Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.der Vnsern wahr nemen sollen. Denn Christi Seele war mit dem selbstendigen ewigen Wort GOttes Persöhnlich vereiniget / vnd wuste den Weg zum leben Ps. 16. v. 11. da die Vnseren wenn er wolte Sünde zurechnen / von GOtt gescheiden / vnd den Weg des Lebens von jhnen selber nicht treffen mügen / ja in grosser gefahr stehen / daß sie dem Teuffel in sein Netze lauffen / der wie ein Jäger vnnd Wildschütz in dem Wald hervmb fähret Ps. 91. Christi Seele war gantz heilig vnd vnbefleckt / vnd kunte der Teuffel daran nichts finden / deß er sich anzumassen / wie Christus zeuget Iohan. 14. v. 30. Es kompt der Fürste dieser Welt vnnd hat nichts an mir. Aber wenn vnsere Seele außfehret aus dieser gebrechlichen Hütten / bleibts doch war daß sie viel gesündiget habe / daß sie auch von wegen der Wercke muste in die ewige Finsternis verworffen werden / wenn sie nicht mit Christi Blut gereiniget were. Christi Seele kunte auch mit Göttlicher Macht / welche jhr in vnd durch die Persöhnliche vereinigung beyder Naturen wircklich mitgetheilet war / sich selbsten mit dem leibe wesentlich wieder vereinigen vnd den Tempel seines Leibes aus der Erden wieder auffrichten / wie er auch selber dahin siehet Iohan. 10. v. 17. Niemand nimmet mein Leben von mir / sondern ich lasse es von mir selber / ich habe es macht zulassen / vnd habe es macht wieder zunemen. Vnd Iohan. 2. v. 19. Brecht diesen Tempel ab / vnd am dritten Tage der Vnsern wahr nemen sollen. Denn Christi Seele war mit dem selbstendigen ewigen Wort GOttes Persöhnlich vereiniget / vnd wuste den Weg zum leben Ps. 16. v. 11. da die Vnseren wenn er wolte Sünde zurechnen / von GOtt gescheiden / vnd den Weg des Lebens von jhnen selber nicht treffen mügen / ja in grosser gefahr stehen / daß sie dem Teuffel in sein Netze lauffen / der wie ein Jäger vnnd Wildschütz in dem Wald hervmb fähret Ps. 91. Christi Seele war gantz heilig vnd vnbefleckt / vnd kunte der Teuffel daran nichts finden / deß er sich anzumassen / wie Christus zeuget Iohan. 14. v. 30. Es kompt der Fürste dieser Welt vnnd hat nichts an mir. Aber wenn vnsere Seele außfehret aus dieser gebrechlichen Hütten / bleibts doch war daß sie viel gesündiget habe / daß sie auch von wegen der Wercke muste in die ewige Finsternis verworffen werden / wenn sie nicht mit Christi Blut gereiniget were. Christi Seele kunte auch mit Göttlicher Macht / welche jhr in vnd durch die Persöhnliche vereinigung beyder Naturen wircklich mitgetheilet war / sich selbsten mit dem leibe wesentlich wieder vereinigen vnd den Tempel seines Leibes aus der Erden wieder auffrichten / wie er auch selber dahin siehet Iohan. 10. v. 17. Niemand nimmet mein Leben von mir / sondern ich lasse es von mir selber / ich habe es macht zulassen / vnd habe es macht wieder zunemen. Vnd Iohan. 2. v. 19. Brecht diesen Tempel ab / vnd am dritten Tage <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022"/> der Vnsern wahr nemen sollen. Denn Christi Seele war mit dem selbstendigen ewigen Wort GOttes Persöhnlich vereiniget / vnd wuste den Weg zum leben Ps. 16. v. 11. da die Vnseren wenn er wolte Sünde zurechnen / von GOtt gescheiden / vnd den Weg des Lebens von jhnen selber nicht treffen mügen / ja in grosser gefahr stehen / daß sie dem Teuffel in sein Netze lauffen / der wie ein Jäger vnnd Wildschütz in dem Wald hervmb fähret Ps. 91. Christi Seele war gantz heilig vnd vnbefleckt / vnd kunte der Teuffel daran nichts finden / deß er sich anzumassen / wie Christus zeuget Iohan. 14. v. 30. Es kompt der Fürste dieser Welt vnnd hat nichts an mir. Aber wenn vnsere Seele außfehret aus dieser gebrechlichen Hütten / bleibts doch war daß sie viel gesündiget habe / daß sie auch von wegen der Wercke muste in die ewige Finsternis verworffen werden / wenn sie nicht mit Christi Blut gereiniget were. Christi Seele kunte auch mit Göttlicher Macht / welche jhr in vnd durch die Persöhnliche vereinigung beyder Naturen wircklich mitgetheilet war / sich selbsten mit dem leibe wesentlich wieder vereinigen vnd den Tempel seines Leibes aus der Erden wieder auffrichten / wie er auch selber dahin siehet Iohan. 10. v. 17. Niemand nimmet mein Leben von mir / sondern ich lasse es von mir selber / ich habe es macht zulassen / vnd habe es macht wieder zunemen. Vnd Iohan. 2. v. 19. Brecht diesen Tempel ab / vnd am dritten Tage </p> </div> </body> </text> </TEI> [0022]
der Vnsern wahr nemen sollen. Denn Christi Seele war mit dem selbstendigen ewigen Wort GOttes Persöhnlich vereiniget / vnd wuste den Weg zum leben Ps. 16. v. 11. da die Vnseren wenn er wolte Sünde zurechnen / von GOtt gescheiden / vnd den Weg des Lebens von jhnen selber nicht treffen mügen / ja in grosser gefahr stehen / daß sie dem Teuffel in sein Netze lauffen / der wie ein Jäger vnnd Wildschütz in dem Wald hervmb fähret Ps. 91. Christi Seele war gantz heilig vnd vnbefleckt / vnd kunte der Teuffel daran nichts finden / deß er sich anzumassen / wie Christus zeuget Iohan. 14. v. 30. Es kompt der Fürste dieser Welt vnnd hat nichts an mir. Aber wenn vnsere Seele außfehret aus dieser gebrechlichen Hütten / bleibts doch war daß sie viel gesündiget habe / daß sie auch von wegen der Wercke muste in die ewige Finsternis verworffen werden / wenn sie nicht mit Christi Blut gereiniget were. Christi Seele kunte auch mit Göttlicher Macht / welche jhr in vnd durch die Persöhnliche vereinigung beyder Naturen wircklich mitgetheilet war / sich selbsten mit dem leibe wesentlich wieder vereinigen vnd den Tempel seines Leibes aus der Erden wieder auffrichten / wie er auch selber dahin siehet Iohan. 10. v. 17. Niemand nimmet mein Leben von mir / sondern ich lasse es von mir selber / ich habe es macht zulassen / vnd habe es macht wieder zunemen. Vnd Iohan. 2. v. 19. Brecht diesen Tempel ab / vnd am dritten Tage
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/22>, abgerufen am 16.07.2024. |