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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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MASANIELLO.
Hauffen verwandelt. Der schöne Pallast des Her-
ren Felitia ist in Grund verstöret; was von Mo-
bilien und andern Reichthum darinnen ist/ das wird
auf einen Hauffen gelegt/ daß es verbrennen soll.
Und jemehr die Flamme herum lodert/ desto mehr
ruffen die rasenden Buben: Das ist unser Schweiß
und Blut: Also sollen die Seelen dieser Bluthun-
de in dem Höllischen Feuer brennen.

Phil. Ist mir recht/ so ist es eben der Mann/ der
sich mit dem Mehl-Zolle treflich bereichert hat. Ach
du lieber GOtt/ nun heist es: wie gewonnen/ so
zerronnen; Wer den Kalck zu seinem Pallaste mit
fremden Thränen einweicht/ der darff solchen der
Nachwelt gar selten versprechen.

Laud. Ingleichen hat Herr Dasila eben an ei-
nen solchen Tantz gemust/ da nur fünff und zwan-
tzig Kasten/ so mit den köstlichsten Reichthum er-
füllet gewesen/ in der Asche liegen.

Ross. Er ist mir nicht unbekandt. Es war ein Be-
cke/ der das Brodt auf dem Buckel zu kauffe trug/
biß er sich hinter die Zölner partirte/ und ein gu-
tes Fundament zu einem Fürstlichen State legte.
Also wird das Volck die Rache an solchen Orten
am meisten auslassen.

Laud. Wofern jhr Eminentz nicht zu Hülffe
kommen/ so wird kein Pallast stehen bleiben.

Phil. Die Zeit ist kommen/ da GOtt eine ernste
Heimsuchung über viel ungerechte Personen erge-
hen läst.
An-
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MASANIELLO.
Hauffen verwandelt. Der ſchoͤne Pallaſt des Her-
ren Felitia iſt in Grund verſtoͤret; was von Mo-
bilien und andern Reichthum darinnen iſt/ das wird
auf einen Hauffen gelegt/ daß es verbrennen ſoll.
Und jemehr die Flamme herum lodert/ deſto mehr
ruffen die raſenden Buben: Das iſt unſer Schweiß
und Blut: Alſo ſollen die Seelen dieſer Bluthun-
de in dem Hoͤlliſchen Feuer brennen.

Phil. Iſt mir recht/ ſo iſt es eben der Mann/ der
ſich mit dem Mehl-Zolle treflich bereichert hat. Ach
du lieber GOtt/ nun heiſt es: wie gewonnen/ ſo
zerronnen; Wer den Kalck zu ſeinem Pallaſte mit
fremden Thraͤnen einweicht/ der darff ſolchen der
Nachwelt gar ſelten verſprechen.

Laud. Ingleichen hat Herr Daſila eben an ei-
nen ſolchen Tantz gemuſt/ da nur fuͤnff und zwan-
tzig Kaſten/ ſo mit den koͤſtlichſten Reichthum er-
fuͤllet geweſen/ in der Aſche liegen.

Roſſ. Er iſt mir nicht unbekandt. Es war ein Be-
cke/ der das Brodt auf dem Buckel zu kauffe trug/
biß er ſich hinter die Zoͤlner partirte/ und ein gu-
tes Fundament zu einem Fuͤrſtlichen State legte.
Alſo wird das Volck die Rache an ſolchen Orten
am meiſten auslaſſen.

Laud. Wofern jhr Eminentz nicht zu Huͤlffe
kommen/ ſo wird kein Pallaſt ſtehen bleiben.

Phil. Die Zeit iſt kommen/ da GOtt eine ernſte
Heimſuchung uͤber viel ungerechte Perſonen erge-
hen laͤſt.
An-
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[85/0426] MASANIELLO. Hauffen verwandelt. Der ſchoͤne Pallaſt des Her- ren Felitia iſt in Grund verſtoͤret; was von Mo- bilien und andern Reichthum darinnen iſt/ das wird auf einen Hauffen gelegt/ daß es verbrennen ſoll. Und jemehr die Flamme herum lodert/ deſto mehr ruffen die raſenden Buben: Das iſt unſer Schweiß und Blut: Alſo ſollen die Seelen dieſer Bluthun- de in dem Hoͤlliſchen Feuer brennen. Phil. Iſt mir recht/ ſo iſt es eben der Mann/ der ſich mit dem Mehl-Zolle treflich bereichert hat. Ach du lieber GOtt/ nun heiſt es: wie gewonnen/ ſo zerronnen; Wer den Kalck zu ſeinem Pallaſte mit fremden Thraͤnen einweicht/ der darff ſolchen der Nachwelt gar ſelten verſprechen. Laud. Ingleichen hat Herr Daſila eben an ei- nen ſolchen Tantz gemuſt/ da nur fuͤnff und zwan- tzig Kaſten/ ſo mit den koͤſtlichſten Reichthum er- fuͤllet geweſen/ in der Aſche liegen. Roſſ. Er iſt mir nicht unbekandt. Es war ein Be- cke/ der das Brodt auf dem Buckel zu kauffe trug/ biß er ſich hinter die Zoͤlner partirte/ und ein gu- tes Fundament zu einem Fuͤrſtlichen State legte. Alſo wird das Volck die Rache an ſolchen Orten am meiſten auslaſſen. Laud. Wofern jhr Eminentz nicht zu Huͤlffe kommen/ ſo wird kein Pallaſt ſtehen bleiben. Phil. Die Zeit iſt kommen/ da GOtt eine ernſte Heimſuchung uͤber viel ungerechte Perſonen erge- hen laͤſt. An- F f 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/426>, abgerufen am 22.11.2024.