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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Pal. Wo gehet der Gerechtigkeit was ab/
wenn man einem Beklagten die Rich-
terlichen Wolthaten zukommen läßt.
Laed. Jch sage noch einmal/ man überei-
let sich/ wo der Beklagte wegen dieser
ungewissen Aussage sterben soll.
Jez. Wollen andere klüger seyn/ so mögen
sie an meine Stelle treten. Meinet-
wegen mag Naboth gar loßgezehlet
werden.
Nim. Das Volck richtet sich nach des
Priesters Ausspruche. Wollen sich die
Eltesten zancken/ so mögen sie es thun/
wenn Naboth gestorben ist. Auff ihr
rechten Jsraeliten/ greifft nach den
Steinen/ Gott und der König will
durch dieses Blut geehret seyn.

(Sie fangen einen Tumult an/ die
Trompeten klingen darzwischen/
und also wird Naboth von dem
gantzen Volcke gesteiniget/ Na-
boths beyde Söhne gehen durch.
Jn währendem Tumulte fält die
Mittel-Scene zu/ und verbirget
den Todten/ auch die Priester/ die
Eltesten und Soldaten schleichen
all-
G 2
Pal. Wo gehet der Gerechtigkeit was ab/
wenn man einem Beklagten die Rich-
terlichen Wolthaten zukommen laͤßt.
Laed. Jch ſage noch einmal/ man uͤberei-
let ſich/ wo der Beklagte wegen dieſer
ungewiſſen Ausſage ſterben ſoll.
Jez. Wollen andere kluͤger ſeyn/ ſo moͤgen
ſie an meine Stelle treten. Meinet-
wegen mag Naboth gar loßgezehlet
werden.
Nim. Das Volck richtet ſich nach des
Prieſters Ausſpruche. Wollen ſich die
Elteſten zancken/ ſo moͤgen ſie es thun/
wenn Naboth geſtorben iſt. Auff ihr
rechten Jſraeliten/ greifft nach den
Steinen/ Gott und der Koͤnig will
durch dieſes Blut geehret ſeyn.

(Sie fangen einen Tumult an/ die
Trompeten klingen darzwiſchen/
und alſo wird Naboth von dem
gantzen Volcke geſteiniget/ Na-
boths beyde Soͤhne gehen durch.
Jn waͤhrendem Tumulte faͤlt die
Mittel-Scene zu/ und verbirget
den Todten/ auch die Prieſter/ die
Elteſten und Soldaten ſchleichen
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G 2
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[147/0311] Pal. Wo gehet der Gerechtigkeit was ab/ wenn man einem Beklagten die Rich- terlichen Wolthaten zukommen laͤßt. Laed. Jch ſage noch einmal/ man uͤberei- let ſich/ wo der Beklagte wegen dieſer ungewiſſen Ausſage ſterben ſoll. Jez. Wollen andere kluͤger ſeyn/ ſo moͤgen ſie an meine Stelle treten. Meinet- wegen mag Naboth gar loßgezehlet werden. Nim. Das Volck richtet ſich nach des Prieſters Ausſpruche. Wollen ſich die Elteſten zancken/ ſo moͤgen ſie es thun/ wenn Naboth geſtorben iſt. Auff ihr rechten Jſraeliten/ greifft nach den Steinen/ Gott und der Koͤnig will durch dieſes Blut geehret ſeyn. (Sie fangen einen Tumult an/ die Trompeten klingen darzwiſchen/ und alſo wird Naboth von dem gantzen Volcke geſteiniget/ Na- boths beyde Soͤhne gehen durch. Jn waͤhrendem Tumulte faͤlt die Mittel-Scene zu/ und verbirget den Todten/ auch die Prieſter/ die Elteſten und Soldaten ſchleichen all- G 2

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/311>, abgerufen am 22.11.2024.