Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].Wonnig ist es, froh zu wallen Durch des Höllenthales Pfort'; Hier lass' alle Hoffnung fallen, Dantes Inschrift steht nicht dort. Waldumrauschte Felsenwände Zieh'n der Dreisam Lauf entlang, Reichen sich ganz nah die Hände, Wo dem Hirsch der Sprung gelang. Als des Thals romant'sche Stelle Preis' ich die Ravennaschlucht, Ueber Felsen, Wasserfälle Hier der Fuß den Pfad sich sucht. Wie aus Silber hingegossen, Glänzt der Titisee so schön, Rings von Tannengrün umflossen, Ruht der Schluchsee auf den Höh'n. Mächtig ragt des Feldbergs Rücken In das blaue Luftgezelt, Weit wir in die Lande blicken Bis zur Alpen Wunderwelt. Und das biedere Schwarzwaldvölklein, Wie ist's fröhlich, freundlich, fromm, In dem ärmsten Hirtenhüttlein Ist der Wand'rer froh willkomm." Aber wer kümmert sich heute noch um die Wonnig ist es, froh zu wallen Durch des Höllenthales Pfort'; Hier lass' alle Hoffnung fallen, Dantes Inschrift steht nicht dort. Waldumrauschte Felsenwände Zieh'n der Dreisam Lauf entlang, Reichen sich ganz nah die Hände, Wo dem Hirsch der Sprung gelang. Als des Thals romant'sche Stelle Preis' ich die Ravennaschlucht, Ueber Felsen, Wasserfälle Hier der Fuß den Pfad sich sucht. Wie aus Silber hingegossen, Glänzt der Titisee so schön, Rings von Tannengrün umflossen, Ruht der Schluchsee auf den Höh'n. Mächtig ragt des Feldbergs Rücken In das blaue Luftgezelt, Weit wir in die Lande blicken Bis zur Alpen Wunderwelt. Und das biedere Schwarzwaldvölklein, Wie ist's fröhlich, freundlich, fromm, In dem ärmsten Hirtenhüttlein Ist der Wand'rer froh willkomm.“ Aber wer kümmert sich heute noch um die <TEI> <text> <body> <div n="4"> <pb facs="#f0039" xml:id="W544R3_001_1901_pb0033_0001" n="33"/> <lg> <l rendition="#s"> <q>Wonnig ist es, froh zu wallen</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Durch des <hi rendition="#g">Höllenthales</hi> Pfort';</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Hier lass' alle Hoffnung fallen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Dantes Inschrift steht nicht dort.</q> </l> </lg> <lg> <l rendition="#s"> <q>Waldumrauschte Felsenwände</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Zieh'n der <hi rendition="#g">Dreisam</hi> Lauf entlang,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Reichen sich ganz nah die Hände,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Wo dem <hi rendition="#g">Hirsch der Sprung</hi> gelang.</q> </l> </lg> <lg> <l rendition="#s"> <q>Als des Thals romant'sche Stelle</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Preis' ich die R<hi rendition="#g">avennaschlucht</hi>,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Ueber Felsen, Wasserfälle</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Hier der Fuß den Pfad sich sucht.</q> </l> </lg> <lg> <l rendition="#s"> <q>Wie aus Silber hingegossen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Glänzt der <hi rendition="#g">Titisee</hi> so schön,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Rings von Tannengrün umflossen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Ruht der <hi rendition="#g">Schluchsee</hi> auf den Höh'n.</q> </l> </lg> <lg> <l rendition="#s"> <q>Mächtig ragt des <hi rendition="#g">Feldbergs</hi> Rücken</q> </l> <l rendition="#s"> <q>In das blaue Luftgezelt,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Weit wir in die Lande blicken</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Bis zur Alpen Wunderwelt.</q> </l> </lg> <lg> <l rendition="#s"> <q>Und das biedere <hi rendition="#g">Schwarzwaldvölklein</hi>,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Wie ist's fröhlich, freundlich, fromm,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>In dem ärmsten Hirtenhüttlein</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Ist der Wand'rer froh willkomm.“</q> </l> </lg> <p>Aber wer kümmert sich heute noch um die<lb/> Schönheiten der Natur? Die stillen Wandrer,<lb/> mit dem Ränzlein auf dem Rücken und dem Reise-<lb/> stock in der Rechten, werden immer seltener. Alles<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0039]
Wonnig ist es, froh zu wallen Durch des Höllenthales Pfort'; Hier lass' alle Hoffnung fallen, Dantes Inschrift steht nicht dort.
Waldumrauschte Felsenwände Zieh'n der Dreisam Lauf entlang, Reichen sich ganz nah die Hände, Wo dem Hirsch der Sprung gelang.
Als des Thals romant'sche Stelle Preis' ich die Ravennaschlucht, Ueber Felsen, Wasserfälle Hier der Fuß den Pfad sich sucht.
Wie aus Silber hingegossen, Glänzt der Titisee so schön, Rings von Tannengrün umflossen, Ruht der Schluchsee auf den Höh'n.
Mächtig ragt des Feldbergs Rücken In das blaue Luftgezelt, Weit wir in die Lande blicken Bis zur Alpen Wunderwelt.
Und das biedere Schwarzwaldvölklein, Wie ist's fröhlich, freundlich, fromm, In dem ärmsten Hirtenhüttlein Ist der Wand'rer froh willkomm.“
Aber wer kümmert sich heute noch um die
Schönheiten der Natur? Die stillen Wandrer,
mit dem Ränzlein auf dem Rücken und dem Reise-
stock in der Rechten, werden immer seltener. Alles
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Anmerkungen zur Transkription: Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert. In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |