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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Vitr. Jch habe nicht Gelegenheit zu bit-
ten/ ich begehre etwas.
Bir. Auch hierinnen kan ich einem Freun-
de willfahren/ wenn er etwas begehret.
Vitr. Jm Nahmen Jhr Königl. Maj.
begehre ich seinen Degen.
Bir. Den Degen/ mein Herr Hauptmann?
Vitr. Wer im Nahmen des Königes re-
det/ der läßt sich nicht zum andern mahl
fragen.
Bir. Den Degen/ der so vielmahl des Va-
terlandes Wolfahrt erworben hat?
Wollen Jhro Maj. etwan die Bluts-
Tropffen zehlen/ welche von dleser Klin-
ge sind abgewischet worden?
Vitr. Jch habe keine Ordre hierauff zu
antworten: Der Herr Marschall stel-
le mir den Degen zu/ er ist mein Gefan-
gener.
Bir. Bin ich ein Gefangener/ so mag mich
der Degen auch in das Gefängniß be-
gleiten.
Vitr. Der Herr Marschall schone seiner
selbst/ und widersetze sich der Gewalt
nicht.
Bir. Ach du rechtschaffener Degen/ du
bist
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Vitr. Jch habe nicht Gelegenheit zu bit-
ten/ ich begehre etwas.
Bir. Auch hierinnen kan ich einem Freun-
de willfahren/ wenn er etwas begehret.
Vitr. Jm Nahmen Jhr Koͤnigl. Maj.
begehre ich ſeinen Degen.
Bir. Den Degen/ mein Herr Hauptmañ?
Vitr. Wer im Nahmen des Koͤniges re-
det/ der laͤßt ſich nicht zum andern mahl
fragen.
Bir. Den Degen/ der ſo vielmahl des Va-
terlandes Wolfahrt erworben hat?
Wollen Jhro Maj. etwan die Bluts-
Tropffen zehlen/ welche von dleſer Klin-
ge ſind abgewiſchet worden?
Vitr. Jch habe keine Ordre hierauff zu
antworten: Der Herr Marſchall ſtel-
le mir den Degen zu/ er iſt mein Gefan-
gener.
Bir. Bin ich ein Gefangener/ ſo mag mich
der Degen auch in das Gefaͤngniß be-
gleiten.
Vitr. Der Herr Marſchall ſchone ſeiner
ſelbſt/ und widerſetze ſich der Gewalt
nicht.
Bir. Ach du rechtſchaffener Degen/ du
biſt
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[483/0649] Vitr. Jch habe nicht Gelegenheit zu bit- ten/ ich begehre etwas. Bir. Auch hierinnen kan ich einem Freun- de willfahren/ wenn er etwas begehret. Vitr. Jm Nahmen Jhr Koͤnigl. Maj. begehre ich ſeinen Degen. Bir. Den Degen/ mein Herr Hauptmañ? Vitr. Wer im Nahmen des Koͤniges re- det/ der laͤßt ſich nicht zum andern mahl fragen. Bir. Den Degen/ der ſo vielmahl des Va- terlandes Wolfahrt erworben hat? Wollen Jhro Maj. etwan die Bluts- Tropffen zehlen/ welche von dleſer Klin- ge ſind abgewiſchet worden? Vitr. Jch habe keine Ordre hierauff zu antworten: Der Herr Marſchall ſtel- le mir den Degen zu/ er iſt mein Gefan- gener. Bir. Bin ich ein Gefangener/ ſo mag mich der Degen auch in das Gefaͤngniß be- gleiten. Vitr. Der Herr Marſchall ſchone ſeiner ſelbſt/ und widerſetze ſich der Gewalt nicht. Bir. Ach du rechtſchaffener Degen/ du biſt X 4

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/649>, abgerufen am 22.11.2024.