Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. zwey Herren dienen/ und ein Herr kan nimmer-mehr zwey Eheweiber zugleich lieb haben. Doch/ jhr Liebster verlanget nach jhrer Gegenwart: wir haben uns nicht aufzuhalten. Fünffter Handlung Neunzehnder Aufftrit. Laban, Bildad, Elidab, Darkon. Lab. Die andern mögen den Weg zur rechten Hand herum nehmen/ wir wollen auf dieser Seite sehen/ das uns das Wild nicht aus dem Netze fallen sol. Bild. Ich bitte nochmals/ er verschone mit der Schärffe. Elid. Die gelinden Wege sind die besten. Dark. Ey wer gesündiget hat/ der leide seine Straffe. Bild. Es sind viel Ursachen/ deswegen man sich erbarmen sol. Elid. Und noch mehr Ursachen warum man scho- nen sol. Dark. Und ich sehe tausend Ursachen/ warum man sich erzürnen sol. Bild. Er sehe wohin er wil/ so ist er Vater. Elid. Und beleidiget seine Schwester. Dark. Vater hin/ Schwester her/ wenn die Fa- milie geschimpfet wird. Lab
Heyrath. zwey Herren dienen/ und ein Herr kan nimmer-mehr zwey Eheweiber zugleich lieb haben. Doch/ jhr Liebſter verlanget nach jhrer Gegenwart: wir haben uns nicht aufzuhalten. Fuͤnffter Handlung Neunzehnder Aufftrit. Laban, Bildad, Elidab, Darkon. Lab. Die andern moͤgen den Weg zur rechten Hand herum nehmen/ wir wollen auf dieſer Seite ſehen/ das uns das Wild nicht aus dem Netze fallen ſol. Bild. Ich bitte nochmals/ er verſchone mit der Schaͤrffe. Elid. Die gelinden Wege ſind die beſten. Dark. Ey wer geſuͤndiget hat/ der leide ſeine Straffe. Bild. Es ſind viel Urſachen/ deswegen man ſich erbarmen ſol. Elid. Und noch mehr Urſachen warum man ſcho- nen ſol. Dark. Und ich ſehe tauſend Urſachen/ warum man ſich erzuͤrnen ſol. Bild. Er ſehe wohin er wil/ ſo iſt er Vater. Elid. Und beleidiget ſeine Schweſter. Dark. Vater hin/ Schweſter her/ wenn die Fa- milie geſchimpfet wird. Lab
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp> <p><pb facs="#f0244" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Heyrath.</hi></fw><lb/> zwey Herren dienen/ und ein Herr kan nimmer-<lb/> mehr zwey Eheweiber zugleich lieb haben. Doch/<lb/> jhr Liebſter verlanget nach jhrer Gegenwart: wir<lb/> haben uns nicht aufzuhalten.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">F</hi>uͤnffter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Neunzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Laban, Bildad, Elidab, Darkon.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker> <p>Die andern moͤgen den Weg zur rechten<lb/> Hand herum nehmen/ wir wollen auf dieſer Seite<lb/> ſehen/ das uns das Wild nicht aus dem Netze<lb/> fallen ſol.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Bild.</hi> </speaker> <p>Ich bitte nochmals/ er verſchone mit der<lb/> Schaͤrffe.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Elid.</hi> </speaker> <p>Die gelinden Wege ſind die beſten.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Dark.</hi> </speaker> <p>Ey wer geſuͤndiget hat/ der leide ſeine<lb/> Straffe.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Bild.</hi> </speaker> <p>Es ſind viel Urſachen/ deswegen man ſich<lb/> erbarmen ſol.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Elid.</hi> </speaker> <p>Und noch mehr Urſachen warum man ſcho-<lb/> nen ſol.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Dark.</hi> </speaker> <p>Und ich ſehe tauſend Urſachen/ warum<lb/> man ſich erzuͤrnen ſol.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Bild.</hi> </speaker> <p>Er ſehe wohin er wil/ ſo iſt er Vater.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Elid.</hi> </speaker> <p>Und beleidiget ſeine Schweſter.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Dark.</hi> </speaker> <p>Vater hin/ Schweſter her/ wenn die <hi rendition="#aq">Fa-<lb/> milie</hi> geſchimpfet wird.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Lab</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0244]
Heyrath.
zwey Herren dienen/ und ein Herr kan nimmer-
mehr zwey Eheweiber zugleich lieb haben. Doch/
jhr Liebſter verlanget nach jhrer Gegenwart: wir
haben uns nicht aufzuhalten.
Fuͤnffter Handlung
Neunzehnder Aufftrit.
Laban, Bildad, Elidab, Darkon.
Lab. Die andern moͤgen den Weg zur rechten
Hand herum nehmen/ wir wollen auf dieſer Seite
ſehen/ das uns das Wild nicht aus dem Netze
fallen ſol.
Bild. Ich bitte nochmals/ er verſchone mit der
Schaͤrffe.
Elid. Die gelinden Wege ſind die beſten.
Dark. Ey wer geſuͤndiget hat/ der leide ſeine
Straffe.
Bild. Es ſind viel Urſachen/ deswegen man ſich
erbarmen ſol.
Elid. Und noch mehr Urſachen warum man ſcho-
nen ſol.
Dark. Und ich ſehe tauſend Urſachen/ warum
man ſich erzuͤrnen ſol.
Bild. Er ſehe wohin er wil/ ſo iſt er Vater.
Elid. Und beleidiget ſeine Schweſter.
Dark. Vater hin/ Schweſter her/ wenn die Fa-
milie geſchimpfet wird.
Lab
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/244 |
Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/244>, abgerufen am 28.07.2024. |