Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Absurda Rob. Ey/ das sind Injurien/ davor sollet ihr eu- re Busse zugewarten haben. Sagt kürtzlich/ ist nichts mehr/ als daß ihr den ehrlichen Mann da an seinem Nahmen und an seiner Existimation krän- cken wolt/ so wird der gelbe Thurm beym grünen Taubenschlage wenig ledige Nester behalten. Fab. Est nostri fundi Calamitas. Er macht/ daß wir nichts vor unsre Comoedie kriegen. Rob. Das sagt ihm ein leichtfertiger Vogel nach: und ob ich wol Befehl habe/ euch eine gute Zeitung zu überbring[e]n/ so könte ich mit guten Ge- wissen zurücke halten/ weil ihr euch so gar unhöflich erwiesen habt. Fab. So werden wir vielleicht gar unrecht seyn berichtet worden. Wir dencken Bonifacius hat un- sere Sache verderbt. Rob. Ey/ Was sol er verderbt haben? Herr Sighard sagt nur/ wer am Verderben schuldig ist. Sigh. Nach dem unser gnädigster Herr ein groß Vergnügen an der künstlichen Comoedie empfun- den/ hat er alsobald bey Anblickung des Tituls re- solviret 30. alte Schock zu spendiren. Weil aber ohne seine Schuld etliche unbändige/ ungeschlieffe- ne Bengel eine Sau nach der andern auff dem Schau Platze herum gejaget/ so ist Herrn Bonifa- cio ein Gnaden-Geld von 15. alten Schock derge- stalt zugeleget worden/ daß er alles vor sich allein behalten sol. Fab.
Absurda Rob. Ey/ das ſind Injurien/ davor ſollet ihr eu- re Buſſe zugewarten haben. Sagt kuͤrtzlich/ iſt nichts mehr/ als daß ihr den ehrlichen Mann da an ſeinem Nahmen und an ſeiner Exiſtimation kraͤn- cken wolt/ ſo wird der gelbe Thurm beym gruͤnen Taubenſchlage wenig ledige Neſter behalten. Fab. Eſt noſtri fundi Calamitas. Er macht/ daß wir nichts vor unſre Comœdie kriegen. Rob. Das ſagt ihm ein leichtfertiger Vogel nach: und ob ich wol Befehl habe/ euch eine gute Zeitung zu uͤberbring[e]n/ ſo koͤnte ich mit guten Ge- wiſſen zuruͤcke halten/ weil ihr euch ſo gar unhoͤflich erwieſen habt. Fab. So werden wir vielleicht gar unrecht ſeyn berichtet worden. Wir dencken Bonifacius hat un- ſere Sache verderbt. Rob. Ey/ Was ſol er verderbt haben? Herr Sighard ſagt nur/ wer am Verderben ſchuldig iſt. Sigh. Nach dem unſer gnaͤdigſter Herr ein groß Vergnuͤgen an der kuͤnſtlichen Comœdie empfun- den/ hat er alſobald bey Anblickung des Tituls re- ſolviret 30. alte Schock zu ſpendiren. Weil aber ohne ſeine Schuld etliche unbaͤndige/ ungeſchlieffe- ne Bengel eine Sau nach der andern auff dem Schau Platze herum gejaget/ ſo iſt Herrn Bonifa- cio ein Gnaden-Geld von 15. alten Schock derge- ſtalt zugeleget worden/ daß er alles vor ſich allein behalten ſol. Fab.
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Rob. Ey/ das ſind Injurien/ davor ſollet ihr eu-
re Buſſe zugewarten haben. Sagt kuͤrtzlich/ iſt
nichts mehr/ als daß ihr den ehrlichen Mann da an
ſeinem Nahmen und an ſeiner Exiſtimation kraͤn-
cken wolt/ ſo wird der gelbe Thurm beym gruͤnen
Taubenſchlage wenig ledige Neſter behalten.
Fab. Eſt noſtri fundi Calamitas. Er macht/
daß wir nichts vor unſre Comœdie kriegen.
Rob. Das ſagt ihm ein leichtfertiger Vogel
nach: und ob ich wol Befehl habe/ euch eine gute
Zeitung zu uͤberbringen/ ſo koͤnte ich mit guten Ge-
wiſſen zuruͤcke halten/ weil ihr euch ſo gar unhoͤflich
erwieſen habt.
Fab. So werden wir vielleicht gar unrecht ſeyn
berichtet worden. Wir dencken Bonifacius hat un-
ſere Sache verderbt.
Rob. Ey/ Was ſol er verderbt haben? Herr
Sighard ſagt nur/ wer am Verderben ſchuldig iſt.
Sigh. Nach dem unſer gnaͤdigſter Herr ein groß
Vergnuͤgen an der kuͤnſtlichen Comœdie empfun-
den/ hat er alſobald bey Anblickung des Tituls re-
ſolviret 30. alte Schock zu ſpendiren. Weil aber
ohne ſeine Schuld etliche unbaͤndige/ ungeſchlieffe-
ne Bengel eine Sau nach der andern auff dem
Schau Platze herum gejaget/ ſo iſt Herrn Bonifa-
cio ein Gnaden-Geld von 15. alten Schock derge-
ſtalt zugeleget worden/ daß er alles vor ſich allein
behalten ſol.
Fab.
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