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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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habe GOTT und den König gesegnet/
was würden wir damit ausrichten?
Jez. Wer hat sich der höchsten Straffe
schuldig gemacht? (Sie stehen alle
auff)
er soll sterben/ und wenn er sei-
nen Sitz noch so sehr erhöhet hätte.
Nim. Naboth ist der Mann/ der den Na-
men Gottes mit seiner verfluchten Zun-
ge entheiliget hat.
Ob. Naboth ist der Mann/ welcher mit
seinen Worten der Königlichen Hoheit
zunahe getreten ist.
Nab. Wer ist so unverschämt/ daß er die
Unschuld auch in der öffentlichen Ge-
meine verfolgen will?
Jez. Niemand ist gerecht/ und niemand ist
unschuldig/ ehe man die Sache unter-
suchet hat.
Nab. Diese Kerlen klagen mich an in ei-
ner Sache/ die sie nimmermehr bewei-
sen können.
Jez. Führen sie keinen Beweiß/ so wird
das Blut von ihrem Kopffe gefodert
werden.
Nim. Hier stehen die Zeugen/ welche von
schrecklichen Dingen sagen werden/ de-
rer
habe GOTT und den Koͤnig geſegnet/
was wuͤrden wir damit ausrichten?
Jez. Wer hat ſich der hoͤchſten Straffe
ſchuldig gemacht? (Sie ſtehen alle
auff)
er ſoll ſterben/ und wenn er ſei-
nen Sitz noch ſo ſehr erhoͤhet haͤtte.
Nim. Naboth iſt der Mann/ der den Na-
men Gottes mit ſeiner verfluchten Zun-
ge entheiliget hat.
Ob. Naboth iſt der Mann/ welcher mit
ſeinen Worten der Koͤniglichen Hoheit
zunahe getreten iſt.
Nab. Wer iſt ſo unverſchaͤmt/ daß er die
Unſchuld auch in der oͤffentlichen Ge-
meine verfolgen will?
Jez. Niemand iſt gerecht/ und niemand iſt
unſchuldig/ ehe man die Sache unter-
ſuchet hat.
Nab. Dieſe Kerlen klagen mich an in ei-
ner Sache/ die ſie nimmermehr bewei-
ſen koͤnnen.
Jez. Fuͤhren ſie keinen Beweiß/ ſo wird
das Blut von ihrem Kopffe gefodert
werden.
Nim. Hier ſtehen die Zeugen/ welche von
ſchrecklichen Dingen ſagen werden/ de-
rer
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[138/0302] habe GOTT und den Koͤnig geſegnet/ was wuͤrden wir damit ausrichten? Jez. Wer hat ſich der hoͤchſten Straffe ſchuldig gemacht? (Sie ſtehen alle auff) er ſoll ſterben/ und wenn er ſei- nen Sitz noch ſo ſehr erhoͤhet haͤtte. Nim. Naboth iſt der Mann/ der den Na- men Gottes mit ſeiner verfluchten Zun- ge entheiliget hat. Ob. Naboth iſt der Mann/ welcher mit ſeinen Worten der Koͤniglichen Hoheit zunahe getreten iſt. Nab. Wer iſt ſo unverſchaͤmt/ daß er die Unſchuld auch in der oͤffentlichen Ge- meine verfolgen will? Jez. Niemand iſt gerecht/ und niemand iſt unſchuldig/ ehe man die Sache unter- ſuchet hat. Nab. Dieſe Kerlen klagen mich an in ei- ner Sache/ die ſie nimmermehr bewei- ſen koͤnnen. Jez. Fuͤhren ſie keinen Beweiß/ ſo wird das Blut von ihrem Kopffe gefodert werden. Nim. Hier ſtehen die Zeugen/ welche von ſchrecklichen Dingen ſagen werden/ de- rer

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/302>, abgerufen am 22.11.2024.