Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].15. Da Gott dein Begleiter auf der Reise sein 16. Du sollst überall den Mut haben, deinen 17. Verspotte und verachte keinen Menschen, 17. Es ziemt dem Manne nicht, ein Kopf- 15. Da Gott dein Begleiter auf der Reise sein 16. Du sollst überall den Mut haben, deinen 17. Verspotte und verachte keinen Menschen, 17. Es ziemt dem Manne nicht, ein Kopf- <TEI> <text> <body> <div n="9"> <pb facs="#f0090" xml:id="W544R3_001_1901_pb0084_0001" n="84"/> <p>15. Da Gott dein Begleiter auf der Reise sein<lb/> muß, so unterlasse niemals dein kurzes Morgen-<lb/> und Abendgebet. Kommst du an einer Kirche<lb/> vorüber, denke an Gott, und steht sie offen, so<lb/> tritt hinein und grüße ehrerbietig Gott und seine<lb/> Heiligen. Unterlasse nicht, wenn's möglich ist,<lb/> des Morgens vor deiner Weiterreise eine hl. Messe<lb/> zu hören und dich dem Schutze Gottes zu empfehlen.<lb/> Du weißt nicht, was dir über Tag begegnen kann,<lb/> aber Gott weiß es und kann allein dir alles zum<lb/> Besten lenken. <hi rendition="#g">Lebe immer in der heilig-<lb/> machenden Gnade</hi>: <hi rendition="#g">so ist alles, was du<lb/> thust, verdienstlich für den Himmel, und<lb/> du bist allezeit bereit auf den Tod</hi>.</p> <p>16. Du sollst überall den Mut haben, deinen<lb/> Glauben zu bekennen und zu üben. Aber gieb<lb/> Rede und Antwort nur dem, der ein Recht<lb/> hat, dich darüber zu fragen.</p> <p>17. Verspotte und verachte keinen Menschen,<lb/> der einen anderen Glauben hat als du. Hüte dich<lb/> vor Zänkereien über Glaubenssachen. Sorge vor<lb/> allen Dingen, daß du in deinem eigenen Glauben<lb/> immer fester begründet wirst und immer treuer<lb/> ihn übest. Gehe den Religionsspöttern und Glaubens-<lb/> zweiflern, wo du nur kannst, aus dem Wege. Du<lb/> wirst in ihrer Gesellschaft nur verlieren, nie ge-<lb/> winnen.</p> <p>17. Es ziemt dem Manne nicht, ein Kopf-<lb/> hänger zu sein, aber herzhafte Frömmigkeit ist<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0090]
15. Da Gott dein Begleiter auf der Reise sein
muß, so unterlasse niemals dein kurzes Morgen-
und Abendgebet. Kommst du an einer Kirche
vorüber, denke an Gott, und steht sie offen, so
tritt hinein und grüße ehrerbietig Gott und seine
Heiligen. Unterlasse nicht, wenn's möglich ist,
des Morgens vor deiner Weiterreise eine hl. Messe
zu hören und dich dem Schutze Gottes zu empfehlen.
Du weißt nicht, was dir über Tag begegnen kann,
aber Gott weiß es und kann allein dir alles zum
Besten lenken. Lebe immer in der heilig-
machenden Gnade: so ist alles, was du
thust, verdienstlich für den Himmel, und
du bist allezeit bereit auf den Tod.
16. Du sollst überall den Mut haben, deinen
Glauben zu bekennen und zu üben. Aber gieb
Rede und Antwort nur dem, der ein Recht
hat, dich darüber zu fragen.
17. Verspotte und verachte keinen Menschen,
der einen anderen Glauben hat als du. Hüte dich
vor Zänkereien über Glaubenssachen. Sorge vor
allen Dingen, daß du in deinem eigenen Glauben
immer fester begründet wirst und immer treuer
ihn übest. Gehe den Religionsspöttern und Glaubens-
zweiflern, wo du nur kannst, aus dem Wege. Du
wirst in ihrer Gesellschaft nur verlieren, nie ge-
winnen.
17. Es ziemt dem Manne nicht, ein Kopf-
hänger zu sein, aber herzhafte Frömmigkeit ist
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