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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Comica.
Bon. So wil ich nur die Personen zuvor ablesen.
Erstlich zwey Leuchter an statt des Prologum und E-
pilogum.

Rob. Warum sollen sie die Leuchter seyn?
Bon. Es ist doch auf dem Theatro finster/ so se-
tzen sie die Lichter auf die Köpffe/ und kommen zu erst
heraus/ gehen zu letzt hinein/ so bleibet es immer lichte.

Rob. Nun es mag seyn/ leset weiter.
Bon. Zwey Musicalische Schäfer/ der König zu
Ninive/ der alte Tobias/ seine Frau/ der junge To-
bias/ der Engel/ die Leiche/ die Wand/ die Banck.

Sigh. Sind das alle Personen?
Bon. Man verachte mir meine Invention nicht/
biß sie an das Tagelicht kömt. Ferner die Schwal-
be/ die Ziege/ der Hund/ nebst diesen die Musican-
ten von Vocalibus und Instrumentalibus.

Sigh. Wer sol nun die Zettel außtheilen?
Bon. Ich habe meinen Sohn draussen/ der ist un-
partheyisch. Pancratien komm herein/ du kriegst
was zu thun.

Pancrat. (komt) was sol ich thun mein Vater?
Bon. Da hastu Zettel/ gehe herum und theile sie
aus/ von den übrigen magstu auch einen behalten.

Panc. Ich verstehe es schon was ich thun soll.
(Er geht zu Robert.)
Gestrenger Herr/ einen Zettel.
Rob. Ich bedancke mich/ ich spiele nicht mit.
Bon. Du tummer Schelm/ machstu doch eine
Sau
S s 3
Comica.
Bon. So wil ich nur die Perſonen zuvor ableſen.
Erſtlich zwey Leuchter an ſtatt des Prologum und E-
pilogum.

Rob. Warum ſollen ſie die Leuchter ſeyn?
Bon. Es iſt doch auf dem Theatro finſter/ ſo ſe-
tzen ſie die Lichter auf die Koͤpffe/ und kommen zu erſt
heraus/ gehen zu letzt hinein/ ſo bleibet es immer lichte.

Rob. Nun es mag ſeyn/ leſet weiter.
Bon. Zwey Muſicaliſche Schaͤfer/ der Koͤnig zu
Ninive/ der alte Tobias/ ſeine Frau/ der junge To-
bias/ der Engel/ die Leiche/ die Wand/ die Banck.

Sigh. Sind das alle Perſonen?
Bon. Man verachte mir meine Invention nicht/
biß ſie an das Tagelicht koͤmt. Ferner die Schwal-
be/ die Ziege/ der Hund/ nebſt dieſen die Muſican-
ten von Vocalibus und Inſtrumentalibus.

Sigh. Wer ſol nun die Zettel außtheilen?
Bon. Ich habe meinen Sohn drauſſen/ der iſt un-
partheyiſch. Pancratien komm herein/ du kriegſt
was zu thun.

Pancrat. (komt) was ſol ich thun mein Vater?
Bon. Da haſtu Zettel/ gehe herum und theile ſie
aus/ von den uͤbrigen magſtu auch einen behalten.

Panc. Ich verſtehe es ſchon was ich thun ſoll.
(Er geht zu Robert.)
Geſtrenger Herr/ einen Zettel.
Rob. Ich bedancke mich/ ich ſpiele nicht mit.
Bon. Du tummer Schelm/ machſtu doch eine
Sau
S ſ 3
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[279[277]/0618] Comica. Bon. So wil ich nur die Perſonen zuvor ableſen. Erſtlich zwey Leuchter an ſtatt des Prologum und E- pilogum. Rob. Warum ſollen ſie die Leuchter ſeyn? Bon. Es iſt doch auf dem Theatro finſter/ ſo ſe- tzen ſie die Lichter auf die Koͤpffe/ und kommen zu erſt heraus/ gehen zu letzt hinein/ ſo bleibet es immer lichte. Rob. Nun es mag ſeyn/ leſet weiter. Bon. Zwey Muſicaliſche Schaͤfer/ der Koͤnig zu Ninive/ der alte Tobias/ ſeine Frau/ der junge To- bias/ der Engel/ die Leiche/ die Wand/ die Banck. Sigh. Sind das alle Perſonen? Bon. Man verachte mir meine Invention nicht/ biß ſie an das Tagelicht koͤmt. Ferner die Schwal- be/ die Ziege/ der Hund/ nebſt dieſen die Muſican- ten von Vocalibus und Inſtrumentalibus. Sigh. Wer ſol nun die Zettel außtheilen? Bon. Ich habe meinen Sohn drauſſen/ der iſt un- partheyiſch. Pancratien komm herein/ du kriegſt was zu thun. Pancrat. (komt) was ſol ich thun mein Vater? Bon. Da haſtu Zettel/ gehe herum und theile ſie aus/ von den uͤbrigen magſtu auch einen behalten. Panc. Ich verſtehe es ſchon was ich thun ſoll. (Er geht zu Robert.) Geſtrenger Herr/ einen Zettel. Rob. Ich bedancke mich/ ich ſpiele nicht mit. Bon. Du tummer Schelm/ machſtu doch eine Sau S ſ 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 279[277]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/618>, abgerufen am 22.11.2024.