Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Absurda Gehege komt/ so gebe ich ihm so lange Maulschellen/biß er wieder davon geht. Rob. Ich höre wol/ ihr habt ein geschenckt Hand- werck unter einander. Aber woher seyd ihr wolbe- stellt? Ich halte/ wenn dieser oder jener die Kar- tenmacher holete/ so bliebe es dennoch in der Welt gar wol bestelt. Pet. Herr/ ich habe zu thun/ daß ich meine Co- moedie defendire/ das sind Sachen/ wie man im Karten-Spielen zu reden pfleget/ die aufs Neben- Tischgen gehören. Rob. So sagt mir nur/ wo habt ihr die Künste gelernet? Pet. Mein Vater that mich zu einem Meister- Sänger/ da solte ich lernen Vexier-Karten machen: daß ich nun bey meinem Lehr-Herrn weiter kommen bin/ als mein Vater gemeynt hat/ darvor kan der ehrliche Man nicht/ und ich kan auch nicht davor/ daß mir die überleye Kunst den Bauch zerreissen wil. Rob. Aber was habt ihr vor ein Stücke? Pet. Herr/ es ist eine Materie voller Machinen: denn wir Kartenmacher haben die Pappen und Far- ben selber. Rob. Ich wil den Inhalt wissen. Pet. Die Comoedie handelt von den H. vier Kö- nigen/ welche sich um die Welt so wol verdienet ha- ben/ daß sie nun in das Buch der Ewigkeit sind ein- geschrieben worden. Rob.
Absurda Gehege komt/ ſo gebe ich ihm ſo lange Maulſchellen/biß er wieder davon geht. Rob. Ich hoͤre wol/ ihr habt ein geſchenckt Hand- werck unter einander. Aber woher ſeyd ihr wolbe- ſtellt? Ich halte/ wenn dieſer oder jener die Kar- tenmacher holete/ ſo bliebe es dennoch in der Welt gar wol beſtelt. Pet. Herr/ ich habe zu thun/ daß ich meine Co- mœdie defendire/ das ſind Sachen/ wie man im Karten-Spielen zu reden pfleget/ die aufs Neben- Tiſchgen gehoͤren. Rob. So ſagt mir nur/ wo habt ihr die Kuͤnſte gelernet? Pet. Mein Vater that mich zu einem Meiſter- Saͤnger/ da ſolte ich lernen Vexier-Karten machen: daß ich nun bey meinem Lehr-Herrn weiter kommen bin/ als mein Vater gemeynt hat/ darvor kan der ehrliche Man nicht/ und ich kan auch nicht davor/ daß mir die uͤberleye Kunſt den Bauch zerreiſſen wil. Rob. Aber was habt ihr vor ein Stuͤcke? Pet. Herr/ es iſt eine Materie voller Machinen: denn wir Kartenmacher haben die Pappen und Far- ben ſelber. Rob. Ich wil den Inhalt wiſſen. Pet. Die Comœdie handelt von den H. vier Koͤ- nigen/ welche ſich um die Welt ſo wol verdienet ha- ben/ daß ſie nun in das Buch der Ewigkeit ſind ein- geſchrieben worden. Rob.
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Absurda
Gehege komt/ ſo gebe ich ihm ſo lange Maulſchellen/
biß er wieder davon geht.
Rob. Ich hoͤre wol/ ihr habt ein geſchenckt Hand-
werck unter einander. Aber woher ſeyd ihr wolbe-
ſtellt? Ich halte/ wenn dieſer oder jener die Kar-
tenmacher holete/ ſo bliebe es dennoch in der Welt
gar wol beſtelt.
Pet. Herr/ ich habe zu thun/ daß ich meine Co-
mœdie defendire/ das ſind Sachen/ wie man im
Karten-Spielen zu reden pfleget/ die aufs Neben-
Tiſchgen gehoͤren.
Rob. So ſagt mir nur/ wo habt ihr die Kuͤnſte
gelernet?
Pet. Mein Vater that mich zu einem Meiſter-
Saͤnger/ da ſolte ich lernen Vexier-Karten machen:
daß ich nun bey meinem Lehr-Herrn weiter kommen
bin/ als mein Vater gemeynt hat/ darvor kan der
ehrliche Man nicht/ und ich kan auch nicht davor/
daß mir die uͤberleye Kunſt den Bauch zerreiſſen wil.
Rob. Aber was habt ihr vor ein Stuͤcke?
Pet. Herr/ es iſt eine Materie voller Machinen:
denn wir Kartenmacher haben die Pappen und Far-
ben ſelber.
Rob. Ich wil den Inhalt wiſſen.
Pet. Die Comœdie handelt von den H. vier Koͤ-
nigen/ welche ſich um die Welt ſo wol verdienet ha-
ben/ daß ſie nun in das Buch der Ewigkeit ſind ein-
geſchrieben worden.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 264[262]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/603>, abgerufen am 28.07.2024. |