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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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sonst wolte ich dem Gestirne was von
einer ungemeinen Wirckung zuschrei-
ben.
Forc. Wir müssen die ersten Leute fra-
gen/ die uns entgegen kommen/ und wo
mir recht ist/ so haben diese ehrliche
Cammeraden mehr Lust zu einem Ju-
bel-Feste/ als zu einem Leichen-Gange.
Glück zu ihr Herren/ wie stehts um ein
gut Leben?
Jacq. GOTT seys im Himmel gedanckt!
Nun stehts gar gut.
Lamb. Ach Gott verlohns dem Könige/
und allen die darzu geholffen haben.
Jacq. Nun ist die gute Zeit wieder ange-
gangen/ nun werden wir mit frölichen
Hertzen schreyen können/ Vivat der Kö-
nig!
Lamb. Nun wird das liebe Königreich ei-
nem Paradieße ähnlich werden/ ach/ daß
wir den grossen Monarchen davor nicht
anbeten sollen.
Sal. Jhr sagt uns von einer Freude/ doch
wir wissen die Ursache nicht.
Forc. Wir stehen als im Traume/ da wir
etwas hören/ das wir nicht verstehen.

Lamb.
ſonſt wolte ich dem Geſtirne was von
einer ungemeinen Wirckung zuſchrei-
ben.
Forc. Wir muͤſſen die erſten Leute fra-
gen/ die uns entgegen kommen/ und wo
mir recht iſt/ ſo haben dieſe ehrliche
Cammeraden mehr Luſt zu einem Ju-
bel-Feſte/ als zu einem Leichen-Gange.
Gluͤck zu ihr Herren/ wie ſtehts um ein
gut Leben?
Jacq. GOTT ſeys im Himmel gedanckt!
Nun ſtehts gar gut.
Lamb. Ach Gott verlohns dem Koͤnige/
und allen die darzu geholffen haben.
Jacq. Nun iſt die gute Zeit wieder ange-
gangen/ nun werden wir mit froͤlichen
Hertzen ſchreyen koͤnnen/ Vivat der Koͤ-
nig!
Lamb. Nun wird das liebe Koͤnigreich ei-
nem Paradieße aͤhnlich werdẽ/ ach/ daß
wir den groſſen Monarchen davor nicht
anbeten ſollen.
Sal. Jhr ſagt uns von einer Freude/ doch
wir wiſſen die Urſache nicht.
Forc. Wir ſtehen als im Traume/ da wir
etwas hoͤren/ das wir nicht verſtehen.

Lamb.
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[382/0548] ſonſt wolte ich dem Geſtirne was von einer ungemeinen Wirckung zuſchrei- ben. Forc. Wir muͤſſen die erſten Leute fra- gen/ die uns entgegen kommen/ und wo mir recht iſt/ ſo haben dieſe ehrliche Cammeraden mehr Luſt zu einem Ju- bel-Feſte/ als zu einem Leichen-Gange. Gluͤck zu ihr Herren/ wie ſtehts um ein gut Leben? Jacq. GOTT ſeys im Himmel gedanckt! Nun ſtehts gar gut. Lamb. Ach Gott verlohns dem Koͤnige/ und allen die darzu geholffen haben. Jacq. Nun iſt die gute Zeit wieder ange- gangen/ nun werden wir mit froͤlichen Hertzen ſchreyen koͤnnen/ Vivat der Koͤ- nig! Lamb. Nun wird das liebe Koͤnigreich ei- nem Paradieße aͤhnlich werdẽ/ ach/ daß wir den groſſen Monarchen davor nicht anbeten ſollen. Sal. Jhr ſagt uns von einer Freude/ doch wir wiſſen die Urſache nicht. Forc. Wir ſtehen als im Traume/ da wir etwas hoͤren/ das wir nicht verſtehen. Lamb.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/548>, abgerufen am 22.11.2024.