Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.sollen sie dir doch nichts anhaben / denn ich bin bey dir / daß ich dir helffe vnnd dich errette / spricht der HErr / vnd ich wil dich auch erretten aus der Hand der Bösen / vnd erlösen aus der Hand der Tyrannen. Wie verhelt sich aber Stephanus in diesem gewalthätigem grausamen Proces? Als ein Bestendiger hertzhaffter Ritter vnd Zeuge der Warheit / darinnen man die gegenwart vnd wirckungen des heiligen Geistes sonderlich zu mercken hat / wie den Lucas von jhm rümet / das er gewesen sey voll Glaubens vnnd heiliges Geistes. Denn siehe da die falschen Zeugen mit Steinen mechtig vnnd feindselich auff jhn zuwerffen / gedencket er nicht seine Vnschult lenger zuverthetigen / sondern helts jhm gleichsamb für einen Ruhm mit seinem Blut die Lehre des Evangelii zubekrefftigen / er gedencket nicht der grossen Schmertzen / sondern viel mehr an die Herrligkeit / gegen welche aller Welt Leiden nichts zuachten / vnd dazu er durch den Glauben an Christum gewißlich kommen würde. Er gedencket auch nicht an seinen Leib / wo der bleiben würde / ob er würde von Hunden gefressen werden / oder bey dem Steinhauffen liegen bleiben / noch an sonsten etwas in dieser Welt / welches jhn hette betrüben vnd trawrig machen können / sondern er vergisset alles dessen / daß dahinden war / vnd hub seine Augen auff gen Himmel / da er sahe die Herrligkeit Gottes vnd JEsum stehen zur rechten GOttes / den rieff er an vnd sprach: HErr JEsu nim meinen Geist auff. sollen sie dir doch nichts anhaben / denn ich bin bey dir / daß ich dir helffe vnnd dich errette / spricht der HErr / vnd ich wil dich auch erretten aus der Hand der Bösen / vnd erlösen aus der Hand der Tyrannen. Wie verhelt sich aber Stephanus in diesem gewalthätigem grausamen Proces? Als ein Bestendiger hertzhaffter Ritter vnd Zeuge der Warheit / darinnen man die gegenwart vnd wirckungen des heiligen Geistes sonderlich zu mercken hat / wie den Lucas von jhm rümet / das er gewesen sey voll Glaubens vnnd heiliges Geistes. Denn siehe da die falschen Zeugen mit Steinen mechtig vnnd feindselich auff jhn zuwerffen / gedencket er nicht seine Vnschult lenger zuverthetigen / sondern helts jhm gleichsamb für einen Ruhm mit seinem Blut die Lehre des Evangelii zubekrefftigen / er gedencket nicht der grossen Schmertzen / sondern viel mehr an die Herrligkeit / gegen welche aller Welt Leiden nichts zuachten / vnd dazu er durch den Glauben an Christum gewißlich kommen würde. Er gedencket auch nicht an seinen Leib / wo der bleiben würde / ob er würde von Hunden gefressen werden / oder bey dem Steinhauffen liegen bleiben / noch an sonsten etwas in dieser Welt / welches jhn hette betrüben vnd trawrig machen können / sondern er vergisset alles dessen / daß dahinden war / vnd hub seine Augen auff gen Himmel / da er sahe die Herrligkeit Gottes vnd JEsum stehen zur rechten GOttes / den rieff er an vnd sprach: HErr JEsu nim meinen Geist auff. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0015"/> sollen sie dir doch nichts anhaben / denn ich bin bey dir / daß ich dir helffe vnnd dich errette / spricht der HErr / vnd ich wil dich auch erretten aus der Hand der Bösen / vnd erlösen aus der Hand der Tyrannen.</p> <p>Wie verhelt sich aber Stephanus in diesem gewalthätigem grausamen Proces? Als ein Bestendiger hertzhaffter Ritter vnd Zeuge der Warheit / darinnen man die gegenwart vnd wirckungen des heiligen Geistes sonderlich zu mercken hat / wie den Lucas von jhm rümet / das er gewesen sey voll Glaubens vnnd heiliges Geistes. Denn siehe da die falschen Zeugen mit Steinen mechtig vnnd feindselich auff jhn zuwerffen / gedencket er nicht seine Vnschult lenger zuverthetigen / sondern helts jhm gleichsamb für einen Ruhm mit seinem Blut die Lehre des Evangelii zubekrefftigen / er gedencket nicht der grossen Schmertzen / sondern viel mehr an die Herrligkeit / gegen welche aller Welt Leiden nichts zuachten / vnd dazu er durch den Glauben an Christum gewißlich kommen würde.</p> <p>Er gedencket auch nicht an seinen Leib / wo der bleiben würde / ob er würde von Hunden gefressen werden / oder bey dem Steinhauffen liegen bleiben / noch an sonsten etwas in dieser Welt / welches jhn hette betrüben vnd trawrig machen können / sondern er vergisset alles dessen / daß dahinden war / vnd hub seine Augen auff gen Himmel / da er sahe die Herrligkeit Gottes vnd JEsum stehen zur rechten GOttes / den rieff er an vnd sprach: HErr JEsu nim meinen Geist auff.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
sollen sie dir doch nichts anhaben / denn ich bin bey dir / daß ich dir helffe vnnd dich errette / spricht der HErr / vnd ich wil dich auch erretten aus der Hand der Bösen / vnd erlösen aus der Hand der Tyrannen.
Wie verhelt sich aber Stephanus in diesem gewalthätigem grausamen Proces? Als ein Bestendiger hertzhaffter Ritter vnd Zeuge der Warheit / darinnen man die gegenwart vnd wirckungen des heiligen Geistes sonderlich zu mercken hat / wie den Lucas von jhm rümet / das er gewesen sey voll Glaubens vnnd heiliges Geistes. Denn siehe da die falschen Zeugen mit Steinen mechtig vnnd feindselich auff jhn zuwerffen / gedencket er nicht seine Vnschult lenger zuverthetigen / sondern helts jhm gleichsamb für einen Ruhm mit seinem Blut die Lehre des Evangelii zubekrefftigen / er gedencket nicht der grossen Schmertzen / sondern viel mehr an die Herrligkeit / gegen welche aller Welt Leiden nichts zuachten / vnd dazu er durch den Glauben an Christum gewißlich kommen würde.
Er gedencket auch nicht an seinen Leib / wo der bleiben würde / ob er würde von Hunden gefressen werden / oder bey dem Steinhauffen liegen bleiben / noch an sonsten etwas in dieser Welt / welches jhn hette betrüben vnd trawrig machen können / sondern er vergisset alles dessen / daß dahinden war / vnd hub seine Augen auff gen Himmel / da er sahe die Herrligkeit Gottes vnd JEsum stehen zur rechten GOttes / den rieff er an vnd sprach: HErr JEsu nim meinen Geist auff.
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