Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Comica. er-Knechte kame/ so würffen wir den Qvarck zumFenster/ oder zu einer garstigen Thüre hinaus. Pet. Was frag ich nach einem Narren/ der unten stehet? Ich bin doch besser/ denn ich bin höher. (Singet.) Ich bleibe dennoch eine Schwalbe/ Ach weh dir/ wo ich dich besalbe. Marc. Was? Wilstu höher seyn/ ich wil dich niedriger machen. Grolm. Au/ au/ wo ihr Händel anfangt/ so geht mein Zierath über den Hauffen. Marc. Was frag ich darnach? Runder mit dem Kartenmacher/ ich wil ihm den Kopff zerdrücken/ als einer Schwalbe. Pet. Ich muß auch darbey seyn: Du schwartzer Vogel/ geh/ und wetze den Schnabel an dem Gal- gen. Marc. Der Worte halben mustu von dem Neste herunter. (Sie schlagen einander über den Hauffen.) Bon. Nun ist nicht mehr an eine Sau zu geden- cken/ sie lauffen mit gantzen Schocken auf dem Thea- tro herüm. Marc. Was wolt ihr? Bon. Ich wil Friede nehmen. Marc. So solt ihr in die mitten kommen. Sie weltzen einander statlich herum/ und zer-
Comica. er-Knechte kame/ ſo wuͤrffen wir den Qvarck zumFenſter/ oder zu einer garſtigen Thuͤre hinaus. Pet. Was frag ich nach einem Narren/ der unten ſtehet? Ich bin doch beſſer/ denn ich bin hoͤher. (Singet.) Ich bleibe dennoch eine Schwalbe/ Ach weh dir/ wo ich dich beſalbe. Marc. Was? Wilſtu hoͤher ſeyn/ ich wil dich niedriger machen. Grolm. Au/ au/ wo ihr Haͤndel anfangt/ ſo geht mein Zierath uͤber den Hauffen. Marc. Was frag ich darnach? Runder mit dem Kartenmacher/ ich wil ihm den Kopff zerdruͤcken/ als einer Schwalbe. Pet. Ich muß auch darbey ſeyn: Du ſchwartzer Vogel/ geh/ und wetze den Schnabel an dem Gal- gen. Marc. Der Worte halben muſtu von dem Neſte herunter. (Sie ſchlagen einander uͤber den Hauffen.) Bon. Nun iſt nicht mehr an eine Sau zu geden- cken/ ſie lauffen mit gantzen Schocken auf dem Thea- tro heruͤm. Marc. Was wolt ihr? Bon. Ich wil Friede nehmen. Marc. So ſolt ihr in die mitten kommen. Sie weltzen einander ſtatlich herum/ und zer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp> <p><pb facs="#f0674" n="335[333]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Comica.</hi></hi></hi></fw><lb/> er-Knechte kame/ ſo wuͤrffen wir den Qvarck zum<lb/> Fenſter/ oder zu einer garſtigen Thuͤre hinaus.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Pet.</hi> </speaker> <p>Was frag ich nach einem Narren/ der unten<lb/> ſtehet? Ich bin doch beſſer/ denn ich bin hoͤher.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#fr">Singet.</hi>)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Ich bleibe dennoch eine Schwalbe/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ach weh dir/ wo ich dich beſalbe.</hi> </l> </lg><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>Was? Wilſtu hoͤher ſeyn/ ich wil dich<lb/> niedriger machen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Grolm.</hi> </speaker> <p>Au/ au/ wo ihr Haͤndel anfangt/ ſo geht<lb/> mein Zierath uͤber den Hauffen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>Was frag ich darnach? Runder mit dem<lb/> Kartenmacher/ ich wil ihm den Kopff zerdruͤcken/<lb/> als einer Schwalbe.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Pet.</hi> </speaker> <p>Ich muß auch darbey ſeyn: Du ſchwartzer<lb/> Vogel/ geh/ und wetze den Schnabel an dem Gal-<lb/> gen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>Der Worte halben muſtu von dem Neſte<lb/> herunter.</p><lb/> <stage>(<hi rendition="#fr">Sie ſchlagen einander uͤber den Hauffen.</hi>)</stage><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>on.</hi> </speaker> <p>Nun iſt nicht mehr an eine Sau zu geden-<lb/> cken/ ſie lauffen mit gantzen Schocken auf dem <hi rendition="#aq">Thea-<lb/> tro</hi> heruͤm.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>Was wolt ihr?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Bon.</hi> </speaker> <p>Ich wil Friede nehmen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>So ſolt ihr in die mitten kommen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Sie weltzen einander ſtatlich herum/ und</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">zer-</hi> </fw><lb/> </stage> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [335[333]/0674]
Comica.
er-Knechte kame/ ſo wuͤrffen wir den Qvarck zum
Fenſter/ oder zu einer garſtigen Thuͤre hinaus.
Pet. Was frag ich nach einem Narren/ der unten
ſtehet? Ich bin doch beſſer/ denn ich bin hoͤher.
(Singet.)
Ich bleibe dennoch eine Schwalbe/
Ach weh dir/ wo ich dich beſalbe.
Marc. Was? Wilſtu hoͤher ſeyn/ ich wil dich
niedriger machen.
Grolm. Au/ au/ wo ihr Haͤndel anfangt/ ſo geht
mein Zierath uͤber den Hauffen.
Marc. Was frag ich darnach? Runder mit dem
Kartenmacher/ ich wil ihm den Kopff zerdruͤcken/
als einer Schwalbe.
Pet. Ich muß auch darbey ſeyn: Du ſchwartzer
Vogel/ geh/ und wetze den Schnabel an dem Gal-
gen.
Marc. Der Worte halben muſtu von dem Neſte
herunter.
(Sie ſchlagen einander uͤber den Hauffen.)
Bon. Nun iſt nicht mehr an eine Sau zu geden-
cken/ ſie lauffen mit gantzen Schocken auf dem Thea-
tro heruͤm.
Marc. Was wolt ihr?
Bon. Ich wil Friede nehmen.
Marc. So ſolt ihr in die mitten kommen.
Sie weltzen einander ſtatlich herum/ und
zer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |