Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
Befehl eines Königes/ als auff unsere Beqvemligkeit gesehen werden. Sill. Die Gerechtigkeit soll im Urtheilen scharffsichtig/ und im Ansehen der Per- son verblendot feyn. Vill. Wir werden unsere Stellen einneh- men und erwarten/ was Jhr. Königl. Maj. nochmals befehlen werden. (Sie setzen sich: Drey auff die rech- te/ drey auff die lincke Seite/ daß die mittelste Scene zur Praesentation des Parlaments frey bleibet.) Soiss. Wir sind dem Könige gehorsam/ und wer sich vor einen Feind des Köni- ges erkläret/ dem sind wir keine Affecti- on schuldig. Sill. Doch soll ihm die affection nicht ver- saget seyn/ wofern er die rechtmäßigen Beschuldigungen gebührender massen von sich abwenden kan. Vitr. (Kömt.) Auff Befehl Jh. Königl. Maj. wird der Marschall von Biron hier gestellt und erwartet demnach Or- dre, wenn ihnen belieben möchte die Conferenz vorzunehmen. Vill. Jst er einmal so gehorsam? Vitr. Z 2
Befehl eines Koͤniges/ als auff unſere Beqvemligkeit geſehen werden. Sill. Die Gerechtigkeit ſoll im Urtheilen ſcharffſichtig/ und im Anſehen der Per- ſon verblendot feyn. Vill. Wir werden unſere Stellen einneh- men und erwarten/ was Jhr. Koͤnigl. Maj. nochmals befehlen werden. (Sie ſetzen ſich: Drey auff die rech- te/ drey auff die lincke Seite/ daß die mittelſte Scene zur Præſentation des Parlaments frey bleibet.) Soiſs. Wir ſind dem Koͤnige gehorſam/ und wer ſich vor einen Feind des Koͤni- ges erklaͤret/ dem ſind wir keine Affecti- on ſchuldig. Sill. Doch ſoll ihm die affection nicht ver- ſaget ſeyn/ wofern er die rechtmaͤßigen Beſchuldigungen gebuͤhrender maſſen von ſich abwenden kan. Vitr. (Koͤmt.) Auff Befehl Jh. Koͤnigl. Maj. wird der Marſchall von Biron hier geſtellt und erwartet demnach Or- dre, wenn ihnen belieben moͤchte die Conferenz vorzunehmen. Vill. Jſt er einmal ſo gehorſam? Vitr. Z 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SOI"> <p><pb facs="#f0693" n="527"/> Befehl eines Koͤniges/ als auff unſere<lb/> Beqvemligkeit geſehen werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIL"> <speaker>Sill.</speaker> <p>Die Gerechtigkeit ſoll im Urtheilen<lb/> ſcharffſichtig/ und im Anſehen der Per-<lb/> ſon verblendot feyn.</p> </sp><lb/> <sp who="#VIL"> <speaker>Vill.</speaker> <p>Wir werden unſere Stellen einneh-<lb/> men und erwarten/ was Jhr. Koͤnigl.<lb/> Maj. nochmals befehlen werden.</p><lb/> <stage>(Sie ſetzen ſich: Drey auff die rech-<lb/> te/ drey auff die lincke Seite/ daß die<lb/> mittelſte <hi rendition="#aq">Scene</hi> zur <hi rendition="#aq">Præſentation</hi> des<lb/> Parlaments frey bleibet.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SOI"> <speaker>Soiſs.</speaker> <p>Wir ſind dem Koͤnige gehorſam/<lb/> und wer ſich vor einen Feind des Koͤni-<lb/> ges erklaͤret/ dem ſind wir keine <hi rendition="#aq">Affecti-<lb/> on</hi> ſchuldig.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIL"> <speaker>Sill.</speaker> <p>Doch ſoll ihm die <hi rendition="#aq">affection</hi> nicht ver-<lb/> ſaget ſeyn/ wofern er die rechtmaͤßigen<lb/> Beſchuldigungen gebuͤhrender maſſen<lb/> von ſich abwenden kan.</p> </sp><lb/> <sp who="#VIT"> <speaker>Vitr.</speaker> <stage>(Koͤmt.)</stage> <p>Auff Befehl Jh. Koͤnigl.<lb/> Maj. wird der Marſchall von <hi rendition="#aq">Biron</hi><lb/> hier geſtellt und erwartet demnach <hi rendition="#aq">Or-<lb/> dre,</hi> wenn ihnen belieben moͤchte die<lb/><hi rendition="#aq">Conferenz</hi> vorzunehmen.</p> </sp><lb/> <sp who="#VIL"> <speaker>Vill.</speaker> <p>Jſt er einmal ſo gehorſam?</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Vitr.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [527/0693]
Befehl eines Koͤniges/ als auff unſere
Beqvemligkeit geſehen werden.
Sill. Die Gerechtigkeit ſoll im Urtheilen
ſcharffſichtig/ und im Anſehen der Per-
ſon verblendot feyn.
Vill. Wir werden unſere Stellen einneh-
men und erwarten/ was Jhr. Koͤnigl.
Maj. nochmals befehlen werden.
(Sie ſetzen ſich: Drey auff die rech-
te/ drey auff die lincke Seite/ daß die
mittelſte Scene zur Præſentation des
Parlaments frey bleibet.)
Soiſs. Wir ſind dem Koͤnige gehorſam/
und wer ſich vor einen Feind des Koͤni-
ges erklaͤret/ dem ſind wir keine Affecti-
on ſchuldig.
Sill. Doch ſoll ihm die affection nicht ver-
ſaget ſeyn/ wofern er die rechtmaͤßigen
Beſchuldigungen gebuͤhrender maſſen
von ſich abwenden kan.
Vitr. (Koͤmt.) Auff Befehl Jh. Koͤnigl.
Maj. wird der Marſchall von Biron
hier geſtellt und erwartet demnach Or-
dre, wenn ihnen belieben moͤchte die
Conferenz vorzunehmen.
Vill. Jſt er einmal ſo gehorſam?
Vitr.
Z 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |