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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Bros. Es war dir gesund.
Sebast. Wir sind in unserer Geburts-
Stunde mit einem hohen Geiste bega-
bet worden/ und es kan nicht fehlen/ es
muß uns ein Königreich bescheret seyn:
nur dieses können wir nicht wissen/ ob
das rechte Königreich gegen Morgen
oder gegen Abend liegen soll. Will uns
der Herr Nachricht davon geben/ so
wollen wir uns alsodann Königlich be-
dancken/ wenn wir die Krone werden
auff unserm Haupte tragen.
Bros. Wohlan/ du Königliches Hertze/
trit auch daher/ und erwarte/ was ich
mit dir thun werde. Doch du wirst
auch etwas sonderliches haben wollen.
Blaise. Ja/ allmächtiger/ Ehrenvester Herr
Schwartzkünstler/ es war bald so.
Bros. Was hast du aber vorzubringen?
Bl. Es ist eine Noth/ die lieget mir auff dem
Hertzen/ wie ein Mühlstein.
Br. Es muß auch eine grosse Noth seyn/
wenn ich um Hülffe soll angesprochen
werden. Jn einer lumpen Noth kan
man sich selber helffen.
Bl. Ja es ist eine Noth/ die unsern Edel-
mann mit betrifft.

Br.
Broſ. Es war dir geſund.
Sebaſt. Wir ſind in unſerer Geburts-
Stunde mit einem hohen Geiſte bega-
bet worden/ und es kan nicht fehlen/ es
muß uns ein Koͤnigreich beſcheret ſeyn:
nur dieſes koͤnnen wir nicht wiſſen/ ob
das rechte Koͤnigreich gegen Morgen
oder gegen Abend liegen ſoll. Will uns
der Herr Nachricht davon geben/ ſo
wollen wir uns alſodann Koͤniglich be-
dancken/ wenn wir die Krone werden
auff unſerm Haupte tragen.
Broſ. Wohlan/ du Koͤnigliches Hertze/
trit auch daher/ und erwarte/ was ich
mit dir thun werde. Doch du wirſt
auch etwas ſonderliches haben wollen.
Blaiſe. Ja/ allmaͤchtiger/ Ehrenveſter Herr
Schwartzkuͤnſtler/ es war bald ſo.
Broſ. Was haſt du aber vorzubringen?
Bl. Es iſt eine Noth/ die lieget mir auff dem
Hertzen/ wie ein Muͤhlſtein.
Br. Es muß auch eine groſſe Noth ſeyn/
wenn ich um Huͤlffe ſoll angeſprochen
werden. Jn einer lumpen Noth kan
man ſich ſelber helffen.
Bl. Ja es iſt eine Noth/ die unſern Edel-
mann mit betrifft.

Br.
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[325/0491] Broſ. Es war dir geſund. Sebaſt. Wir ſind in unſerer Geburts- Stunde mit einem hohen Geiſte bega- bet worden/ und es kan nicht fehlen/ es muß uns ein Koͤnigreich beſcheret ſeyn: nur dieſes koͤnnen wir nicht wiſſen/ ob das rechte Koͤnigreich gegen Morgen oder gegen Abend liegen ſoll. Will uns der Herr Nachricht davon geben/ ſo wollen wir uns alſodann Koͤniglich be- dancken/ wenn wir die Krone werden auff unſerm Haupte tragen. Broſ. Wohlan/ du Koͤnigliches Hertze/ trit auch daher/ und erwarte/ was ich mit dir thun werde. Doch du wirſt auch etwas ſonderliches haben wollen. Blaiſe. Ja/ allmaͤchtiger/ Ehrenveſter Herr Schwartzkuͤnſtler/ es war bald ſo. Broſ. Was haſt du aber vorzubringen? Bl. Es iſt eine Noth/ die lieget mir auff dem Hertzen/ wie ein Muͤhlſtein. Br. Es muß auch eine groſſe Noth ſeyn/ wenn ich um Huͤlffe ſoll angeſprochen werden. Jn einer lumpen Noth kan man ſich ſelber helffen. Bl. Ja es iſt eine Noth/ die unſern Edel- mann mit betrifft. Br.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/491>, abgerufen am 22.11.2024.