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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Bir. Wo meine Tugend gekräncket wird/
davon muß ich Wissenschafft haben.
Und wer mich vor keinen rechtschaffe-
nen Cavallier hält/ der soll auch in mei-
nen Augen vor keinen rechtschaffenen
König gehalten werden.
Laff. Ach was würden Jhre Excell. auff
Spanischer Seiten vor Höffligkeit ge-
niessen/ wenn sie derselben nur mit einer
Mine begegnen wolten.
Ren. Und was würde Savoyen vor eine
Erkäntligkeit blicken lassen/ wenn sie
nur der Affection eines so grossen
Marschalls könten versichert seyn.
Bir. Schweigt/ meine Person soll Ho-
heit genug haben/ auch ohne Vor-
schub frembder Potentaten/ der Mo-
narchie von Franckreich einen Kampff
anzubieten.
Laff. Doch hat das Verhängniß
vielleicht beschlossen/ daß auch hohe
Potentaten sich über dero Wohlthat
freuen sollen.
Ren. Und daß Spanien und Savoyen
sich unter dero Clienten zehlen sol-
len.

Bir.
Bir. Wo meine Tugend gekraͤncket wird/
davon muß ich Wiſſenſchafft haben.
Und wer mich vor keinen rechtſchaffe-
nen Cavallier haͤlt/ der ſoll auch in mei-
nen Augen vor keinen rechtſchaffenen
Koͤnig gehalten werden.
Laff. Ach was wuͤrden Jhre Excell. auff
Spaniſcher Seiten vor Hoͤffligkeit ge-
nieſſen/ wenn ſie derſelben nur mit einer
Mine begegnen wolten.
Ren. Und was wuͤrde Savoyen vor eine
Erkaͤntligkeit blicken laſſen/ wenn ſie
nur der Affection eines ſo groſſen
Marſchalls koͤnten verſichert ſeyn.
Bir. Schweigt/ meine Perſon ſoll Ho-
heit genug haben/ auch ohne Vor-
ſchub frembder Potentaten/ der Mo-
narchie von Franckreich einen Kampff
anzubieten.
Laff. Doch hat das Verhaͤngniß
vielleicht beſchloſſen/ daß auch hohe
Potentaten ſich uͤber dero Wohlthat
freuen ſollen.
Ren. Und daß Spanien und Savoyen
ſich unter dero Clienten zehlen ſol-
len.

Bir.
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[318/0484] Bir. Wo meine Tugend gekraͤncket wird/ davon muß ich Wiſſenſchafft haben. Und wer mich vor keinen rechtſchaffe- nen Cavallier haͤlt/ der ſoll auch in mei- nen Augen vor keinen rechtſchaffenen Koͤnig gehalten werden. Laff. Ach was wuͤrden Jhre Excell. auff Spaniſcher Seiten vor Hoͤffligkeit ge- nieſſen/ wenn ſie derſelben nur mit einer Mine begegnen wolten. Ren. Und was wuͤrde Savoyen vor eine Erkaͤntligkeit blicken laſſen/ wenn ſie nur der Affection eines ſo groſſen Marſchalls koͤnten verſichert ſeyn. Bir. Schweigt/ meine Perſon ſoll Ho- heit genug haben/ auch ohne Vor- ſchub frembder Potentaten/ der Mo- narchie von Franckreich einen Kampff anzubieten. Laff. Doch hat das Verhaͤngniß vielleicht beſchloſſen/ daß auch hohe Potentaten ſich uͤber dero Wohlthat freuen ſollen. Ren. Und daß Spanien und Savoyen ſich unter dero Clienten zehlen ſol- len. Bir.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/484>, abgerufen am 22.11.2024.