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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtige böse Sieben/

Was heist im Brete spielen/ da
man die Würffel ins Maul wirfft?

Antwort: Uber Tische essen/ wenn
man die Bissen vom Brod und
Fleisch ins Maul stecket.

Also hat einsmahls ein König in Den-
König
spielet
mit ei-
nem E-
delmann.
nemarck mit einem seiner Edel-Leuten
gespielet/ und als er zween Könige in
der Hand hatte/ sagte er drey an/
sich vor den dritten zehlende;
Der
Edelmann ließ es paßiren/ und das
Geld einstreichen. Bald hernach/ als
noch ein grösser Spiel stunde/ bekam der
Edelmann zween Knechte/ und sagte
auch dreye an/ weil er der dritte wä-
re/ und streich auch das Geld ein.
Der
König aber lachte darüber/ daß er so
wohl mit gleicher Müntze bezahlet wor-
den wäre. Wie Herr Harßdörffer im
Anhange seiner scharffsinnigen Hoffe-
Reden/ des achten Theils seiner Lust-
und Lehrreichen Geschichten meldet.
Das gehet noch wohl hin/ aber viel
schimpfflicher war der folgende Schertz:

Conran
von der
Rosen.

Denn als einst Cuntz von der Rosen/
des Käysers Maximiliani Diener und
Hofe-Narr/ mit etlichen Fürsten und

Her-
Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/

Was heiſt im Brete ſpielen/ da
man die Wuͤrffel ins Maul wirfft?

Antwort: Uber Tiſche eſſen/ wenn
man die Biſſen vom Brod und
Fleiſch ins Maul ſtecket.

Alſo hat einsmahls ein Koͤnig in Den-
Koͤnig
ſpielet
mit ei-
nem E-
delmañ.
nemarck mit einem ſeiner Edel-Leuten
geſpielet/ und als er zween Koͤnige in
der Hand hatte/ ſagte er drey an/
ſich vor den dritten zehlende;
Der
Edelmann ließ es paßiren/ und das
Geld einſtreichen. Bald hernach/ als
noch ein groͤſſer Spiel ſtunde/ bekam der
Edelmann zween Knechte/ und ſagte
auch dreye an/ weil er der dritte waͤ-
re/ und ſtreich auch das Geld ein.
Der
Koͤnig aber lachte daruͤber/ daß er ſo
wohl mit gleicher Muͤntze bezahlet wor-
den waͤre. Wie Herr Harßdoͤrffer im
Anhange ſeiner ſcharffſinnigen Hoffe-
Reden/ des achten Theils ſeiner Luſt-
und Lehrreichen Geſchichten meldet.
Das gehet noch wohl hin/ aber viel
ſchimpfflicher war der folgende Schertz:

Conran
von der
Roſen.

Denn als einſt Cuntz von der Roſen/
des Kaͤyſers Maximiliani Diener und
Hofe-Narr/ mit etlichen Fuͤrſten und

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[60/0064] Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/ Was heiſt im Brete ſpielen/ da man die Wuͤrffel ins Maul wirfft? Antwort: Uber Tiſche eſſen/ wenn man die Biſſen vom Brod und Fleiſch ins Maul ſtecket. Alſo hat einsmahls ein Koͤnig in Den- nemarck mit einem ſeiner Edel-Leuten geſpielet/ und als er zween Koͤnige in der Hand hatte/ ſagte er drey an/ ſich vor den dritten zehlende; Der Edelmann ließ es paßiren/ und das Geld einſtreichen. Bald hernach/ als noch ein groͤſſer Spiel ſtunde/ bekam der Edelmann zween Knechte/ und ſagte auch dreye an/ weil er der dritte waͤ- re/ und ſtreich auch das Geld ein. Der Koͤnig aber lachte daruͤber/ daß er ſo wohl mit gleicher Muͤntze bezahlet wor- den waͤre. Wie Herr Harßdoͤrffer im Anhange ſeiner ſcharffſinnigen Hoffe- Reden/ des achten Theils ſeiner Luſt- und Lehrreichen Geſchichten meldet. Das gehet noch wohl hin/ aber viel ſchimpfflicher war der folgende Schertz: Koͤnig ſpielet mit ei- nem E- delmañ. Denn als einſt Cuntz von der Roſen/ des Kaͤyſers Maximiliani Diener und Hofe-Narr/ mit etlichen Fuͤrſten und Her-

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/64>, abgerufen am 24.11.2024.