Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.Wie wir vns nun auch dieses zu Nutz vnd Trost anwenden sollen / das lehret vns der HERR selber / wenn er saget: Wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe / vnd wil so viel sagen: Es müssen zwar auch meine gleubige Freunde vnd Brüder sterben / wie ander Menschen / denn das ist der alte Bundt / Mensche / du must sterben / Syr. cap 14. Es ist gesetzet allen Menschen einmahl zusterben / vnnd hernach das Gerichte. Heb. cap. 9. Das ist der Weg alles Fleisches / 1. Reg. 22. Aber dennoch sterben sie also / daß sie dennoch leben: Denn die Seele ist Vnsterblich / vnd wenn sie von dem Leibe zertrennet wird / vnd hat sich mit festem Glauben an mich den Hertzog des Lebens gehalten / so kömmet sie ins Paradeis / Luc. 23. In Abrahae Schoß / Luc. cap 16. In GOttes Hand / da sie keine Quale mehr anrüret / Sap. 3. vnd niemand wieder hinweg reissen kan / Johan 10. Sondern wird reich getröstet / Luc. cap. 16 vnd siehet GOTT von Angesicht zu Angesicht wie er ist / 1. Cor. 13. 1. Johan. cap. 3. Der Leib mus zwar dahin gelegt werden in die Finstere Erden / nicht aber / daß er darin bleibe / sondern alle Gebrechligkeit vnd Sterbligkeit ablege / sanffte Ruhe vnd Schlaffe in GOTTES Namen / biß an den frölichen Morgen des jüngsten Tages. Hie haben wir nun den schönen lieblichen Hertzerquickenden Rosensafft wieder alle bitterkeit des Todtes. Wenn der weise Heyde Cicero mit seiner Vernunnfft hat angesehen / daß der Mensche die aller edleste Creatur GOttes auff Erden durch den Todt hingerissen vnd so jämmerlich zugerichtet wird / das Gesichte vergehet / die Ohren werden verstopffet / die Zunge erlähmet / die Glieder erstarren vnd erkalten / die Seele wird aus der lieben Herderge außgetrieben / der Leib wird schwer vnd kalt / die Verwesung rumoret also im Leib / das man mit jhm vnter die Erden eilet / Im Grabe wird daß Fleisch von Schlangen vnd Würmen biß auffs Gerippe verzehret / dasselbe wird auch endlich zu Pulver vnd Aschen / vnd hat dagegen alle seine Griechische vnd Lateinische Wie wir vns nun auch dieses zu Nutz vnd Trost anwenden sollen / das lehret vns der HERR selber / wenn er saget: Wer an mich gleubet / der wird lebẽ / ob er gleich stürbe / vnd wil so viel sagen: Es müssen zwar auch meine gleubige Freunde vnd Brüder sterben / wie ander Menschen / denn das ist der alte Bundt / Mensche / du must sterben / Syr. cap 14. Es ist gesetzet allen Menschen einmahl zusterben / vnnd hernach das Gerichte. Heb. cap. 9. Das ist der Weg alles Fleisches / 1. Reg. 22. Aber dennoch sterben sie also / daß sie dennoch leben: Denn die Seele ist Vnsterblich / vnd wenn sie von dem Leibe zertrennet wird / vnd hat sich mit festem Glauben an mich den Hertzog des Lebens gehalten / so kömmet sie ins Paradeis / Luc. 23. In Abrahae Schoß / Luc. cap 16. In GOttes Hand / da sie keine Quale mehr anrüret / Sap. 3. vnd niemand wieder hinweg reissen kan / Johan 10. Sondern wird reich getröstet / Luc. cap. 16 vnd siehet GOTT von Angesicht zu Angesicht wie er ist / 1. Cor. 13. 1. Johan. cap. 3. Der Leib mus zwar dahin gelegt werden in die Finstere Erden / nicht aber / daß er darin bleibe / sondern alle Gebrechligkeit vnd Sterbligkeit ablege / sanffte Ruhe vnd Schlaffe in GOTTES Namen / biß an den frölichen Morgen des jüngsten Tages. Hie haben wir nun den schönen lieblichen Hertzerquickenden Rosensafft wieder alle bitterkeit des Todtes. Wenn der weise Heyde Cicero mit seiner Vernunnfft hat angesehen / daß der Mensche die aller edleste Creatur GOttes auff Erden durch den Todt hingerissen vnd so jämmerlich zugerichtet wird / das Gesichte vergehet / die Ohren werden verstopffet / die Zunge erlähmet / die Glieder erstarren vnd erkalten / die Seele wird aus der lieben Herderge außgetrieben / der Leib wird schwer vnd kalt / die Verwesung rumoret also im Leib / das man mit jhm vnter die Erden eilet / Im Grabe wird daß Fleisch von Schlangen vnd Würmen biß auffs Gerippe verzehret / dasselbe wird auch endlich zu Pulver vnd Aschen / vnd hat dagegen alle seine Griechische vnd Lateinische <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0028"/> <p>Wie