Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].Der Mensch wünscht Verzeihung, wenn er gesündigt 10. Aber ewig verdammen kann uns Die Todsünde ist eine unendliche Beleidigung Zahllos sind die Einwürfe, die man gegen die Der Mensch wünscht Verzeihung, wenn er gesündigt 10. Aber ewig verdammen kann uns Die Todsünde ist eine unendliche Beleidigung Zahllos sind die Einwürfe, die man gegen die <TEI> <text> <body> <div n="10"> <pb facs="#f0100" xml:id="W544R3_001_1901_pb0094_0001" n="94"/> <p>Der Mensch wünscht Verzeihung, wenn er gesündigt<lb/> hat. Ist's nun zu viel, wenn er seine Sünden,<lb/> auch die inneren, bekennen muß? Sonst könnte ja<lb/> der Priester das Richteramt gar nicht ausüben.</p> <p>10. <hi rendition="#g">Aber ewig verdammen kann uns<lb/> Gott doch nicht wegen der Sünde</hi>.</p> <p>Die Todsünde ist eine unendliche Beleidigung<lb/> Gottes; also muß sie auch eine unendliche, d. h.<lb/> immer dauernde Strafe nach sich ziehen. Denn wie<lb/> Gott barmherzig ist, so muß er auch gerecht sein.<lb/> Gäbe es keine Hölle, so würde die Welt zur Hölle;<lb/> denn Sünde und Verbrechen würden dann so über-<lb/> hand nehmen, daß es gar nicht mehr zum Aus-<lb/> halten wäre.</p> <p>Zahllos sind die Einwürfe, die man gegen die<lb/> Religion erhebt. <hi rendition="#g">Aber es giebt auch immer<lb/> eine Antwort darauf</hi>. Kennst du sie nicht, so<lb/> lies aufklärende Bücher oder frage den Priester,<lb/> damit du gewappnet bist gegen alle Angriffe. Du<lb/> bist ängstlich bemüht, auf der Reise dein Geld nicht<lb/> zu verlieren, in der Fremde deine Ersparnisse nicht<lb/> einzubüßen. Aber weit größer muß deine Sorge<lb/> sein, den Glauben zu bewahren. <hi rendition="#g">Denn er allein<lb/> ist der sichere Führer auf den vielver-<lb/> schlungenen Wegen der irdischen Wander-<lb/> schaft; er ist Stab und Stütze in den Wechsel-<lb/> fällen des Lebens; er ist der Leuchtturm</hi>,<lb/><hi rendition="#g">der uns den richtigen Pfad zum Himmel<lb/> weist; er ist die Waffenrüstung, die uns<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0100]
Der Mensch wünscht Verzeihung, wenn er gesündigt
hat. Ist's nun zu viel, wenn er seine Sünden,
auch die inneren, bekennen muß? Sonst könnte ja
der Priester das Richteramt gar nicht ausüben.
10. Aber ewig verdammen kann uns
Gott doch nicht wegen der Sünde.
Die Todsünde ist eine unendliche Beleidigung
Gottes; also muß sie auch eine unendliche, d. h.
immer dauernde Strafe nach sich ziehen. Denn wie
Gott barmherzig ist, so muß er auch gerecht sein.
Gäbe es keine Hölle, so würde die Welt zur Hölle;
denn Sünde und Verbrechen würden dann so über-
hand nehmen, daß es gar nicht mehr zum Aus-
halten wäre.
Zahllos sind die Einwürfe, die man gegen die
Religion erhebt. Aber es giebt auch immer
eine Antwort darauf. Kennst du sie nicht, so
lies aufklärende Bücher oder frage den Priester,
damit du gewappnet bist gegen alle Angriffe. Du
bist ängstlich bemüht, auf der Reise dein Geld nicht
zu verlieren, in der Fremde deine Ersparnisse nicht
einzubüßen. Aber weit größer muß deine Sorge
sein, den Glauben zu bewahren. Denn er allein
ist der sichere Führer auf den vielver-
schlungenen Wegen der irdischen Wander-
schaft; er ist Stab und Stütze in den Wechsel-
fällen des Lebens; er ist der Leuchtturm,
der uns den richtigen Pfad zum Himmel
weist; er ist die Waffenrüstung, die uns
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