Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.
Es war fürwar bey jhm kein schertz / Er ließ sein bestes kosten. Er sprach zu seinem lieben Sohn / Die zeit ist hie zu erbarmen / Fahr hitz meins Hertzen werthe Kron / Vnd sey das Heyl der Armen / Vnd hilff jhn aus der Sünden noth / Erwürg für jhn den bittern Todt / Vnd laß jhn mit dir leben / etc. Vber die massen tröstlich ists / daß Gott selber diesen Heyland der Welt gegeben hat: Denn eben damit wird begegnet den schwermütigen Gedancken / welche der Teuffel betrübten Hertzen mannich mal einbläset: Ja es mag wol seyn / daß Christus ein Heyland ist / wie es denn der Himlische Herold selber also ausruffet / Luc. 2. Euch ist heute der Heyland geboren. Wer weiß aber ob auch Gott mit diesem Heyland / mit dieser Ordnung / mit diesem Wege zur Seligkeit zufrieden sey? Diese Gedancken nu werden / wie ein Nebel von den Stralen der Sonnen / von einander geschlagen / wenn Christus hie zeuget / Gott sein Himlischer Vater habe jhn selber aus lauter Liebe vnd Gnade zum Heyland vnd Seligmacher gegeben. Daher der Apostel Paulus diesen Schlus macht: Welcher seines eignen Sohns nicht hat verschonet / sondern hat jhn für vns allen dahin gegeben / wie solte er vns mit jhm nicht alles schencken? Rom. 8. v. 32. Vnd sagt / 1. Cor. 1. v. 30. Christus Jesus sey vns von Gott gemacht / zur Weißheit vnnd zur Gerechtigkeit vnd zur Heiligung vnnd zur Erlösung. Das ander Schreckbild rühret von vnser Sünde her / welche / wie der Hellische Cerberus / liegt an vnserer Hertzenthür / vnd ruhet bey mannichem in guter sicherheit / aber weil es ein vnruhiger Ort ist / da alle Gedancken aus vnd ein spatzieren / mag leicht ein geringer
Es war fürwar bey jhm kein schertz / Er ließ sein bestes kosten. Er sprach zu seinem lieben Sohn / Die zeit ist hie zu erbarmen / Fahr hitz meins Hertzen werthe Kron / Vnd sey das Heyl der Armen / Vnd hilff jhn aus der Sünden noth / Erwürg für jhn den bittern Todt / Vnd laß jhn mit dir leben / etc. Vber die massen tröstlich ists / daß Gott selber diesen Heyland der Welt gegeben hat: Denn eben damit wird begegnet den schwermütigen Gedancken / welche der Teuffel betrübten Hertzen mannich mal einbläset: Ja es mag wol seyn / daß Christus ein Heyland ist / wie es denn der Himlische Herold selber also ausruffet / Luc. 2. Euch ist heute der Heyland geboren. Wer weiß aber ob auch Gott mit diesem Heyland / mit dieser Ordnung / mit diesem Wege zur Seligkeit zufrieden sey? Diese Gedancken nu werden / wie ein Nebel von den Stralen der Sonnen / von einander geschlagen / wenn Christus hie zeuget / Gott sein Himlischer Vater habe jhn selber aus lauter Liebe vnd Gnade zum Heyland vnd Seligmacher gegeben. Daher der Apostel Paulus diesen Schlus macht: Welcher seines eignen Sohns nicht hat verschonet / sondern hat jhn für vns allen dahin gegeben / wie solte er vns mit jhm nicht alles schencken? Rom. 8. v. 32. Vnd sagt / 1. Cor. 1. v. 30. Christus Jesus sey vns von Gott gemacht / zur Weißheit vnnd zur Gerechtigkeit vnd zur Heiligung vnnd zur Erlösung. Das ander Schreckbild rühret von vnser Sünde her / welche / wie der Hellische Cerberus / liegt an vnserer Hertzenthür / vnd ruhet bey mannichem in guter sicherheit / aber weil es ein vnruhiger Ort ist / da alle Gedancken aus vnd ein spatzieren / mag leicht ein geringer <TEI> <text> <body> <div> <l><pb facs="#f0028"/> Es war fürwar bey jhm kein schertz / Er ließ sein bestes kosten.