Aenopetrano Westphalo [i. e. Koecher, Johann Christoph]: Zufällige Gedancken Von Academien Bey Auffrichtung einer neuen Academie Zu Göttingen. Jena, 1734.geringen Beytrag zu weiterer Ausarbeitung der Ver- Diese Philosophische Wissenschaft kan sich nächst der Exem-
geringen Beytrag zu weiterer Ausarbeitung der Ver- Dieſe Philoſophiſche Wiſſenſchaft kan ſich naͤchſt der Exem-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020"/> geringen Beytrag zu weiterer Ausarbeitung der Ver-<lb/> nunft-Lehre machen will.</p><lb/> <p>Dieſe Philoſophiſche Wiſſenſchaft kan ſich naͤchſt der<lb/> Natur-Lehre und Matheſi des Gluͤcks ruͤhmen, daß ſie<lb/> ſeit einiger Zeit uͤberaus hoch geſtiegen, und faſt dieje-<lb/> nige Vollkommenheit erreichet, welche menſchliche Erfin-<lb/> dungen zu erreichen faͤhig ſind. Jch ſehe nicht, was man<lb/> zu derſelben beſſeren Einrichtung, außer einigen beſon-<lb/> dern Anmerckungen, ferner hin erfinden koͤnne. Es<lb/> muͤſte denn ſeyn, daß man die Lehren derſelben, welche<lb/> durch die Bemuͤhung ſo vieler ſcharfſinnigen Maͤnner biß-<lb/> hero uͤberaus deutlich und begreiflich gemacht worden,<lb/> noch hoͤher treiben, und wieder auf die Subtilitaͤten<lb/> verfallen wolte, welche in den vorigen Zeiten den Nutzen<lb/> und Gebrauch der Logic in den uͤbrigen freyen kuͤnſten<lb/> ſo ſehr gehindert haben. So wenig ich alſo vor rath-<lb/> ſam halte, die große Anzahl der Logicaliſchen Schrif-<lb/> ten zu vermehren; ſo ſcheinet mir doch, daß man die<lb/> Vernunft-Lehre durch einen und andern Vortrag in ein<lb/> mehreres Licht ſetzen koͤnne. Jch gebe dieſen Einfall vor<lb/> nichts neues aus, nachdem die Proben daran bereits von<lb/> vielen gelehrten Leuten gemacht, und die verſchiedene Lehr-<lb/> Arten, deren ſie ſich in dieſer Diſciplin bedienet, von den<lb/> hochberuͤhmten Herrn <hi rendition="#aq">D.</hi> Walch am Ende ſeiner Hi-<lb/> ſtorie der Logic ausfuͤhrlich erzehlet worden. Unter<lb/> denſelben befindet ſich auch <hi rendition="#aq">methodus paradigmatica,</hi><lb/> da man die Regeln der Vernunft-Lehre mit Exempeln<lb/> aus den Theologiſchen und Juriſtiſchen Lehren zu erlaͤu-<lb/> tern pfleget. Es iſt kein Zweiffel, daß man ſolche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Exem-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0020]
geringen Beytrag zu weiterer Ausarbeitung der Ver-
nunft-Lehre machen will.
Dieſe Philoſophiſche Wiſſenſchaft kan ſich naͤchſt der
Natur-Lehre und Matheſi des Gluͤcks ruͤhmen, daß ſie
ſeit einiger Zeit uͤberaus hoch geſtiegen, und faſt dieje-
nige Vollkommenheit erreichet, welche menſchliche Erfin-
dungen zu erreichen faͤhig ſind. Jch ſehe nicht, was man
zu derſelben beſſeren Einrichtung, außer einigen beſon-
dern Anmerckungen, ferner hin erfinden koͤnne. Es
muͤſte denn ſeyn, daß man die Lehren derſelben, welche
durch die Bemuͤhung ſo vieler ſcharfſinnigen Maͤnner biß-
hero uͤberaus deutlich und begreiflich gemacht worden,
noch hoͤher treiben, und wieder auf die Subtilitaͤten
verfallen wolte, welche in den vorigen Zeiten den Nutzen
und Gebrauch der Logic in den uͤbrigen freyen kuͤnſten
ſo ſehr gehindert haben. So wenig ich alſo vor rath-
ſam halte, die große Anzahl der Logicaliſchen Schrif-
ten zu vermehren; ſo ſcheinet mir doch, daß man die
Vernunft-Lehre durch einen und andern Vortrag in ein
mehreres Licht ſetzen koͤnne. Jch gebe dieſen Einfall vor
nichts neues aus, nachdem die Proben daran bereits von
vielen gelehrten Leuten gemacht, und die verſchiedene Lehr-
Arten, deren ſie ſich in dieſer Diſciplin bedienet, von den
hochberuͤhmten Herrn D. Walch am Ende ſeiner Hi-
ſtorie der Logic ausfuͤhrlich erzehlet worden. Unter
denſelben befindet ſich auch methodus paradigmatica,
da man die Regeln der Vernunft-Lehre mit Exempeln
aus den Theologiſchen und Juriſtiſchen Lehren zu erlaͤu-
tern pfleget. Es iſt kein Zweiffel, daß man ſolche
Exem-
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