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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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sehr schädliche Schäden.

Und D. Schupp. in seinem Büchlein/Doct.
Schup.
von
Saufen
und
Spielen.

Gedenck dran Hamburg/ schreibet: Das
Spielen und Vollsauffen sind zwey
Stücke/ die alle beyde dem lieben
GOtt höchlich mißfallen/ und die-
nen auch nirgends zu/ als nur zur Ar-
muth/ sie verhindern die Nahrung und
bringen die Seel in vielfältige Gefahr.
Sauffen macht den Leib voll/ Spie-
len macht den Menschen toll. Sauf-
fen macht schwer/ Spielen macht den
Beutel leer. Säuffer und Spieler
sind beydes Diebe/
die nicht frembde/
sondern ihre eigne Häuser bestehlen/ und
Weib und Kind an den Bettel-Stab
bringen.

Besoldus sagt in seinen Sinn-reichenWürf-
fel Spiel
purgiren.

Reden: Daß die Würffel des Bret-
spiels den Pillen zu vergleichen/ denn
wie man etwan mit geringer
Dosi ge-
nug/ oder wohl allzu viel
purgiren
und außführen kan: Also werde man-
chem mit den kleinen Würfeln ein gro-
ser Seckel Geldes außgeleret. Denn
der liebe
Pamphlius und Hospes, das
Räctlein und das Würfel-Spiel/ der
Schencken-Wirth ausführen viel.

So war jener verspielte Bauer/ der 16.

Gro-
G 2
ſehr ſchaͤdliche Schaͤden.

Und D. Schupp. in ſeinem Buͤchlein/Doct.
Schup.
von
Saufen
und
Spielen.

Gedenck dran Hamburg/ ſchreibet: Das
Spielen und Vollſauffen ſind zwey
Stuͤcke/ die alle beyde dem lieben
GOtt hoͤchlich mißfallen/ und die-
nen auch nirgends zu/ als nur zur Ar-
muth/ ſie veꝛhindern die Nahrung uñ
bꝛingen die Seel in vielfaͤltige Gefahr.
Sauffen macht den Leib voll/ Spie-
len macht den Menſchen toll. Sauf-
fen macht ſchwer/ Spielen macht den
Beutel leer. Saͤuffer und Spieler
ſind beydes Diebe/
die nicht frembde/
ſondern ihre eigne Haͤuſer beſtehlen/ und
Weib und Kind an den Bettel-Stab
bringen.

Beſoldus ſagt in ſeinen Sinn-reichenWuͤrf-
fel Spiel
purgiren.

Reden: Daß die Wuͤrffel des Bret-
ſpiels den Pillen zu vergleichen/ denn
wie man etwan mit geringer
Doſi ge-
nug/ oder wohl allzu viel
purgiren
und außfuͤhren kan: Alſo werde man-
chem mit den kleinen Wuͤꝛfeln ein gro-
ſer Seckel Geldes außgeleret. Denn
der liebe
Pamphlius und Hoſpes, das
Raͤctlein und das Wuͤrfel-Spiel/ der
Schencken-Wirth ausfuͤhren viel.

So war jener verſpielte Bauer/ der 16.

Gro-
G 2
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[99/0103] ſehr ſchaͤdliche Schaͤden. Und D. Schupp. in ſeinem Buͤchlein/ Gedenck dran Hamburg/ ſchreibet: Das Spielen und Vollſauffen ſind zwey Stuͤcke/ die alle beyde dem lieben GOtt hoͤchlich mißfallen/ und die- nen auch nirgends zu/ als nur zur Ar- muth/ ſie veꝛhindern die Nahrung uñ bꝛingen die Seel in vielfaͤltige Gefahr. Sauffen macht den Leib voll/ Spie- len macht den Menſchen toll. Sauf- fen macht ſchwer/ Spielen macht den Beutel leer. Saͤuffer und Spieler ſind beydes Diebe/ die nicht frembde/ ſondern ihre eigne Haͤuſer beſtehlen/ und Weib und Kind an den Bettel-Stab bringen. Doct. Schup. von Saufen und Spielen. Beſoldus ſagt in ſeinen Sinn-reichen Reden: Daß die Wuͤrffel des Bret- ſpiels den Pillen zu vergleichen/ denn wie man etwan mit geringer Doſi ge- nug/ oder wohl allzu viel purgiren und außfuͤhren kan: Alſo werde man- chem mit den kleinen Wuͤꝛfeln ein gro- ſer Seckel Geldes außgeleret. Denn der liebe Pamphlius und Hoſpes, das Raͤctlein und das Wuͤrfel-Spiel/ der Schencken-Wirth ausfuͤhren viel. Wuͤrf- fel Spiel purgiren. So war jener verſpielte Bauer/ der 16. Gro- G 2

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/103>, abgerufen am 22.11.2024.