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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.

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Die Gesellschaft trat ihren Marsch an:
Belphegor beschenkte seine Gefährten
unterwegs mit öftern Klagen über Akantens
Untreue und die neuen Beispiele von dem
Neide und der Unterdrückung der Menschen,
die er aus ihrem Munde empfangen hatte;
und Medardus ermahnte sie zur Zufrieden-
heit und Frölichkeit, indem er sie oft einen
guten Krug Apfelwein in seinem neuen Hause
erwarten hieß, oft über seine liebe Frau
weinte und oft ein Anekdotchen aus der Hi-
storie erzählte.

Eben war er bey einem Geschichtchen von
der unkeuschen Messaline, als sie von fern
sich etwas nähern sahen, das sie nach aller
Wahrscheinlichkeit für den aufgeregten Staub
einer marschirenden Armee hielten. -- Him-
mel! rief Belphegor, hast du mich bestimmt,
abermals Zeuge von der Grausamkeit und
Ungerechtigkeit der Menschen gegen Menschen
zu seyn. Kommt! laßt uns fliehen, das
nahe schreckliche Blutbad nicht anzusehn!

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Die Geſellſchaft trat ihren Marſch an:
Belphegor beſchenkte ſeine Gefaͤhrten
unterwegs mit oͤftern Klagen uͤber Akantens
Untreue und die neuen Beiſpiele von dem
Neide und der Unterdruͤckung der Menſchen,
die er aus ihrem Munde empfangen hatte;
und Medardus ermahnte ſie zur Zufrieden-
heit und Froͤlichkeit, indem er ſie oft einen
guten Krug Apfelwein in ſeinem neuen Hauſe
erwarten hieß, oft uͤber ſeine liebe Frau
weinte und oft ein Anekdotchen aus der Hi-
ſtorie erzaͤhlte.

Eben war er bey einem Geſchichtchen von
der unkeuſchen Meſſaline, als ſie von fern
ſich etwas naͤhern ſahen, das ſie nach aller
Wahrſcheinlichkeit fuͤr den aufgeregten Staub
einer marſchirenden Armee hielten. — Him-
mel! rief Belphegor, haſt du mich beſtimmt,
abermals Zeuge von der Grauſamkeit und
Ungerechtigkeit der Menſchen gegen Menſchen
zu ſeyn. Kommt! laßt uns fliehen, das
nahe ſchreckliche Blutbad nicht anzuſehn!

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[[117]/0137] Die Geſellſchaft trat ihren Marſch an: Belphegor beſchenkte ſeine Gefaͤhrten unterwegs mit oͤftern Klagen uͤber Akantens Untreue und die neuen Beiſpiele von dem Neide und der Unterdruͤckung der Menſchen, die er aus ihrem Munde empfangen hatte; und Medardus ermahnte ſie zur Zufrieden- heit und Froͤlichkeit, indem er ſie oft einen guten Krug Apfelwein in ſeinem neuen Hauſe erwarten hieß, oft uͤber ſeine liebe Frau weinte und oft ein Anekdotchen aus der Hi- ſtorie erzaͤhlte. Eben war er bey einem Geſchichtchen von der unkeuſchen Meſſaline, als ſie von fern ſich etwas naͤhern ſahen, das ſie nach aller Wahrſcheinlichkeit fuͤr den aufgeregten Staub einer marſchirenden Armee hielten. — Him- mel! rief Belphegor, haſt du mich beſtimmt, abermals Zeuge von der Grauſamkeit und Ungerechtigkeit der Menſchen gegen Menſchen zu ſeyn. Kommt! laßt uns fliehen, das nahe ſchreckliche Blutbad nicht anzuſehn! H 3

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. [117]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/137>, abgerufen am 23.11.2024.