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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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beiten müssen, um zu dem Platze zu gelan-
gen, wohin uns dieses Zauberkonzert ruft;
und wenn wir angelangt sind, was wird
alsdenn geschehn? -- Entfliehn wird die
Musik, wie die goldnen Vögel und die strah-
lenden Rehe! entfliehn, je näher wir kom-
men, und uns, wie alle Güter dieses Koth-
balles, zum Narren haben! herumführen,
Mühe machen, um uns am Ende einsehn
zu lassen, daß wir Thoren gewesen sind! --
Ich gehe nicht weiter. --

Auch ließ er sich wirklich durch keine Vor-
stellung weiter bewegen, sondern übernach-
tete da, Akante konnte mit Mühe einschlum-
mern, so beschäftigte sie ihre Erwartung und
die Gewalt der Musik, die ihr mit jedem
Augenblicke voller und hinreißender zu wer-
den schien; und wenn ja eine kurze Zeit der
Schlummer sie überwältigte, so rollten doch
so viele Gedanken und Empfindungen unauf-
hörlich durch Kopf und Herz, daß sie nie
zu einem anhaltenden erquickenden Schlafe
übergehn konnte. Kaum warf der Morgen
den ersten Schimmer auf ihre Lagerstätte hin,
als sie schon aufstand und Belphegorn mit
neuen Kräften antrieb, seinen Weg fortzu-

setzen.

beiten muͤſſen, um zu dem Platze zu gelan-
gen, wohin uns dieſes Zauberkonzert ruft;
und wenn wir angelangt ſind, was wird
alsdenn geſchehn? — Entfliehn wird die
Muſik, wie die goldnen Voͤgel und die ſtrah-
lenden Rehe! entfliehn, je naͤher wir kom-
men, und uns, wie alle Guͤter dieſes Koth-
balles, zum Narren haben! herumfuͤhren,
Muͤhe machen, um uns am Ende einſehn
zu laſſen, daß wir Thoren geweſen ſind! —
Ich gehe nicht weiter. —

Auch ließ er ſich wirklich durch keine Vor-
ſtellung weiter bewegen, ſondern uͤbernach-
tete da, Akante konnte mit Muͤhe einſchlum-
mern, ſo beſchaͤftigte ſie ihre Erwartung und
die Gewalt der Muſik, die ihr mit jedem
Augenblicke voller und hinreißender zu wer-
den ſchien; und wenn ja eine kurze Zeit der
Schlummer ſie uͤberwaͤltigte, ſo rollten doch
ſo viele Gedanken und Empfindungen unauf-
hoͤrlich durch Kopf und Herz, daß ſie nie
zu einem anhaltenden erquickenden Schlafe
uͤbergehn konnte. Kaum warf der Morgen
den erſten Schimmer auf ihre Lagerſtaͤtte hin,
als ſie ſchon aufſtand und Belphegorn mit
neuen Kraͤften antrieb, ſeinen Weg fortzu-

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[176/0182] beiten muͤſſen, um zu dem Platze zu gelan- gen, wohin uns dieſes Zauberkonzert ruft; und wenn wir angelangt ſind, was wird alsdenn geſchehn? — Entfliehn wird die Muſik, wie die goldnen Voͤgel und die ſtrah- lenden Rehe! entfliehn, je naͤher wir kom- men, und uns, wie alle Guͤter dieſes Koth- balles, zum Narren haben! herumfuͤhren, Muͤhe machen, um uns am Ende einſehn zu laſſen, daß wir Thoren geweſen ſind! — Ich gehe nicht weiter. — Auch ließ er ſich wirklich durch keine Vor- ſtellung weiter bewegen, ſondern uͤbernach- tete da, Akante konnte mit Muͤhe einſchlum- mern, ſo beſchaͤftigte ſie ihre Erwartung und die Gewalt der Muſik, die ihr mit jedem Augenblicke voller und hinreißender zu wer- den ſchien; und wenn ja eine kurze Zeit der Schlummer ſie uͤberwaͤltigte, ſo rollten doch ſo viele Gedanken und Empfindungen unauf- hoͤrlich durch Kopf und Herz, daß ſie nie zu einem anhaltenden erquickenden Schlafe uͤbergehn konnte. Kaum warf der Morgen den erſten Schimmer auf ihre Lagerſtaͤtte hin, als ſie ſchon aufſtand und Belphegorn mit neuen Kraͤften antrieb, ſeinen Weg fortzu- ſetzen.

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/182>, abgerufen am 22.12.2024.