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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.

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Schlaff: Dan. 12. V. 2. stehet: Viel so vnter der Erden schlaffen / werden auffwachen / etliche zum ewigen Leben / etliche zur ewigen Schmach vnnd Schande. Von dem vestorbenen Lazaro sagt Christus: Iohan. 12. Lazarus vnser Freund schläfft / aber ich gehe hin / daß ich jhn aufferwecke. Vnnd der Apostel Paulus schreibt 1. Cor. 15. Christus ist der Erstling worden vnter denen die da Schlaffen. Vnnd 1. Thes. 4. Wir wollen euch lieben Brüder nicht verhalten von denen / die da Schlaffen / auff daß jhr nicht trawrig seid / wie die andern die keine Hoffnung haben. Deut. 31. sagt GOtt zu Mose. Du wirst Schlaffen gehen zu deinen Vätern. Vnnd Nathan zu David 2. Sam. 7. Wenn nun deine Zeit hin ist / vnd du Liegen vnd Schlaffen wirst mit deinen Vätern / wird GOtt der HErr einen Samen erwecken / der von deinem Leibe kommen wird.

Wie nun kein eintziges Wörtlein von dem Heyligen auff gezeichnet / welches nicht seinen sonderlichen Nachtruck habe / also sollen wirs auch gentzlich dafür halten / daß er auch nicht vmbsonst denn Tod der Frommen fürnemlich hat einen Schlaff nennen wollen.

Erstlich ists geschehen zur stetigen erinnerung vnser sterbligkeit: Dann gleich wie alle Menschen Schlaffen müssen / vnnd dessen keines weges entraten können / sie sein Jung oder Alt / Arm oder Reich / also müssen auch alle Menschen sterben / vnnd keiner kan des Todes gevbriget seyn. Der Tod ist zu allen

Schlaff: Dan. 12. V. 2. stehet: Viel so vnter der Erden schlaffen / werden auffwachen / etliche zum ewigen Leben / etliche zur ewigen Schmach vnnd Schande. Von dem vestorbenen Lazaro sagt Christus: Iohan. 12. Lazarus vnser Freund schläfft / aber ich gehe hin / daß ich jhn aufferwecke. Vnnd der Apostel Paulus schreibt 1. Cor. 15. Christus ist der Erstling worden vnter denen die da Schlaffen. Vnnd 1. Thes. 4. Wir wollen euch lieben Brüder nicht verhalten von denen / die da Schlaffen / auff daß jhr nicht trawrig seid / wie die andern die keine Hoffnung haben. Deut. 31. sagt GOtt zu Mose. Du wirst Schlaffen gehen zu deinen Vätern. Vnnd Nathan zu David 2. Sam. 7. Weñ nun deine Zeit hin ist / vnd du Liegen vñ Schlaffen wirst mit deinen Vätern / wird GOtt der HErr einen Samen erwecken / der von deinem Leibe kommen wird.

Wie nun kein eintziges Wörtlein von dem Heyligen auff gezeichnet / welches nicht seinen sonderlichen Nachtruck habe / also sollen wirs auch gentzlich dafür halten / daß er auch nicht vmbsonst denn Tod der Frommen fürnemlich hat einen Schlaff nennen wollen.

Erstlich ists geschehen zur stetigen erinnerung vnser sterbligkeit: Dann gleich wie alle Menschen Schlaffen müssen / vnnd dessen keines weges entraten können / sie sein Jung oder Alt / Arm oder Reich / also müssen auch alle Menschen sterben / vnnd keiner kan des Todes gevbriget seyn. Der Tod ist zu allen

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[0041] Schlaff: Dan. 12. V. 2. stehet: Viel so vnter der Erden schlaffen / werden auffwachen / etliche zum ewigen Leben / etliche zur ewigen Schmach vnnd Schande. Von dem vestorbenen Lazaro sagt Christus: Iohan. 12. Lazarus vnser Freund schläfft / aber ich gehe hin / daß ich jhn aufferwecke. Vnnd der Apostel Paulus schreibt 1. Cor. 15. Christus ist der Erstling worden vnter denen die da Schlaffen. Vnnd 1. Thes. 4. Wir wollen euch lieben Brüder nicht verhalten von denen / die da Schlaffen / auff daß jhr nicht trawrig seid / wie die andern die keine Hoffnung haben. Deut. 31. sagt GOtt zu Mose. Du wirst Schlaffen gehen zu deinen Vätern. Vnnd Nathan zu David 2. Sam. 7. Weñ nun deine Zeit hin ist / vnd du Liegen vñ Schlaffen wirst mit deinen Vätern / wird GOtt der HErr einen Samen erwecken / der von deinem Leibe kommen wird. Wie nun kein eintziges Wörtlein von dem Heyligen auff gezeichnet / welches nicht seinen sonderlichen Nachtruck habe / also sollen wirs auch gentzlich dafür halten / daß er auch nicht vmbsonst denn Tod der Frommen fürnemlich hat einen Schlaff nennen wollen. Erstlich ists geschehen zur stetigen erinnerung vnser sterbligkeit: Dann gleich wie alle Menschen Schlaffen müssen / vnnd dessen keines weges entraten können / sie sein Jung oder Alt / Arm oder Reich / also müssen auch alle Menschen sterben / vnnd keiner kan des Todes gevbriget seyn. Der Tod ist zu allen

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/41>, abgerufen am 23.11.2024.