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Aenopetrano Westphalo [i. e. Koecher, Johann Christoph]: Zufällige Gedancken Von Academien Bey Auffrichtung einer neuen Academie Zu Göttingen. Jena, 1734.

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den angeführten Stellen von der Schule, welche Carl
der grosse dem gemeinen Vorgeben nach in Oßnabrück
soll gestifftet haben, reden: also legen sie derselben den
Nahmen einer Academie in demjenigen weitläufftigen und
unrichtigen Verstand bey, in welchen Middendorp und
andere gar viele Schulen zu Universitäten machen. Die
Academie von welcher ich ietzo ein mehreres gedencken will,
ist von gedachter Schule unterschieden: oder, daß ich der
Wahrheit gemässer schreibe, jene Carolinische Schule,
deren sich Oßnabrück rühmet, ist nach den Zeiten Ha-
melmanns
erst in dem siebenzehnden Jahrhundert zu dem
Glantz und Ansehen einer Universität erhoben word en;
eben, als wie man zu dieser Zeit sagen kan, daß das be-
rühmte Göttingische Gymnasium in eine Universität ver-
wandelt werde. Die Gelegenheit zu solcher Oßnabrücki-
schen
Universität gab eine Verfolgung, welche der damah-
lige Bischof Frantz Wilhelm ein Graf von Wartenberg
über die Lutherischen Einwohner dieser Stadt im Jahr
1628. verhängete. Denn da vermittelst derselben das
Evangelische Kirchen- und Schul-Wesen in Oßnabrück
gantz unterdrücket war, so dauchte dieses gedachtem Bi-
schof
die rechte Zeit zu seyn eine Academie anzulegen,
auf welcher nebst den freyen Künsten vornemlich die
Gottes-Gelahrheit und Weltweißheit nach den Grund-
Sätzen der Römischen Kirche gelehret würden. Zu sol-
chem Vorhaben suchte er bey dem Kayser Ferdinand dem
andern und Pabst Urban dem achten die nöthige Erlaub-
niß und Privilegien, welche er auch von diesem in Monat
August 1629. und von jenem im Februariv 1630. ohne

grosse

den angefuͤhrten Stellen von der Schule, welche Carl
der groſſe dem gemeinen Vorgeben nach in Oßnabruͤck
ſoll geſtifftet haben, reden: alſo legen ſie derſelben den
Nahmen einer Academie in demjenigen weitlaͤufftigen und
unrichtigen Verſtand bey, in welchen Middendorp und
andere gar viele Schulen zu Univerſitaͤten machen. Die
Academie von welcher ich ietzo ein mehreres gedencken will,
iſt von gedachter Schule unterſchieden: oder, daß ich der
Wahrheit gemaͤſſer ſchreibe, jene Caroliniſche Schule,
deren ſich Oßnabruͤck ruͤhmet, iſt nach den Zeiten Ha-
melmanns
erſt in dem ſiebenzehnden Jahrhundert zu dem
Glantz und Anſehen einer Univerſitaͤt erhoben word en;
eben, als wie man zu dieſer Zeit ſagen kan, daß das be-
ruͤhmte Goͤttingiſche Gymnaſium in eine Univerſitaͤt ver-
wandelt werde. Die Gelegenheit zu ſolcher Oßnabruͤcki-
ſchen
Univerſitaͤt gab eine Verfolgung, welche der damah-
lige Biſchof Frantz Wilhelm ein Graf von Wartenberg
uͤber die Lutheriſchen Einwohner dieſer Stadt im Jahr
1628. verhaͤngete. Denn da vermittelſt derſelben das
Evangeliſche Kirchen- und Schul-Weſen in Oßnabruͤck
gantz unterdruͤcket war, ſo dauchte dieſes gedachtem Bi-
ſchof
die rechte Zeit zu ſeyn eine Academie anzulegen,
auf welcher nebſt den freyen Kuͤnſten vornemlich die
Gottes-Gelahrheit und Weltweißheit nach den Grund-
Saͤtzen der Roͤmiſchen Kirche gelehret wuͤrden. Zu ſol-
chem Vorhaben ſuchte er bey dem Kayſer Ferdinand dem
andern und Pabſt Urban dem achten die noͤthige Erlaub-
niß und Privilegien, welche er auch von dieſem in Monat
Auguſt 1629. und von jenem im Februariv 1630. ohne

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[0010] den angefuͤhrten Stellen von der Schule, welche Carl der groſſe dem gemeinen Vorgeben nach in Oßnabruͤck ſoll geſtifftet haben, reden: alſo legen ſie derſelben den Nahmen einer Academie in demjenigen weitlaͤufftigen und unrichtigen Verſtand bey, in welchen Middendorp und andere gar viele Schulen zu Univerſitaͤten machen. Die Academie von welcher ich ietzo ein mehreres gedencken will, iſt von gedachter Schule unterſchieden: oder, daß ich der Wahrheit gemaͤſſer ſchreibe, jene Caroliniſche Schule, deren ſich Oßnabruͤck ruͤhmet, iſt nach den Zeiten Ha- melmanns erſt in dem ſiebenzehnden Jahrhundert zu dem Glantz und Anſehen einer Univerſitaͤt erhoben word en; eben, als wie man zu dieſer Zeit ſagen kan, daß das be- ruͤhmte Goͤttingiſche Gymnaſium in eine Univerſitaͤt ver- wandelt werde. Die Gelegenheit zu ſolcher Oßnabruͤcki- ſchen Univerſitaͤt gab eine Verfolgung, welche der damah- lige Biſchof Frantz Wilhelm ein Graf von Wartenberg uͤber die Lutheriſchen Einwohner dieſer Stadt im Jahr 1628. verhaͤngete. Denn da vermittelſt derſelben das Evangeliſche Kirchen- und Schul-Weſen in Oßnabruͤck gantz unterdruͤcket war, ſo dauchte dieſes gedachtem Bi- ſchof die rechte Zeit zu ſeyn eine Academie anzulegen, auf welcher nebſt den freyen Kuͤnſten vornemlich die Gottes-Gelahrheit und Weltweißheit nach den Grund- Saͤtzen der Roͤmiſchen Kirche gelehret wuͤrden. Zu ſol- chem Vorhaben ſuchte er bey dem Kayſer Ferdinand dem andern und Pabſt Urban dem achten die noͤthige Erlaub- niß und Privilegien, welche er auch von dieſem in Monat Auguſt 1629. und von jenem im Februariv 1630. ohne groſſe

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Zitationshilfe: Aenopetrano Westphalo [i. e. Koecher, Johann Christoph]: Zufällige Gedancken Von Academien Bey Auffrichtung einer neuen Academie Zu Göttingen. Jena, 1734, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/westphalus_gedancken_1734/10>, abgerufen am 21.11.2024.