Weismann, August: Die Allmacht der Naturzüchtung. Eine Erwiderung an Herbert Spencer. Jena, 1893.tant" bin, "to accept testimony which it is difficult to doubt". 1) H. Settegast, "Die Thierzucht", Breslau 1878, Bd. I,
p. 225 u. f. tant“ bin, „to accept testimony which it is difficult to doubt“. 1) H. Settegast, „Die Thierzucht“, Breslau 1878, Bd. I,
p. 225 u. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="89"/> tant“ bin, „to accept testimony which it is difficult to doubt“.<lb/> Ich bestreite nicht die Möglichkeit der Telegonie, ich ge-<lb/> stehe sogar, dass von jeher die weite Verbreitung dieser<lb/> Annahme mir Eindruck gemacht hat, dass ich mir sagte, sie<lb/> könne möglicherweise eine berechtigte sein, und Thatsachen<lb/> ihr zu Grunde liegen. Ist ja doch auch der „Rost“ des<lb/> Getreides (Puccinia graminis) seit Langem von den Bauern<lb/> mit der Berberitze als Ursache desselben ganz richtig in<lb/> Verbindung gebracht worden, ehe es <hi rendition="#g">de Bary</hi> gelang, diese<lb/> populäre Sage zur wissenschaftlichen Thatsache zu erheben,<lb/> indem er zeigte, dass der Pilz auf dem Getreide in Gene-<lb/> rationswechsel stehe mit dem Aecidium Berberidis auf den<lb/> Berberitzen-Blättern. Man soll also, so meine ich, solche<lb/> Volkssagen nicht ohne weiteres als Fabeln verwerfen. Ich<lb/> würde auch einen Fall wie denjenigen von Lord Morton’s<lb/> Stute für einen genügenden Beweis halten, wenn er völlig<lb/> sicher und unzweifelhaft wäre. Allein das ist keineswegs<lb/> der Fall, wie schon <hi rendition="#g">Settegast</hi> eingehend gezeigt hat <note place="foot" n="1)">H. <hi rendition="#g">Settegast</hi>, „Die Thierzucht“, Breslau 1878, Bd. I,<lb/> p. 225 u. f.</note>.<lb/> Er bezweifelt nicht, dass, „nachdem die Stute mit einem<lb/> Quaggahengst einen Bastard als Erstling gezeugt hatte, sie<lb/> später von einem Pferdehengst Füllen brachte, die streifige<lb/> Zeichnung am Halse, Widerrist und an den Beinen besassen“,<lb/> aber er bestreitet, <hi rendition="#g">dass irgend welche andere Merk-<lb/> male des Quagga</hi> an dem Füllen zu sehen gewesen seien.<lb/> An den Bildern von <hi rendition="#g">Agasse</hi> in Surgeon’s College zu London<lb/> „würde auch die lebhafteste Phantasie keine Aehnlichkeit<lb/> mit den Formen des Quagga herauszufinden vermögen“. Die<lb/> Streifen <hi rendition="#g">allein</hi> aber genügen, wie er meint, zu einem Be-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0101]
tant“ bin, „to accept testimony which it is difficult to doubt“.
Ich bestreite nicht die Möglichkeit der Telegonie, ich ge-
stehe sogar, dass von jeher die weite Verbreitung dieser
Annahme mir Eindruck gemacht hat, dass ich mir sagte, sie
könne möglicherweise eine berechtigte sein, und Thatsachen
ihr zu Grunde liegen. Ist ja doch auch der „Rost“ des
Getreides (Puccinia graminis) seit Langem von den Bauern
mit der Berberitze als Ursache desselben ganz richtig in
Verbindung gebracht worden, ehe es de Bary gelang, diese
populäre Sage zur wissenschaftlichen Thatsache zu erheben,
indem er zeigte, dass der Pilz auf dem Getreide in Gene-
rationswechsel stehe mit dem Aecidium Berberidis auf den
Berberitzen-Blättern. Man soll also, so meine ich, solche
Volkssagen nicht ohne weiteres als Fabeln verwerfen. Ich
würde auch einen Fall wie denjenigen von Lord Morton’s
Stute für einen genügenden Beweis halten, wenn er völlig
sicher und unzweifelhaft wäre. Allein das ist keineswegs
der Fall, wie schon Settegast eingehend gezeigt hat 1).
Er bezweifelt nicht, dass, „nachdem die Stute mit einem
Quaggahengst einen Bastard als Erstling gezeugt hatte, sie
später von einem Pferdehengst Füllen brachte, die streifige
Zeichnung am Halse, Widerrist und an den Beinen besassen“,
aber er bestreitet, dass irgend welche andere Merk-
male des Quagga an dem Füllen zu sehen gewesen seien.
An den Bildern von Agasse in Surgeon’s College zu London
„würde auch die lebhafteste Phantasie keine Aehnlichkeit
mit den Formen des Quagga herauszufinden vermögen“. Die
Streifen allein aber genügen, wie er meint, zu einem Be-
1) H. Settegast, „Die Thierzucht“, Breslau 1878, Bd. I,
p. 225 u. f.
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