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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Der Haupt-Rebelle
der Göttliche Beruff wieder vorüber seyn wird/ so
wil ich meinen alten Beruff wieder anfangen.

Phil. Mein geliebter Sohn mag nach seinem
Gefallen handeln. Indessen/ was haben wir vor
Hoffnung zu einem Vergleiche?

Mas. Ihr Excellentz haben gute Macht in die
Kirche herunter zukommen; denn das Exemplar
von dem Privilegio befindet sich gar richtig.

Geon. Wir haben es mit allem Fleisse examini-
ret/ und halten es vor das warhafftige Original.

Vit. Weil auch jhr Excellentz in der itzigen
Schrifft nichts anzügliches eingerücket hat/ so wer-
den wir uns desto eher behandeln lassen.

Geon. Vor wenig Tagen ward uns als Rebel-
len Perdon versprochen/ da wir doch den König
vor unsern Herrn halten/ und nimmermehr geden-
cken einer Rebellion schuldig zu seyn.

Vit. Eben dieses verursachte einen neuen Wie-
derwillen.

Phil. Ihr liebsten Söhne/ wo man vom Frieden
handelt/ da muß man die Resolution haben alles
vergangene zu vergessen.

Mas. Es soll auch vergessen seyn. Ihr Eminentz
spatzieren in die Kirche zuvor hinein/ ich wil bald
Ordre geben/ daß sich das Volck zu Verlesung der
Privilegien versamlen soll.

Phil. Was den GOttesdienst betrifft/ da wol-
len wir nichts versäumen.
Mas.
(Geht ab.)
Der Haupt-Rebelle
der Goͤttliche Beruff wieder voruͤber ſeyn wird/ ſo
wil ich meinen alten Beruff wieder anfangen.

Phil. Mein geliebter Sohn mag nach ſeinem
Gefallen handeln. Indeſſen/ was haben wir vor
Hoffnung zu einem Vergleiche?

Maſ. Ihr Excellentz haben gute Macht in die
Kirche herunter zukommen; denn das Exemplar
von dem Privilegio befindet ſich gar richtig.

Geon. Wir haben es mit allem Fleiſſe examini-
ret/ und halten es vor das warhafftige Original.

Vit. Weil auch jhr Excellentz in der itzigen
Schrifft nichts anzuͤgliches eingeruͤcket hat/ ſo wer-
den wir uns deſto eher behandeln laſſen.

Geon. Vor wenig Tagen ward uns als Rebel-
len Perdon verſprochen/ da wir doch den Koͤnig
vor unſern Herrn halten/ und nimmermehr geden-
cken einer Rebellion ſchuldig zu ſeyn.

Vit. Eben dieſes verurſachte einen neuen Wie-
derwillen.

Phil. Ihr liebſten Soͤhne/ wo man vom Frieden
handelt/ da muß man die Reſolution haben alles
vergangene zu vergeſſen.

Maſ. Es ſoll auch vergeſſen ſeyn. Ihr Eminentz
ſpatzieren in die Kirche zuvor hinein/ ich wil bald
Ordre geben/ daß ſich das Volck zu Verleſung der
Privilegien verſamlen ſoll.

Phil. Was den GOttesdienſt betrifft/ da wol-
len wir nichts verſaͤumen.
Maſ.
(Geht ab.)
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[112/0453] Der Haupt-Rebelle der Goͤttliche Beruff wieder voruͤber ſeyn wird/ ſo wil ich meinen alten Beruff wieder anfangen. Phil. Mein geliebter Sohn mag nach ſeinem Gefallen handeln. Indeſſen/ was haben wir vor Hoffnung zu einem Vergleiche? Maſ. Ihr Excellentz haben gute Macht in die Kirche herunter zukommen; denn das Exemplar von dem Privilegio befindet ſich gar richtig. Geon. Wir haben es mit allem Fleiſſe examini- ret/ und halten es vor das warhafftige Original. Vit. Weil auch jhr Excellentz in der itzigen Schrifft nichts anzuͤgliches eingeruͤcket hat/ ſo wer- den wir uns deſto eher behandeln laſſen. Geon. Vor wenig Tagen ward uns als Rebel- len Perdon verſprochen/ da wir doch den Koͤnig vor unſern Herrn halten/ und nimmermehr geden- cken einer Rebellion ſchuldig zu ſeyn. Vit. Eben dieſes verurſachte einen neuen Wie- derwillen. Phil. Ihr liebſten Soͤhne/ wo man vom Frieden handelt/ da muß man die Reſolution haben alles vergangene zu vergeſſen. Maſ. Es ſoll auch vergeſſen ſeyn. Ihr Eminentz ſpatzieren in die Kirche zuvor hinein/ ich wil bald Ordre geben/ daß ſich das Volck zu Verleſung der Privilegien verſamlen ſoll. Phil. Was den GOttesdienſt betrifft/ da wol- len wir nichts verſaͤumen. Maſ. (Geht ab.)

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/453>, abgerufen am 22.11.2024.