Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Wo hat ein solcher Hund ein ehrlich (Gehet ab.) Grab verdient/ Der sich zu grosser Schuld auch wider GOtt erkühnt. Ah. Ach weh! mein Vater Elia/ soll ich die- sen grausamen Fluch zuletzt behalten? und soll mir der Weinberg noch eher zur Verdammniß gereichen/ ehe die eu- serste Schwelle durch meinen Fuß be- treten wird? Ach wie verändert sich der Anblick/ wie jämmerlich scheinet die Situ- ation, welche mir sonst eine angenehme Landschafft vor Augen stellete. Ach der Blut-Acker mag einen Herrn finden/ wo er will/ ich habe ohndem mehr Un- glück und mehr Blut auff dem Halse/ als ich werde büssen oder verantworten können. (Gehet ab.) Vierd- K 5
Wo hat ein ſolcher Hund ein ehrlich (Gehet ab.) Grab verdient/ Der ſich zu groſſer Schuld auch wider GOtt erkuͤhnt. Ah. Ach weh! mein Vater Elia/ ſoll ich die- ſen grauſamen Fluch zuletzt behalten? und ſoll mir der Weinberg noch eher zur Verdammniß gereichen/ ehe die eu- ſerſte Schwelle durch meinen Fuß be- treten wird? Ach wie veraͤndert ſich der Anblick/ wie jaͤm̃erlich ſcheinet die Situ- ation, welche mir ſonſt eine angenehme Landſchafft vor Augen ſtellete. Ach der Blut-Acker mag einen Herrn finden/ wo er will/ ich habe ohndem mehr Un- gluͤck und mehr Blut auff dem Halſe/ als ich werde buͤſſen oder verantworten koͤnnen. (Gehet ab.) Vierd- K 5
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Wo hat ein ſolcher Hund ein ehrlich
Grab verdient/
Der ſich zu groſſer Schuld auch wider
GOtt erkuͤhnt.
(Gehet ab.)
Ah. Ach weh! mein Vater Elia/ ſoll ich die-
ſen grauſamen Fluch zuletzt behalten?
und ſoll mir der Weinberg noch eher
zur Verdammniß gereichen/ ehe die eu-
ſerſte Schwelle durch meinen Fuß be-
treten wird? Ach wie veraͤndert ſich der
Anblick/ wie jaͤm̃erlich ſcheinet die Situ-
ation, welche mir ſonſt eine angenehme
Landſchafft vor Augen ſtellete. Ach der
Blut-Acker mag einen Herrn finden/
wo er will/ ich habe ohndem mehr Un-
gluͤck und mehr Blut auff dem Halſe/
als ich werde buͤſſen oder verantworten
koͤnnen. (Gehet ab.)
Vierd-
K 5
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