Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
ich wolte fast eine Wette drauff thun/
es wird ein hauptsächlicher Narr seyn.

(Josqvino bringt Allegro.)
Josq. Der Herr thue so wol/ und spatziere
hinein/ er wird einen lieben Freund
schon drinnen antreffen.
Allegr. Jch lasse mich weisen.
(Er laufft auf Adagio zu/ und mur-
melt etliche Worte/ erfreuen/
Gesundheit/ Auffwartung/ Af-
fection,
verbundenster Knecht/
ungeschickt unter einander/ daß
man nichts draus verstehen
kan)
Adag. Jch bin des Herrn sein Diener/
und wünsche ihm wieder so viel. (ad
Spectatores.
) Wo der Kerl nicht bes-
ser singt/ als er complimentiret/ so wer-
de ich in meiner Muthmassung nicht
betrogen seyn.
Josq. Wo hat sich mein Herr in der Welt
auffgehalten?
All. Jch komme gleich aus Londen/ da
hab ich bey des Herrn Jan Battista Be-
gräbniß zum letzten mal helffen musi-
ci
ren. Ach der Mann soll mich ewig
thau-
M m 4
ich wolte faſt eine Wette drauff thun/
es wird ein hauptſaͤchlicher Narr ſeyn.

(Josqvino bringt Allegro.)
Josq. Der Herr thue ſo wol/ und ſpatziere
hinein/ er wird einen lieben Freund
ſchon drinnen antreffen.
Allegr. Jch laſſe mich weiſen.
(Er laufft auf Adagio zu/ und mur-
melt etliche Worte/ erfreuen/
Geſundheit/ Auffwartung/ Af-
fection,
verbundenſter Knecht/
ungeſchickt unter einander/ daß
man nichts draus verſtehen
kan)
Adag. Jch bin des Herrn ſein Diener/
und wuͤnſche ihm wieder ſo viel. (ad
Spectatores.
) Wo der Kerl nicht beſ-
ſer ſingt/ als er complimentiret/ ſo wer-
de ich in meiner Muthmaſſung nicht
betrogen ſeyn.
Josq. Wo hat ſich mein Herr in der Welt
auffgehalten?
All. Jch komme gleich aus Londen/ da
hab ich bey des Herrn Jan Battiſta Be-
graͤbniß zum letzten mal helffen muſi-
ci
ren. Ach der Mann ſoll mich ewig
thau-
M m 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#ADA">
            <p><pb facs="#f0985" n="817"/>
ich wolte fa&#x017F;t eine Wette drauff thun/<lb/>
es wird ein haupt&#x017F;a&#x0364;chlicher Narr &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et">(<hi rendition="#aq">Josqvino</hi> bringt <hi rendition="#aq">Allegro.</hi>)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOSQ">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Josq.</hi> </speaker>
            <p>Der Herr thue &#x017F;o wol/ und &#x017F;patziere<lb/>
hinein/ er wird einen lieben Freund<lb/>
&#x017F;chon drinnen antreffen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ALL">
            <speaker>Allegr.</speaker>
            <p>Jch la&#x017F;&#x017F;e mich wei&#x017F;en.</p><lb/>
            <stage>(Er laufft auf <hi rendition="#aq">Adagio</hi> zu/ und mur-<lb/>
melt etliche Worte/ erfreuen/<lb/>
Ge&#x017F;undheit/ Auffwartung/ <hi rendition="#aq">Af-<lb/>
fection,</hi> verbunden&#x017F;ter Knecht/<lb/>
unge&#x017F;chickt unter einander/ daß<lb/>
man nichts draus ver&#x017F;tehen<lb/>
kan)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ADA">
            <speaker>Adag.</speaker>
            <p>Jch bin des Herrn &#x017F;ein Diener/<lb/>
und wu&#x0364;n&#x017F;che ihm wieder &#x017F;o viel. (<hi rendition="#aq">ad<lb/>
Spectatores.</hi>) Wo der Kerl nicht be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er &#x017F;ingt/ als er <hi rendition="#aq">complimenti</hi>ret/ &#x017F;o wer-<lb/>
de ich in meiner Muthma&#x017F;&#x017F;ung nicht<lb/>
betrogen &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JOSQ">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Josq.</hi> </speaker>
            <p>Wo hat &#x017F;ich mein Herr in der Welt<lb/>
auffgehalten?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ALL">
            <speaker>All.</speaker>
            <p>Jch komme gleich aus Londen/ da<lb/>
hab ich bey des Herrn <hi rendition="#aq">Jan Batti&#x017F;ta</hi> Be-<lb/>
gra&#x0364;bniß zum letzten mal helffen <hi rendition="#aq">mu&#x017F;i-<lb/>
ci</hi>ren. Ach der Mann &#x017F;oll mich ewig<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M m 4</fw><fw place="bottom" type="catch">thau-</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[817/0985] ich wolte faſt eine Wette drauff thun/ es wird ein hauptſaͤchlicher Narr ſeyn. (Josqvino bringt Allegro.) Josq. Der Herr thue ſo wol/ und ſpatziere hinein/ er wird einen lieben Freund ſchon drinnen antreffen. Allegr. Jch laſſe mich weiſen. (Er laufft auf Adagio zu/ und mur- melt etliche Worte/ erfreuen/ Geſundheit/ Auffwartung/ Af- fection, verbundenſter Knecht/ ungeſchickt unter einander/ daß man nichts draus verſtehen kan) Adag. Jch bin des Herrn ſein Diener/ und wuͤnſche ihm wieder ſo viel. (ad Spectatores.) Wo der Kerl nicht beſ- ſer ſingt/ als er complimentiret/ ſo wer- de ich in meiner Muthmaſſung nicht betrogen ſeyn. Josq. Wo hat ſich mein Herr in der Welt auffgehalten? All. Jch komme gleich aus Londen/ da hab ich bey des Herrn Jan Battiſta Be- graͤbniß zum letzten mal helffen muſi- ciren. Ach der Mann ſoll mich ewig thau- M m 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/985
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 817. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/985>, abgerufen am 22.11.2024.