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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.

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tes, und besonders nach der Lage des Groß-
veziers erkundigten, so drang Fromal, der
gut Türkisch sprach, in sie, ihm ihr Geheim-
niß zu entdecken, und versicherte sie mit dem
höchsten Schwure, sie nicht zu verrathen.
Die Muselmänner weigerten sich und sezten
sich in Positur wider Gewalt, als plözlich
von hinten zu aus einem Walde her ein wil-
der kriegerischer Lärm gehört wurde, der sie
insgesamt aufmerksam und besorgt machte.
Die nächste Vermuthung war, es für die An-
näherung eines tumultuirenden Truppes zu
halten, von dem alle ihren Tod gewiß erwar-
ten mußten, schuldige und unschuldige. Die
Schiffer wollten vom Lande stoßen, doch Fro-
mal kam ihnen zuvor, sprang in das Boot
und nöthigte seine Gefährten seinem Beispiele
zu folgen. Die Schiffer, die dies für Ver-
rätherey hielten, wollten Fromaln hinaus-
werfen, doch kaum sah er einen auf sich zu-
kommen, als er ihn in der Mitte faßte und
hinausschleuderte. Die übrigen fiengen an
zu rudern, er riß einem die Stange aus der
Hand und dem andern gab er einen Hieb mit
seinem Säbel, daß er sie selbst sinken ließ
und zum Boote hinausfiel. Fromal trieb



tes, und beſonders nach der Lage des Groß-
veziers erkundigten, ſo drang Fromal, der
gut Tuͤrkiſch ſprach, in ſie, ihm ihr Geheim-
niß zu entdecken, und verſicherte ſie mit dem
hoͤchſten Schwure, ſie nicht zu verrathen.
Die Muſelmaͤnner weigerten ſich und ſezten
ſich in Poſitur wider Gewalt, als ploͤzlich
von hinten zu aus einem Walde her ein wil-
der kriegeriſcher Laͤrm gehoͤrt wurde, der ſie
insgeſamt aufmerkſam und beſorgt machte.
Die naͤchſte Vermuthung war, es fuͤr die An-
naͤherung eines tumultuirenden Truppes zu
halten, von dem alle ihren Tod gewiß erwar-
ten mußten, ſchuldige und unſchuldige. Die
Schiffer wollten vom Lande ſtoßen, doch Fro-
mal kam ihnen zuvor, ſprang in das Boot
und noͤthigte ſeine Gefaͤhrten ſeinem Beiſpiele
zu folgen. Die Schiffer, die dies fuͤr Ver-
raͤtherey hielten, wollten Fromaln hinaus-
werfen, doch kaum ſah er einen auf ſich zu-
kommen, als er ihn in der Mitte faßte und
hinausſchleuderte. Die uͤbrigen fiengen an
zu rudern, er riß einem die Stange aus der
Hand und dem andern gab er einen Hieb mit
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[178/0198] tes, und beſonders nach der Lage des Groß- veziers erkundigten, ſo drang Fromal, der gut Tuͤrkiſch ſprach, in ſie, ihm ihr Geheim- niß zu entdecken, und verſicherte ſie mit dem hoͤchſten Schwure, ſie nicht zu verrathen. Die Muſelmaͤnner weigerten ſich und ſezten ſich in Poſitur wider Gewalt, als ploͤzlich von hinten zu aus einem Walde her ein wil- der kriegeriſcher Laͤrm gehoͤrt wurde, der ſie insgeſamt aufmerkſam und beſorgt machte. Die naͤchſte Vermuthung war, es fuͤr die An- naͤherung eines tumultuirenden Truppes zu halten, von dem alle ihren Tod gewiß erwar- ten mußten, ſchuldige und unſchuldige. Die Schiffer wollten vom Lande ſtoßen, doch Fro- mal kam ihnen zuvor, ſprang in das Boot und noͤthigte ſeine Gefaͤhrten ſeinem Beiſpiele zu folgen. Die Schiffer, die dies fuͤr Ver- raͤtherey hielten, wollten Fromaln hinaus- werfen, doch kaum ſah er einen auf ſich zu- kommen, als er ihn in der Mitte faßte und hinausſchleuderte. Die uͤbrigen fiengen an zu rudern, er riß einem die Stange aus der Hand und dem andern gab er einen Hieb mit ſeinem Saͤbel, daß er ſie ſelbſt ſinken ließ und zum Boote hinausfiel. Fromal trieb

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/198>, abgerufen am 28.11.2024.