Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].
2. Der Glaube ist eine Gnade. Diese geht
2. Der Glaube ist eine Gnade. Diese geht <TEI> <text> <body> <div n="10"> <p><pb facs="#f0093" xml:id="W544R3_001_1901_pb0087_0001" n="87"/><q>„Ausklärung“</q> zu geben. Aber viel Studium und große<lb/> Gelehrsamkeit sind oft nötig, um all' die Einwürfe<lb/> gegen den Glauben und die Kirche zu beantworten.<lb/> Darum lasse dich niemals bethören! Weißt du<lb/> nichts zu sagen, so gehe zu einem Priester; er<lb/> wird dir gerne über alles Aufschluß geben und<lb/> deine Schwierigkeiten und Zweifel lösen.</p> <p>2. Der Glaube ist eine Gnade. Diese geht<lb/> verloren durch die <hi rendition="#g">Lauheit, den Stolz</hi> und die<lb/><hi rendition="#g">Unkeuschheit</hi>. Darum darfst du nie das tägliche<lb/> Gebet unterlassen, nie unterlassen die Anhörung<lb/> der hl. Messe und des Wortes Gottes, den Empfang<lb/> der hl. Sakramente. Du mußt meiden den Stolz.<lb/><q>„Der Anfang der Hoffart ist Abfall von Gott“</q><lb/> (Sir. 10, 14). Es ist nicht möglich, alle Wahrheiten<lb/> zu begreifen; ja die meisten sind für uns ein Ge-<lb/> heimnis. Wir können ja mit unserm endlichen, be-<lb/> schränkten Verstande unmöglich das Wesen Gottes<lb/> erfassen, ein Wesen, das ewig, allwissend, allgegen-<lb/> wärtig, allmächtig ist. Und doch sieht jedes Kind<lb/> ein, daß es einen Gott geben muß. Denn so wahr<lb/> die Uhr an der Wand nicht von selber entstanden,<lb/> und das Haus sich nicht selber gemacht hat, so<lb/> gewiß ist auch das große und wundervoll einge-<lb/> richtete Weltgebäude nicht eines schönen Morgens<lb/> von selbst dagewesen. Der es aber gemacht hat,<lb/> muß allmächtig und allweise sein. Ein solches<lb/> Wesen nennen wir Gott. Darum sind die wahrhaft<lb/> gelehrten Männer auch demütig und beugen sich<lb/> vor der Majestät Gottes. Als man den jüngst<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [87/0093]
„Ausklärung“ zu geben. Aber viel Studium und große
Gelehrsamkeit sind oft nötig, um all' die Einwürfe
gegen den Glauben und die Kirche zu beantworten.
Darum lasse dich niemals bethören! Weißt du
nichts zu sagen, so gehe zu einem Priester; er
wird dir gerne über alles Aufschluß geben und
deine Schwierigkeiten und Zweifel lösen.
2. Der Glaube ist eine Gnade. Diese geht
verloren durch die Lauheit, den Stolz und die
Unkeuschheit. Darum darfst du nie das tägliche
Gebet unterlassen, nie unterlassen die Anhörung
der hl. Messe und des Wortes Gottes, den Empfang
der hl. Sakramente. Du mußt meiden den Stolz.
„Der Anfang der Hoffart ist Abfall von Gott“
(Sir. 10, 14). Es ist nicht möglich, alle Wahrheiten
zu begreifen; ja die meisten sind für uns ein Ge-
heimnis. Wir können ja mit unserm endlichen, be-
schränkten Verstande unmöglich das Wesen Gottes
erfassen, ein Wesen, das ewig, allwissend, allgegen-
wärtig, allmächtig ist. Und doch sieht jedes Kind
ein, daß es einen Gott geben muß. Denn so wahr
die Uhr an der Wand nicht von selber entstanden,
und das Haus sich nicht selber gemacht hat, so
gewiß ist auch das große und wundervoll einge-
richtete Weltgebäude nicht eines schönen Morgens
von selbst dagewesen. Der es aber gemacht hat,
muß allmächtig und allweise sein. Ein solches
Wesen nennen wir Gott. Darum sind die wahrhaft
gelehrten Männer auch demütig und beugen sich
vor der Majestät Gottes. Als man den jüngst
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