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Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880.

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[Abbildung]
Mit der Panzerfregatte "Friedrich Karl"
nach Westindien und dem Mittelmeer.

1872 bis 1873.



Im Jahre 1872 beabsichtigte die kaiserliche Regierung ein
sogenanntes "Fliegendes Geschwader" um die Erde zu
schicken. Es sollte den überseeischen Nationen die Flagge
des neu erstandenen Deutschen Reiches vorführen, den in fremden
Welttheilen angesiedelten Deutschen verkünden, daß jetzt das
Vaterland die Macht und den Willen habe, seinen über die
Erde zerstreuten Kindern Schutz und Schirm gegen Willkühr
und Unbill zu gewähren und dadurch in ihnen das stolze Be-
wußtsein wecken und festigen, Angehörige eines einigen und
großen Volkes zu sein. Die Reise war auf achtzehn Monate
berechnet. Da bei einer so knapp bemessenen Zeit der Aufent-
halt an den einzelnen Punkten der in Aussicht genommenen
Route nur ein sehr kurzer sein konnte und die Schiffe sich be-
eilen mußten, um überhaupt die Tour in achtzehn Monaten zu
vollenden, so hatte die Bezeichnung "Fliegendes Geschwader"
eine gewisse Berechtigung.

Es bestand aus drei Schiffen: der Panzerfregatte "Fried-
rich Karl", der gedeckten Corvette "Elisabeth" und aus einem


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Mit der Panzerfregatte „Friedrich Karl“
nach Weſtindien und dem Mittelmeer.

1872 bis 1873.



Im Jahre 1872 beabſichtigte die kaiſerliche Regierung ein
ſogenanntes „Fliegendes Geſchwader“ um die Erde zu
ſchicken. Es ſollte den überſeeiſchen Nationen die Flagge
des neu erſtandenen Deutſchen Reiches vorführen, den in fremden
Welttheilen angeſiedelten Deutſchen verkünden, daß jetzt das
Vaterland die Macht und den Willen habe, ſeinen über die
Erde zerſtreuten Kindern Schutz und Schirm gegen Willkühr
und Unbill zu gewähren und dadurch in ihnen das ſtolze Be-
wußtſein wecken und feſtigen, Angehörige eines einigen und
großen Volkes zu ſein. Die Reiſe war auf achtzehn Monate
berechnet. Da bei einer ſo knapp bemeſſenen Zeit der Aufent-
halt an den einzelnen Punkten der in Ausſicht genommenen
Route nur ein ſehr kurzer ſein konnte und die Schiffe ſich be-
eilen mußten, um überhaupt die Tour in achtzehn Monaten zu
vollenden, ſo hatte die Bezeichnung „Fliegendes Geſchwader“
eine gewiſſe Berechtigung.

Es beſtand aus drei Schiffen: der Panzerfregatte „Fried-
rich Karl“, der gedeckten Corvette „Eliſabeth“ und aus einem

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[[304]/0316] [Abbildung] Mit der Panzerfregatte „Friedrich Karl“ nach Weſtindien und dem Mittelmeer. 1872 bis 1873. Im Jahre 1872 beabſichtigte die kaiſerliche Regierung ein ſogenanntes „Fliegendes Geſchwader“ um die Erde zu ſchicken. Es ſollte den überſeeiſchen Nationen die Flagge des neu erſtandenen Deutſchen Reiches vorführen, den in fremden Welttheilen angeſiedelten Deutſchen verkünden, daß jetzt das Vaterland die Macht und den Willen habe, ſeinen über die Erde zerſtreuten Kindern Schutz und Schirm gegen Willkühr und Unbill zu gewähren und dadurch in ihnen das ſtolze Be- wußtſein wecken und feſtigen, Angehörige eines einigen und großen Volkes zu ſein. Die Reiſe war auf achtzehn Monate berechnet. Da bei einer ſo knapp bemeſſenen Zeit der Aufent- halt an den einzelnen Punkten der in Ausſicht genommenen Route nur ein ſehr kurzer ſein konnte und die Schiffe ſich be- eilen mußten, um überhaupt die Tour in achtzehn Monaten zu vollenden, ſo hatte die Bezeichnung „Fliegendes Geſchwader“ eine gewiſſe Berechtigung. Es beſtand aus drei Schiffen: der Panzerfregatte „Fried- rich Karl“, der gedeckten Corvette „Eliſabeth“ und aus einem

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Zitationshilfe: Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880, S. [304]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_seeleben_1880/316>, abgerufen am 22.11.2024.