das Eisen zerstört. Neuerlich ist man deshalb zu Zinkbeschlag übergegangen, weil dabei jener Strom nicht das Eisen sondern das Zink angreift und letzteres sich dann gelegentlich erneuern läßt. Die stete Oxydation des Zinks soll bei diesem Verfahren dessen Oberfläche schlüpfrig erhalten und das Ansetzen von Pflanzen und Thieren verhüten.
Anfang Mai 1873 traf das Schiff in Wilhelmshaven ein, um vier Wochen darauf wieder nach dem Mittelmeere auszu- laufen. Lissabon war das erste Ziel und wurde am 19. Juni erreicht.
Es giebt wenige Städte, deren äußere Erscheinung einen so imponirenden Anblick bietet, wie Lissabon. Die Hauptstadt Portugals wetteifert darin mit Konstantinopel, Stockholm, Venedig und Rio- de-Janeiro. Sie erhebt sich am rechten Ufer des Tajo und etwa zwei Meilen oberhalb dessen Mündung auf sieben Hügeln und zeichnet sich durch großartige und monumentale Gebäude aus. Ebenso trägt die reiche und fruchtbare Umgegend mit ihren Ge- filden, Villen, Fabriken und Klöstern nicht wenig dazu bei, die Reize der Stadt zu erhöhen, und die scharfgezackten Spitzen der Berge von Cintra mit dem gleichnamigen romantischen Kloster, das König Ferdinand, der Vater des regierenden Königs Dom Luiz, zu seinem Wohnsitze erwählt, bildet einen prachtvollen Hintergrund des bezaubernden Panoramas.
Westlich von der Stadt, in der Nähe der Vorstadt Belen mit ihrer ehrwürdigen Kathedrale, liegt auf einer Anhöhe der königliche Palast Ajuda. Es ist ein mächtiges Gebäude, das bestimmt war, durch seine Großartigkeit und Schönheit alle Paläste der Welt in den Schatten zu stellen, aber es ist un- vollendet geblieben und nur ein Viertel des ursprünglichen Planes ist fertig gestellt. Ajuda wurde begonnen, als Brasilien noch zu Portugal gehörte; nach dessen Abfall fehlte es an Geld und man begnügte sich mit der jetzigen Größe, die immerhin noch ganz bedeutend ist.
Werner
das Eiſen zerſtört. Neuerlich iſt man deshalb zu Zinkbeſchlag übergegangen, weil dabei jener Strom nicht das Eiſen ſondern das Zink angreift und letzteres ſich dann gelegentlich erneuern läßt. Die ſtete Oxydation des Zinks ſoll bei dieſem Verfahren deſſen Oberfläche ſchlüpfrig erhalten und das Anſetzen von Pflanzen und Thieren verhüten.
Anfang Mai 1873 traf das Schiff in Wilhelmshaven ein, um vier Wochen darauf wieder nach dem Mittelmeere auszu- laufen. Liſſabon war das erſte Ziel und wurde am 19. Juni erreicht.
Es giebt wenige Städte, deren äußere Erſcheinung einen ſo imponirenden Anblick bietet, wie Liſſabon. Die Hauptſtadt Portugals wetteifert darin mit Konſtantinopel, Stockholm, Venedig und Rio- de-Janeiro. Sie erhebt ſich am rechten Ufer des Tajo und etwa zwei Meilen oberhalb deſſen Mündung auf ſieben Hügeln und zeichnet ſich durch großartige und monumentale Gebäude aus. Ebenſo trägt die reiche und fruchtbare Umgegend mit ihren Ge- filden, Villen, Fabriken und Klöſtern nicht wenig dazu bei, die Reize der Stadt zu erhöhen, und die ſcharfgezackten Spitzen der Berge von Cintra mit dem gleichnamigen romantiſchen Kloſter, das König Ferdinand, der Vater des regierenden Königs Dom Luiz, zu ſeinem Wohnſitze erwählt, bildet einen prachtvollen Hintergrund des bezaubernden Panoramas.
Weſtlich von der Stadt, in der Nähe der Vorſtadt Belen mit ihrer ehrwürdigen Kathedrale, liegt auf einer Anhöhe der königliche Palaſt Ajuda. Es iſt ein mächtiges Gebäude, das beſtimmt war, durch ſeine Großartigkeit und Schönheit alle Paläſte der Welt in den Schatten zu ſtellen, aber es iſt un- vollendet geblieben und nur ein Viertel des urſprünglichen Planes iſt fertig geſtellt. Ajuda wurde begonnen, als Braſilien noch zu Portugal gehörte; nach deſſen Abfall fehlte es an Geld und man begnügte ſich mit der jetzigen Größe, die immerhin noch ganz bedeutend iſt.
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Werner
das Eiſen zerſtört. Neuerlich iſt man deshalb zu Zinkbeſchlag
übergegangen, weil dabei jener Strom nicht das Eiſen ſondern
das Zink angreift und letzteres ſich dann gelegentlich erneuern
läßt. Die ſtete Oxydation des Zinks ſoll bei dieſem Verfahren
deſſen Oberfläche ſchlüpfrig erhalten und das Anſetzen von
Pflanzen und Thieren verhüten.
Anfang Mai 1873 traf das Schiff in Wilhelmshaven ein,
um vier Wochen darauf wieder nach dem Mittelmeere auszu-
laufen. Liſſabon war das erſte Ziel und wurde am 19. Juni
erreicht.
Es giebt wenige Städte, deren äußere Erſcheinung einen ſo
imponirenden Anblick bietet, wie Liſſabon. Die Hauptſtadt Portugals
wetteifert darin mit Konſtantinopel, Stockholm, Venedig und Rio-
de-Janeiro. Sie erhebt ſich am rechten Ufer des Tajo und etwa
zwei Meilen oberhalb deſſen Mündung auf ſieben Hügeln und
zeichnet ſich durch großartige und monumentale Gebäude aus.
Ebenſo trägt die reiche und fruchtbare Umgegend mit ihren Ge-
filden, Villen, Fabriken und Klöſtern nicht wenig dazu bei, die
Reize der Stadt zu erhöhen, und die ſcharfgezackten Spitzen der
Berge von Cintra mit dem gleichnamigen romantiſchen Kloſter,
das König Ferdinand, der Vater des regierenden Königs Dom
Luiz, zu ſeinem Wohnſitze erwählt, bildet einen prachtvollen
Hintergrund des bezaubernden Panoramas.
Weſtlich von der Stadt, in der Nähe der Vorſtadt Belen
mit ihrer ehrwürdigen Kathedrale, liegt auf einer Anhöhe der
königliche Palaſt Ajuda. Es iſt ein mächtiges Gebäude, das
beſtimmt war, durch ſeine Großartigkeit und Schönheit alle
Paläſte der Welt in den Schatten zu ſtellen, aber es iſt un-
vollendet geblieben und nur ein Viertel des urſprünglichen
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noch zu Portugal gehörte; nach deſſen Abfall fehlte es an Geld
und man begnügte ſich mit der jetzigen Größe, die immerhin
noch ganz bedeutend iſt.
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Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_seeleben_1880/394>, abgerufen am 27.07.2024.
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