ſoll es beweiſen/ daß er mir deſſentwegen noch einen Danck wird ſchuldig ſeyn: Er wird es empfin- den/ was vor ein vortreflicher Effect zu ſeinem Auffnehmen und zu ſeiner Wol- fahrt erfolgen ſoll. XVII.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/24
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/24>, abgerufen am 03.05.2024.