Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Der Haupt-Rebelle len jhnen die Degen gern überlassen/ doch mit demBedinge/ daß sie dem Pöbel damit nicht in das Ge- fichte kommen. Laud. Euere Höffligkeit verdienet ein Trinck- geld. Brun. Ob uns zwar bey Leib und Lebens-Stra- fe verboten ist keine Finantze zu machen/ so wird doch vermuthlich kein Verräther zu gegen seyn. Und damit leben sie wohl. (Neri und Bruno gehen ab.) Laud. Ihr guten Vettern/ die Gefahr ist euch nahe gewesen. Lub. Das haben wir dem schönen Hoffmeister zu dancken. Conv. Er wolt uns beschützen/ darnach als die Noth an den Mann gieng/ so hät ich jhn wollen vor einen Hasen verkauffen. Laud. So jaget den unnützen Buben zum Hau- se hinaus/ und erwartet unser in dem nechsten Cabi- net, denn es wird uns besser anstehen/ vor [e]uer Glücke wachsam zu seyn. (Sie jagen jhn hinein.) Laud. Wo ist auch in der Türckey so eine Dienst- barkeit erhöret worden? Soll nun der gemeine Pöbel über unser Gut/ über unsern Leib/ ja über unsere Adeliche Ehre gebieten können? Soll nun die gantze Stadt Neapolis den unauslöschlichen Spott in allen Historien davon tragen/ daß so ein
Der Haupt-Rebelle len jhnen die Degen gern uͤberlaſſen/ doch mit demBedinge/ daß ſie dem Poͤbel damit nicht in das Ge- fichte kommen. Laud. Euere Hoͤffligkeit verdienet ein Trinck- geld. Brun. Ob uns zwar bey Leib und Lebens-Stra- fe verboten iſt keine Finantze zu machen/ ſo wird doch vermuthlich kein Verraͤther zu gegen ſeyn. Und damit leben ſie wohl. (Neri und Bruno gehen ab.) Laud. Ihr guten Vettern/ die Gefahr iſt euch nahe geweſen. Lub. Das haben wir dem ſchoͤnen Hoffmeiſter zu dancken. Conv. Er wolt uns beſchuͤtzen/ darnach als die Noth an den Mann gieng/ ſo haͤt ich jhn wollen vor einen Haſen verkauffen. Laud. So jaget den unnuͤtzen Buben zum Hau- ſe hinaus/ und erwartet unſer in dem nechſten Cabi- net, denn es wird uns beſſer anſtehen/ vor [e]uer Gluͤcke wachſam zu ſeyn. (Sie jagen jhn hinein.) Laud. Wo iſt auch in der Tuͤrckey ſo eine Dienſt- barkeit erhoͤret worden? Soll nun der gemeine Poͤbel uͤber unſer Gut/ uͤber unſern Leib/ ja uͤber unſere Adeliche Ehre gebieten koͤnnen? Soll nun die gantze Stadt Neapolis den unausloͤſchlichen Spott in allen Hiſtorien davon tragen/ daß ſo ein
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Der Haupt-Rebelle
len jhnen die Degen gern uͤberlaſſen/ doch mit dem
Bedinge/ daß ſie dem Poͤbel damit nicht in das Ge-
fichte kommen.
Laud. Euere Hoͤffligkeit verdienet ein Trinck-
geld.
Brun. Ob uns zwar bey Leib und Lebens-Stra-
fe verboten iſt keine Finantze zu machen/ ſo wird
doch vermuthlich kein Verraͤther zu gegen ſeyn.
Und damit leben ſie wohl.
(Neri und Bruno gehen ab.)
Laud. Ihr guten Vettern/ die Gefahr iſt euch
nahe geweſen.
Lub. Das haben wir dem ſchoͤnen Hoffmeiſter
zu dancken.
Conv. Er wolt uns beſchuͤtzen/ darnach als die
Noth an den Mann gieng/ ſo haͤt ich jhn wollen
vor einen Haſen verkauffen.
Laud. So jaget den unnuͤtzen Buben zum Hau-
ſe hinaus/ und erwartet unſer in dem nechſten Cabi-
net, denn es wird uns beſſer anſtehen/ vor euer
Gluͤcke wachſam zu ſeyn.
(Sie jagen jhn hinein.)
Laud. Wo iſt auch in der Tuͤrckey ſo eine Dienſt-
barkeit erhoͤret worden? Soll nun der gemeine
Poͤbel uͤber unſer Gut/ uͤber unſern Leib/ ja uͤber
unſere Adeliche Ehre gebieten koͤnnen? Soll nun
die gantze Stadt Neapolis den unausloͤſchlichen
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