Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.höchstens in vier Tagen
verläuft, ist er nur höchstens in vier Tagen
verläuft, ist er nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="41"/> höchstens in vier Tagen verläuft, ist er nur<lb/> selten geheilt worden; <hi rendition="#i">Bajon</hi>, <hi rendition="#i">Rush</hi>, <hi rendition="#i">Moseley</hi>,<lb/> sahen alle Kinder, die davon ergriffen wurden,<lb/> sterben. In unsern Gegenden ist die Gefahr<lb/> ebenfalls sehr gross, doch nicht so gross, als<lb/> in heissen Ländern. Die Erfahrungen von<lb/><hi rendition="#i">Hillary</hi>, <hi rendition="#i">Schneider</hi>, <hi rendition="#i">Gölis</hi> u. a. beweisen, dass<lb/> wenigstens in den ersten Stadien die Heilung<lb/> nicht unmöglich sey. Das Stadium hat na-<lb/> türlich viel Einfluss auf die Prognose, und<lb/> diese mag beym Tetanus neonatorum auch<lb/> besonders darum so ungünstig seyn, weil der<lb/> Arzt selten zu den Vorläufern oder in den er-<lb/> sten Paroxysmen zum Patienten gerufen wird,<lb/> sondern erst bey ausgebildetem Uebel. — Beym<lb/> Uebergang in Lähmung oder Apoplexie vermag<lb/> gewöhnlich keine Kunst mehr die Gesundheit<lb/> herzustellen. — Ein wichtiges Moment zur<lb/> Bestimmung der Prognose ist die Körperbe-<lb/> schaffenheit des Kranken. Die mehr zum Star-<lb/> ren hinneigende Körperbeschaffenheit und die<lb/> schwachen, leicht erschöpften Kräfte des hö-<lb/> heren Alters trüben die Prognose des Starr-<lb/> kramps alter Leute sehr, und schon <hi rendition="#i">Aretaeus</hi><lb/> sagt: <quote>„senes inter omnes aetates maxime<lb/> vitio perimuntur.“</quote> Ein sowohl durch direct als<lb/> indireet schwächende Ursachen geschwächter<lb/> Organismus ist weniger fähig, eine so hef-<lb/> tige Krankheit zu ertragen, und wird eher<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0051]
höchstens in vier Tagen verläuft, ist er nur
selten geheilt worden; Bajon, Rush, Moseley,
sahen alle Kinder, die davon ergriffen wurden,
sterben. In unsern Gegenden ist die Gefahr
ebenfalls sehr gross, doch nicht so gross, als
in heissen Ländern. Die Erfahrungen von
Hillary, Schneider, Gölis u. a. beweisen, dass
wenigstens in den ersten Stadien die Heilung
nicht unmöglich sey. Das Stadium hat na-
türlich viel Einfluss auf die Prognose, und
diese mag beym Tetanus neonatorum auch
besonders darum so ungünstig seyn, weil der
Arzt selten zu den Vorläufern oder in den er-
sten Paroxysmen zum Patienten gerufen wird,
sondern erst bey ausgebildetem Uebel. — Beym
Uebergang in Lähmung oder Apoplexie vermag
gewöhnlich keine Kunst mehr die Gesundheit
herzustellen. — Ein wichtiges Moment zur
Bestimmung der Prognose ist die Körperbe-
schaffenheit des Kranken. Die mehr zum Star-
ren hinneigende Körperbeschaffenheit und die
schwachen, leicht erschöpften Kräfte des hö-
heren Alters trüben die Prognose des Starr-
kramps alter Leute sehr, und schon Aretaeus
sagt: „senes inter omnes aetates maxime
vitio perimuntur.“ Ein sowohl durch direct als
indireet schwächende Ursachen geschwächter
Organismus ist weniger fähig, eine so hef-
tige Krankheit zu ertragen, und wird eher
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