Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
schall/ und also heists/ das schimpffliche Schwerdt hat diese Dignität öffentlich prostituiret. Soiss. Des Volckes Einbildung wird ei- nen Königl. Schluß nicht hintertreiben. Henr. Jhr habt alle beyde recht. Doch daß ihm alle mögliche Gnade noch in die Augen leuchten möge/ so gehet hin und bringet die Ordre, daß die Execu- tion in der Bastille mag vollzogen wer- den. Vill. Auch diese Barmhertzigkeit wird al- lem Volcke zu erkennen gegeben/ wie genöthiget sich Ew. Maj. befinden/ sol- che Personen unglücklich zu machen. (gehen ab.) Mar. Ach! er mag sterben/ wo er will: Wenn ihm nur das Handwerck mit sei- ner Verrätherey geleget wird. Henr. Ach ja! er mag sterben/ wie er will/ wenn nur das Leben in diesen zwey Seelen befestiget wird. (küsset sie und führet sie hinein.) Fünf-
ſchall/ und alſo heiſts/ das ſchimpffliche Schwerdt hat dieſe Dignitaͤt oͤffentlich proſtituiret. Soiſſ. Des Volckes Einbildung wird ei- nen Koͤnigl. Schluß nicht hintertreiben. Henr. Jhr habt alle beyde recht. Doch daß ihm alle moͤgliche Gnade noch in die Augen leuchten moͤge/ ſo gehet hin und bringet die Ordre, daß die Execu- tion in der Baſtille mag vollzogen wer- den. Vill. Auch dieſe Barmhertzigkeit wird al- lem Volcke zu erkennen gegeben/ wie genoͤthiget ſich Ew. Maj. befinden/ ſol- che Perſonen ungluͤcklich zu machen. (gehen ab.) Mar. Ach! er mag ſterben/ wo er will: Weñ ihm nur das Handwerck mit ſei- ner Verraͤtherey geleget wird. Henr. Ach ja! er mag ſterben/ wie er will/ wenn nur das Leben in dieſen zwey Seelen befeſtiget wird. (kuͤſſet ſie und fuͤhret ſie hinein.) Fuͤnf-
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ſchall/ und alſo heiſts/ das ſchimpffliche
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proſtituiret.
Soiſſ. Des Volckes Einbildung wird ei-
nen Koͤnigl. Schluß nicht hintertreiben.
Henr. Jhr habt alle beyde recht. Doch
daß ihm alle moͤgliche Gnade noch in
die Augen leuchten moͤge/ ſo gehet hin
und bringet die Ordre, daß die Execu-
tion in der Baſtille mag vollzogen wer-
den.
Vill. Auch dieſe Barmhertzigkeit wird al-
lem Volcke zu erkennen gegeben/ wie
genoͤthiget ſich Ew. Maj. befinden/ ſol-
che Perſonen ungluͤcklich zu machen.
(gehen ab.)
Mar. Ach! er mag ſterben/ wo er will:
Weñ ihm nur das Handwerck mit ſei-
ner Verraͤtherey geleget wird.
Henr. Ach ja! er mag ſterben/ wie er will/
wenn nur das Leben in dieſen zwey
Seelen befeſtiget wird. (kuͤſſet ſie
und fuͤhret ſie hinein.)
Fuͤnf-
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