</l> <l>Er sprach zu seinem lieben Sohn / Die zeit ist hie zu erbarmen / Fahr hitz meins Hertzen werthe Kron / Vnd sey das Heyl der Armen / Vnd hilff jhn aus der Sünden noth / Erwürg für jhn den bittern Todt / Vnd laß jhn mit dir leben / etc.</l> <p>Vber die massen tröstlich ists / daß Gott selber diesen Heyland der Welt gegeben hat: Denn eben damit wird begegnet den schwermütigen Gedancken / welche der Teuffel betrübten Hertzen mannich mal einbläset: Ja es mag wol seyn / daß Christus ein Heyland ist / wie es denn der Himlische Herold selber also ausruffet / Luc. 2. Euch ist heute der Heyland geboren. Wer weiß aber ob auch Gott mit diesem Heyland / mit dieser Ordnung / mit diesem Wege zur Seligkeit zufrieden sey? Diese Gedancken nu werden / wie ein Nebel von den Stralen der Sonnen / von einander geschlagen / wenn Christus hie zeuget / Gott sein Himlischer Vater habe jhn selber aus lauter Liebe vnd Gnade zum Heyland vnd Seligmacher gegeben. Daher der Apostel Paulus diesen Schlus macht: Welcher seines eignen Sohns nicht hat verschonet / sondern hat jhn für vns allen dahin gegeben / wie solte er vns mit jhm nicht alles schencken? Rom. 8. v. 32. Vnd sagt / 1. Cor. 1. v. 30. Christus Jesus sey vns von Gott gemacht / zur Weißheit vnnd zur Gerechtigkeit vnd zur Heiligung vnnd zur Erlösung.</p> <p>Das ander Schreckbild rühret von vnser Sünde her / welche / wie der Hellische Cerberus / liegt an vnserer Hertzenthür / vnd ruhet bey mannichem in guter sicherheit / aber weil es ein vnruhiger Ort ist / da alle Gedancken aus vnd ein spatzieren / mag leicht ein geringer </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
Es war fürwar bey jhm kein schertz / Er ließ sein bestes kosten. Er sprach zu seinem lieben Sohn / Die zeit ist hie zu erbarmen / Fahr hitz meins Hertzen werthe Kron / Vnd sey das Heyl der Armen / Vnd hilff jhn aus der Sünden noth / Erwürg für jhn den bittern Todt / Vnd laß jhn mit dir leben / etc. Vber die massen tröstlich ists / daß Gott selber diesen Heyland der Welt gegeben hat: Denn eben damit wird begegnet den schwermütigen Gedancken / welche der Teuffel betrübten Hertzen mannich mal einbläset: Ja es mag wol seyn / daß Christus ein Heyland ist / wie es denn der Himlische Herold selber also ausruffet / Luc. 2. Euch ist heute der Heyland geboren. Wer weiß aber ob auch Gott mit diesem Heyland / mit dieser Ordnung / mit diesem Wege zur Seligkeit zufrieden sey? Diese Gedancken nu werden / wie ein Nebel von den Stralen der Sonnen / von einander geschlagen / wenn Christus hie zeuget / Gott sein Himlischer Vater habe jhn selber aus lauter Liebe vnd Gnade zum Heyland vnd Seligmacher gegeben. Daher der Apostel Paulus diesen Schlus macht: Welcher seines eignen Sohns nicht hat verschonet / sondern hat jhn für vns allen dahin gegeben / wie solte er vns mit jhm nicht alles schencken? Rom. 8. v. 32. Vnd sagt / 1. Cor. 1. v. 30. Christus Jesus sey vns von Gott gemacht / zur Weißheit vnnd zur Gerechtigkeit vnd zur Heiligung vnnd zur Erlösung.
Das ander Schreckbild rühret von vnser Sünde her / welche / wie der Hellische Cerberus / liegt an vnserer Hertzenthür / vnd ruhet bey mannichem in guter sicherheit / aber weil es ein vnruhiger Ort ist / da alle Gedancken aus vnd ein spatzieren / mag leicht ein geringer
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