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Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schwer, und wir müssen uns für viele Tage und Wochen trennen.

Trennen --? rief sie erschreckt und lehnte sich fester an seine Brust.

Dann ist's aber auch gewiß, versicherte er, daß wir Hochzeit machen und im Grundstück bleiben. Stirbt dann einmal die Karalene, und lange wird's doch mit ihr nicht dauern, so haben wir Frieden.

Lange wird's mit ihr nicht dauern, wiederholte Grita nachdenklich. Dann schwieg sie eine Weile, wie er, und erst als sie seine Hand schwer auf ihrer Schulter fühlte, fragte sie: Was willst du thun, Ansas?

Es giebt Einen, der Macht hat über die Großen und Kleinen, antwortete er mit gehobener Stimme, den will ich zu meinem Schutz anrufen. Ich meine den König! Aber der wohnt in Berlin, und Berlin ist weit von hier. Ich habe gedacht, an ihn zu schreiben -- es fragt sich nur, ob sie ihm meinen Brief zukommen lassen. Besser ist's, ich gehe selbst, dann wird er mich hören. Ich habe in Potsdam und Berlin beim Militär vornehme Freunde, die mich wohl noch kennen werden, und sie haben gutes Vertrauen zu mir. Sie sind beim König sehr angesehen und werden schon dafür sorgen, daß er mein Bittschreiben lies't, wenn es auch nur von einem armen Littauer kommt. Und dann sollst du einmal sehen, was geschieht!

Wie weit ist's bis Berlin? fragte Grita bedrückt.

schwer, und wir müssen uns für viele Tage und Wochen trennen.

Trennen —? rief sie erschreckt und lehnte sich fester an seine Brust.

Dann ist's aber auch gewiß, versicherte er, daß wir Hochzeit machen und im Grundstück bleiben. Stirbt dann einmal die Karalene, und lange wird's doch mit ihr nicht dauern, so haben wir Frieden.

Lange wird's mit ihr nicht dauern, wiederholte Grita nachdenklich. Dann schwieg sie eine Weile, wie er, und erst als sie seine Hand schwer auf ihrer Schulter fühlte, fragte sie: Was willst du thun, Ansas?

Es giebt Einen, der Macht hat über die Großen und Kleinen, antwortete er mit gehobener Stimme, den will ich zu meinem Schutz anrufen. Ich meine den König! Aber der wohnt in Berlin, und Berlin ist weit von hier. Ich habe gedacht, an ihn zu schreiben — es fragt sich nur, ob sie ihm meinen Brief zukommen lassen. Besser ist's, ich gehe selbst, dann wird er mich hören. Ich habe in Potsdam und Berlin beim Militär vornehme Freunde, die mich wohl noch kennen werden, und sie haben gutes Vertrauen zu mir. Sie sind beim König sehr angesehen und werden schon dafür sorgen, daß er mein Bittschreiben lies't, wenn es auch nur von einem armen Littauer kommt. Und dann sollst du einmal sehen, was geschieht!

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:07:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:07:21Z)

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Zitationshilfe: Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/54>, abgerufen am 21.11.2024.