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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Qvind. Dem Herrn Ober-Verwalter ei-
nen gehorsamen guten Tag.
Cap. Nu/ nu/ wir sind complimentirens
halben nicht zusammen kommen. Wer
das Beste davon kriegen wird/ der soll
seinen guten Tag ungebeten haben.
Doch was ist euer Anbringen?
Qvid. Großgünstiger Herr Ober-Ver-
walter/ zuversichtlicher Herr Ge-
vatter - -
Cap. Stille mit dem Titul/ an dem Orte
bin ich kein Gevatter. Jtzo bin ich
meines Junckers Stadthalter.
Qvind. Ja gnädiger Herr/ und so weiter.
Es ist an dem/ daß der Herr Gerichts-
Scholtze vor acht Tagen ist der allge-
meinen Mutter anvertrauet worden.
Wenn denn das wichtige Amt nicht
lange kan ledig stehen/ so wolte ich fra-
gen/ ob sie mich nicht vor eine tüchtige
Person erkennen wolten/ daß ich nun-
mehr in der Ordnung der erste wäre/
gleichwie ich nun gantzer funffzehn
Jahr der andere gewesen bin.
Schil. Und ich wolte nur fragen/ ob man
nicht
K k 2
Qvind. Dem Herrn Ober-Verwalter ei-
nen gehorſamen guten Tag.
Cap. Nu/ nu/ wir ſind complimentirens
halben nicht zuſammen kommen. Wer
das Beſte davon kriegen wird/ der ſoll
ſeinen guten Tag ungebeten haben.
Doch was iſt euer Anbringen?
Qvid. Großguͤnſtiger Herr Ober-Ver-
walter/ zuverſichtlicher Herr Ge-
vatter - -
Cap. Stille mit dem Titul/ an dem Orte
bin ich kein Gevatter. Jtzo bin ich
meines Junckers Stadthalter.
Qvind. Ja gnaͤdiger Herr/ und ſo weiter.
Es iſt an dem/ daß der Herr Gerichts-
Scholtze vor acht Tagen iſt der allge-
meinen Mutter anvertrauet worden.
Wenn denn das wichtige Amt nicht
lange kan ledig ſtehen/ ſo wolte ich fra-
gen/ ob ſie mich nicht vor eine tuͤchtige
Perſon erkennen wolten/ daß ich nun-
mehr in der Ordnung der erſte waͤre/
gleichwie ich nun gantzer funffzehn
Jahr der andere geweſen bin.
Schil. Und ich wolte nur fragen/ ob man
nicht
K k 2
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[765/0933] Qvind. Dem Herrn Ober-Verwalter ei- nen gehorſamen guten Tag. Cap. Nu/ nu/ wir ſind complimentirens halben nicht zuſammen kommen. Wer das Beſte davon kriegen wird/ der ſoll ſeinen guten Tag ungebeten haben. Doch was iſt euer Anbringen? Qvid. Großguͤnſtiger Herr Ober-Ver- walter/ zuverſichtlicher Herr Ge- vatter - - Cap. Stille mit dem Titul/ an dem Orte bin ich kein Gevatter. Jtzo bin ich meines Junckers Stadthalter. Qvind. Ja gnaͤdiger Herr/ und ſo weiter. Es iſt an dem/ daß der Herr Gerichts- Scholtze vor acht Tagen iſt der allge- meinen Mutter anvertrauet worden. Wenn denn das wichtige Amt nicht lange kan ledig ſtehen/ ſo wolte ich fra- gen/ ob ſie mich nicht vor eine tuͤchtige Perſon erkennen wolten/ daß ich nun- mehr in der Ordnung der erſte waͤre/ gleichwie ich nun gantzer funffzehn Jahr der andere geweſen bin. Schil. Und ich wolte nur fragen/ ob man nicht K k 2

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 765. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/933>, abgerufen am 24.11.2024.