Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].Möge nur jeder in seinem Berufe, sei es So führen Beharrlichkeit und Ausdauer empor. Möge nur jeder in seinem Berufe, sei es So führen Beharrlichkeit und Ausdauer empor. <TEI> <text> <body> <div n="5"> <div n="2"> <pb facs="#f0050" xml:id="W544R3_001_1901_pb0044_0001" n="44"/> <p>Möge nur jeder in seinem Berufe, sei es<lb/> Handwerk oder Landwirtschaft, sich recht tüchtig<lb/> machen. Auch darf ein jünger Mensch nicht gleich<lb/> den Mut verlieren, wenn anfänglich nicht alles<lb/> nach Wunsch geht. Mit Fleiß und Ausdauer er-<lb/> reicht man viel. <hi rendition="#g">Peter Paul Rubens</hi> rieb<lb/> Farben bei dem Maler van Noort. Er war zu<lb/> arm, um ein Handwerk zu lernen. Aber er darbte<lb/> sich jeden Pfennig vom Munde ab und kaufte<lb/> daraus Leinwand und Farben. Ganz heimlich<lb/> übte er sich dann im Malen. Und sein Fleiß und<lb/> seine Ausdauer brachten ihn dahin, daß er einer<lb/> der größten Maler wurde. <hi rendition="#g">Johann Stigl-<lb/> mayer</hi> trat bei einem Goldschmied in die Lehre.<lb/> Aber er war sehr schwach im Zeichnen. Darum<lb/> benützte er jede Freistunde, um sich darin zu üben.<lb/> Durch seinen eisernen Fleiß errang er in der<lb/> Feiertagsschule den ersten Preis von 100 Gulden.<lb/> Das spornte ihn noch mehr an. Er bildete immer<lb/> weiter sich aus, wurde später Direktor der welt-<lb/> berühmten Münchener Erzgießerei und schuf selbst<lb/> großartige Werke. <hi rendition="#g">Georg Stephenson</hi>, der<lb/> Erbauer der ersten Lokomotive, mußte als Jüng-<lb/> ling in einem Kohlenbergwerke die niedersten<lb/> Dienste verrichten. <hi rendition="#g">Thomas Edison</hi> verkaufte<lb/> untertags Zeitungen, die Nächte aber verwandte<lb/> er dazu, um das Telegraphieren zu erlernen.<lb/> Später wurde er der Erfinder des Phonographen<lb/> und der elektrischen Glühlampe.</p> <p>So führen Beharrlichkeit und Ausdauer empor.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0050]
Möge nur jeder in seinem Berufe, sei es
Handwerk oder Landwirtschaft, sich recht tüchtig
machen. Auch darf ein jünger Mensch nicht gleich
den Mut verlieren, wenn anfänglich nicht alles
nach Wunsch geht. Mit Fleiß und Ausdauer er-
reicht man viel. Peter Paul Rubens rieb
Farben bei dem Maler van Noort. Er war zu
arm, um ein Handwerk zu lernen. Aber er darbte
sich jeden Pfennig vom Munde ab und kaufte
daraus Leinwand und Farben. Ganz heimlich
übte er sich dann im Malen. Und sein Fleiß und
seine Ausdauer brachten ihn dahin, daß er einer
der größten Maler wurde. Johann Stigl-
mayer trat bei einem Goldschmied in die Lehre.
Aber er war sehr schwach im Zeichnen. Darum
benützte er jede Freistunde, um sich darin zu üben.
Durch seinen eisernen Fleiß errang er in der
Feiertagsschule den ersten Preis von 100 Gulden.
Das spornte ihn noch mehr an. Er bildete immer
weiter sich aus, wurde später Direktor der welt-
berühmten Münchener Erzgießerei und schuf selbst
großartige Werke. Georg Stephenson, der
Erbauer der ersten Lokomotive, mußte als Jüng-
ling in einem Kohlenbergwerke die niedersten
Dienste verrichten. Thomas Edison verkaufte
untertags Zeitungen, die Nächte aber verwandte
er dazu, um das Telegraphieren zu erlernen.
Später wurde er der Erfinder des Phonographen
und der elektrischen Glühlampe.
So führen Beharrlichkeit und Ausdauer empor.
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