terdrückt den hülflosen dürftigen Afrikaner, dem die mangelvolle Freiheit seines Landes weit über die etwas nahrhaftere Sklaverey eines fremden Himmels geht; raubt ihm die Freiheit, er, der mit Händen und Füßen kämpft, so bald die seinige in einem elenden Pamphlet nur von fern mit erdichteten Ge- fährlichkeiten bedroht wird. Der üppige Handelsmann der neuen Welt unterdrückt ohne alles Gefühl den gekauften Sklaven, läßt ihn halbhungernd arbeiten, stößt ihn unter sein Geschlecht zu den Thieren hinab, damit die Europäer ihre Tafeln mit wohlfei- lem Konfekte besetzen, ihre Speisen wohlfeil mit einer angenehmern Süßigkeit würzen kön- nen, als ihre Vorväter: ein Theil der Mensch- heit wird zu Tode gequält, damit der andre sich zu Tode frißt. -- Himmel! wie schaudre ich, wenn ich diesen Gedanken, wie eine weite düstre Höle, übersehe. Je weiter sich mir die Aussicht der Welt eröffnet, je fürchterli- cher wird das Schwarz, das diesen traurigen Winkel bedeckt. Jst von jeher die Bequem- lichkeit und das Wohlseyn eines wenigen Theils der Menschheit auf das Elend des größern gegründet gewesen; hat immer jeder,
terdruͤckt den huͤlfloſen duͤrftigen Afrikaner, dem die mangelvolle Freiheit ſeines Landes weit uͤber die etwas nahrhaftere Sklaverey eines fremden Himmels geht; raubt ihm die Freiheit, er, der mit Haͤnden und Fuͤßen kaͤmpft, ſo bald die ſeinige in einem elenden Pamphlet nur von fern mit erdichteten Ge- faͤhrlichkeiten bedroht wird. Der uͤppige Handelsmann der neuen Welt unterdruͤckt ohne alles Gefuͤhl den gekauften Sklaven, laͤßt ihn halbhungernd arbeiten, ſtoͤßt ihn unter ſein Geſchlecht zu den Thieren hinab, damit die Europaͤer ihre Tafeln mit wohlfei- lem Konfekte beſetzen, ihre Speiſen wohlfeil mit einer angenehmern Suͤßigkeit wuͤrzen koͤn- nen, als ihre Vorvaͤter: ein Theil der Menſch- heit wird zu Tode gequaͤlt, damit der andre ſich zu Tode frißt. — Himmel! wie ſchaudre ich, wenn ich dieſen Gedanken, wie eine weite duͤſtre Hoͤle, uͤberſehe. Je weiter ſich mir die Ausſicht der Welt eroͤffnet, je fuͤrchterli- cher wird das Schwarz, das dieſen traurigen Winkel bedeckt. Jſt von jeher die Bequem- lichkeit und das Wohlſeyn eines wenigen Theils der Menſchheit auf das Elend des groͤßern gegruͤndet geweſen; hat immer jeder,
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terdruͤckt den huͤlfloſen duͤrftigen Afrikaner,
dem die mangelvolle Freiheit ſeines Landes
weit uͤber die etwas nahrhaftere Sklaverey
eines fremden Himmels geht; raubt ihm die
Freiheit, er, der mit Haͤnden und Fuͤßen
kaͤmpft, ſo bald die ſeinige in einem elenden
Pamphlet nur von fern mit erdichteten Ge-
faͤhrlichkeiten bedroht wird. Der uͤppige
Handelsmann der neuen Welt unterdruͤckt
ohne alles Gefuͤhl den gekauften Sklaven,
laͤßt ihn halbhungernd arbeiten, ſtoͤßt ihn
unter ſein Geſchlecht zu den Thieren hinab,
damit die Europaͤer ihre Tafeln mit wohlfei-
lem Konfekte beſetzen, ihre Speiſen wohlfeil
mit einer angenehmern Suͤßigkeit wuͤrzen koͤn-
nen, als ihre Vorvaͤter: ein Theil der Menſch-
heit wird zu Tode gequaͤlt, damit der andre
ſich zu Tode frißt. — Himmel! wie ſchaudre
ich, wenn ich dieſen Gedanken, wie eine weite
duͤſtre Hoͤle, uͤberſehe. Je weiter ſich mir
die Ausſicht der Welt eroͤffnet, je fuͤrchterli-
cher wird das Schwarz, das dieſen traurigen
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lichkeit und das Wohlſeyn eines wenigen
Theils der Menſchheit auf das Elend des
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/296>, abgerufen am 22.11.2024.
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