wir vns nun auch dieses zu Nutz vnd Trost anwenden sollen / das lehret vns der HERR selber / wenn er saget: Wer an mich gleubet / der wird lebẽ / ob er gleich stürbe / vnd wil so viel sagen: Es müssen zwar auch meine gleubige Freunde vnd Brüder sterben / wie ander Menschen / denn das ist der alte Bundt / Mensche / du must sterben / Syr. cap 14. Es ist gesetzet allen Menschen einmahl zusterben / vnnd hernach das Gerichte. Heb. cap. 9. Das ist der Weg alles Fleisches / 1. Reg. 22. Aber dennoch sterben sie also / daß sie dennoch leben: Denn die Seele ist Vnsterblich / vnd wenn sie von dem Leibe zertrennet wird / vnd hat sich mit festem Glauben an mich den Hertzog des Lebens gehalten / so kömmet sie ins Paradeis / Luc. 23. In Abrahae Schoß / Luc. cap 16. In GOttes Hand / da sie keine Quale mehr anrüret / Sap. 3. vnd niemand wieder hinweg reissen kan / Johan 10. Sondern wird reich getröstet / Luc. cap. 16 vnd siehet GOTT von Angesicht zu Angesicht wie er ist / 1. Cor. 13. 1. Johan. cap. 3. Der Leib mus zwar dahin gelegt werden in die Finstere Erden / nicht aber / daß er darin bleibe / sondern alle Gebrechligkeit vnd Sterbligkeit ablege / sanffte Ruhe vnd Schlaffe in GOTTES Namen / biß an den frölichen Morgen des jüngsten Tages.</p> <p>Hie haben wir nun den schönen lieblichen Hertzerquickenden Rosensafft wieder alle bitterkeit des Todtes. Wenn der weise Heyde Cicero mit seiner Vernunnfft hat angesehen / daß der Mensche die aller edleste Creatur GOttes auff Erden durch den Todt hingerissen vnd so jämmerlich zugerichtet wird / das Gesichte vergehet / die Ohren werden verstopffet / die Zunge erlähmet / die Glieder erstarren vnd erkalten / die Seele wird aus der lieben Herderge außgetrieben / der Leib wird schwer vnd kalt / die Verwesung rumoret also im Leib / das man mit jhm vnter die Erden eilet / Im Grabe wird daß Fleisch von Schlangen vnd Würmen biß auffs Gerippe verzehret / dasselbe wird auch endlich zu Pulver vnd Aschen / vnd hat dagegen alle seine Griechische vnd Lateinische </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
Wie wir vns nun auch dieses zu Nutz vnd Trost anwenden sollen / das lehret vns der HERR selber / wenn er saget: Wer an mich gleubet / der wird lebẽ / ob er gleich stürbe / vnd wil so viel sagen: Es müssen zwar auch meine gleubige Freunde vnd Brüder sterben / wie ander Menschen / denn das ist der alte Bundt / Mensche / du must sterben / Syr. cap 14. Es ist gesetzet allen Menschen einmahl zusterben / vnnd hernach das Gerichte. Heb. cap. 9. Das ist der Weg alles Fleisches / 1. Reg. 22. Aber dennoch sterben sie also / daß sie dennoch leben: Denn die Seele ist Vnsterblich / vnd wenn sie von dem Leibe zertrennet wird / vnd hat sich mit festem Glauben an mich den Hertzog des Lebens gehalten / so kömmet sie ins Paradeis / Luc. 23. In Abrahae Schoß / Luc. cap 16. In GOttes Hand / da sie keine Quale mehr anrüret / Sap. 3. vnd niemand wieder hinweg reissen kan / Johan 10. Sondern wird reich getröstet / Luc. cap. 16 vnd siehet GOTT von Angesicht zu Angesicht wie er ist / 1. Cor. 13. 1. Johan. cap. 3. Der Leib mus zwar dahin gelegt werden in die Finstere Erden / nicht aber / daß er darin bleibe / sondern alle Gebrechligkeit vnd Sterbligkeit ablege / sanffte Ruhe vnd Schlaffe in GOTTES Namen / biß an den frölichen Morgen des jüngsten Tages.
Hie haben wir nun den schönen lieblichen Hertzerquickenden Rosensafft wieder alle bitterkeit des Todtes. Wenn der weise Heyde Cicero mit seiner Vernunnfft hat angesehen / daß der Mensche die aller edleste Creatur GOttes auff Erden durch den Todt hingerissen vnd so jämmerlich zugerichtet wird / das Gesichte vergehet / die Ohren werden verstopffet / die Zunge erlähmet / die Glieder erstarren vnd erkalten / die Seele wird aus der lieben Herderge außgetrieben / der Leib wird schwer vnd kalt / die Verwesung rumoret also im Leib / das man mit jhm vnter die Erden eilet / Im Grabe wird daß Fleisch von Schlangen vnd Würmen biß auffs Gerippe verzehret / dasselbe wird auch endlich zu Pulver vnd Aschen / vnd hat dagegen alle seine Griechische vnd Lateinische
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |