Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite

Türckens mehr / sondern dessen / der jhn gekaufft hat / dem lebet vnd stirbet er. Eben also helt es sich auch alhier. Christus hat für vns eine starcke vnd schwere Rantzion außgelegt: Wer derwegen solch Rantzion vnd Lösegeld durch den Glauben für seine Gefängnis da legt / was hat an deme Teuffel / Sünde vnd Todt? Wem stirbet er billiger / den seinem Erlöser vnnd Seligmacher? Weme kan oder sol er auch mit grosser Zuversicht vnd Frewdigkeit seine Seel anheime schicken? Das verstande der heilige Dionysius wol / vnd war deßhalben diß sein einiger Wunsch in seienm Leben.

O Domine lesu, ultimum tuum Verbum in [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ruce, Sit ultimum meum Verbum in hac luce. Ach HErr JEsu / daß letzt Wort dein / Laß auch mein letzten Seufftzer seyn.

Das letzte Wort Christi aber war: Vater ich befehl meinen Geist in deine Hände.

Ob aber Stephanus diese Wort gefüret in seinem letzten / so ist doch kein zweiffel / daß er als ein Rechtgleubiges Kind vnd Diener GOttes / dieselbe zu Tag vnnd zu Nacht vnd allwege fleissig in vbung gehalten habe. Denn rechte ware ernstliche Christen gehen jmmerda mit dem Todt vmb / vnd halten ein jegliches Stündlein fürs letzte / befehlen demnach auch allezeit jhre Seele jhrem Erlöser vnd Seligmacher / auff daß sie ja nicht zur bösen zeit mügen vberrückt werden /

Türckens mehr / sondern dessen / der jhn gekaufft hat / dem lebet vnd stirbet er. Eben also helt es sich auch alhier. Christus hat für vns eine starcke vnd schwere Rantzion außgelegt: Wer derwegen solch Rantzion vnd Lösegeld durch den Glauben für seine Gefängnis da legt / was hat an deme Teuffel / Sünde vnd Todt? Wem stirbet er billiger / den seinem Erlöser vnnd Seligmacher? Weme kan oder sol er auch mit grosser Zuversicht vnd Frewdigkeit seine Seel anheime schicken? Das verstande der heilige Dionysius wol / vnd war deßhalben diß sein einiger Wunsch in seienm Leben.

O Domine lesu, ultimum tuum Verbum in [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ruce, Sit ultimum meum Verbum in hac luce. Ach HErr JEsu / daß letzt Wort dein / Laß auch mein letzten Seufftzer seyn.

Das letzte Wort Christi aber war: Vater ich befehl meinen Geist in deine Hände.

Ob aber Stephanus diese Wort gefüret in seinem letzten / so ist doch kein zweiffel / daß er als ein Rechtgleubiges Kind vnd Diener GOttes / dieselbe zu Tag vnnd zu Nacht vnd allwege fleissig in vbung gehalten habe. Denn rechte ware ernstliche Christen gehen jmmerda mit dem Todt vmb / vnd halten ein jegliches Stündlein fürs letzte / befehlen demnach auch allezeit jhre Seele jhrem Erlöser vnd Seligmacher / auff daß sie ja nicht zur bösen zeit mügen vberrückt werden /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0031"/>
Türckens mehr / sondern dessen / der jhn gekaufft hat / dem lebet vnd stirbet
                     er. Eben also helt es sich auch alhier. Christus hat für vns eine starcke vnd
                     schwere Rantzion außgelegt: Wer derwegen solch Rantzion vnd Lösegeld durch den
                     Glauben für seine Gefängnis da legt / was hat an deme Teuffel / Sünde vnd Todt?
                     Wem stirbet er billiger / den seinem Erlöser vnnd Seligmacher? Weme kan oder sol
                     er auch mit grosser Zuversicht vnd Frewdigkeit seine Seel anheime schicken? Das
                     verstande der heilige Dionysius wol / vnd war deßhalben diß sein einiger Wunsch
                     in seienm Leben.</p>
        <l>O Domine lesu, ultimum tuum Verbum in <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>ruce, Sit ultimum meum Verbum in hac
                     luce. Ach HErr JEsu / daß letzt Wort dein / Laß auch mein letzten Seufftzer
                     seyn.</l>
        <p>Das letzte Wort Christi aber war: Vater ich befehl meinen Geist in deine
                     Hände.</p>
        <p>Ob aber Stephanus diese Wort gefüret in seinem letzten / so ist doch kein
                     zweiffel / daß er als ein Rechtgleubiges Kind vnd Diener GOttes / dieselbe zu
                     Tag vnnd zu Nacht vnd allwege fleissig in vbung gehalten habe. Denn rechte ware
                     ernstliche Christen gehen jmmerda mit dem Todt vmb / vnd halten ein jegliches
                     Stündlein fürs letzte / befehlen demnach auch allezeit jhre Seele jhrem Erlöser
                     vnd Seligmacher / auff daß sie ja nicht zur bösen zeit mügen vberrückt werden /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0031] Türckens mehr / sondern dessen / der jhn gekaufft hat / dem lebet vnd stirbet er. Eben also helt es sich auch alhier. Christus hat für vns eine starcke vnd schwere Rantzion außgelegt: Wer derwegen solch Rantzion vnd Lösegeld durch den Glauben für seine Gefängnis da legt / was hat an deme Teuffel / Sünde vnd Todt? Wem stirbet er billiger / den seinem Erlöser vnnd Seligmacher? Weme kan oder sol er auch mit grosser Zuversicht vnd Frewdigkeit seine Seel anheime schicken? Das verstande der heilige Dionysius wol / vnd war deßhalben diß sein einiger Wunsch in seienm Leben. O Domine lesu, ultimum tuum Verbum in _ruce, Sit ultimum meum Verbum in hac luce. Ach HErr JEsu / daß letzt Wort dein / Laß auch mein letzten Seufftzer seyn. Das letzte Wort Christi aber war: Vater ich befehl meinen Geist in deine Hände. Ob aber Stephanus diese Wort gefüret in seinem letzten / so ist doch kein zweiffel / daß er als ein Rechtgleubiges Kind vnd Diener GOttes / dieselbe zu Tag vnnd zu Nacht vnd allwege fleissig in vbung gehalten habe. Denn rechte ware ernstliche Christen gehen jmmerda mit dem Todt vmb / vnd halten ein jegliches Stündlein fürs letzte / befehlen demnach auch allezeit jhre Seele jhrem Erlöser vnd Seligmacher / auff daß sie ja nicht zur bösen zeit mügen vberrückt werden /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/31
Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/31>, abgerufen am 01.05.2024.