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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

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das Leben / wer an mich gleubet der wird leben / ob er gleich stürbe. Vnd wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr sterben.

2. Stehet Eltern zu / daß sie die lieben Kinderlein von der Geburth an wol in acht nehmen / sonderlich wen sie zart vnd klein sein / vnnd sich selbst noch nicht versehen künnen / heben vnd tragen / vnd hernacher da sie anfangen zu stehen vnnd zu gehen / fein bey der Hand genglen vnd führen / daß sie so an jhren schwachen Gliedmäßlein nicht muthwillig verletzet vnd beschädiget werden. Wie solches abermahl die Maccabeische Mutter jhrem jüngsten Sohn wuste zu Gemüht zu führen / da sie sagte 2. Maccab. 7. v. 27. Du mein liebes Kind / das Ich neun Monden vnter meinem Hertzen getragen / vnd bey drey Jahr geseuget / vnd mit grosser Mühe aufferzogen habe / Erbarme dich doch vber mich &c. Dis Vaterstück vergisset der Himlische Vater keines weges an vns / sondern beweisets so sorgfeltig / daß auch von vnnd für jhm alle vnsere Haare auff dem Heupt gezehlet sind Matth[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. v. 30. Denn er kennet / was für ein Gemecht wir sind / Er gedencket dran das wir Staub sind Ps. 103. v. 14. Hat demnach nicht allein seinen Engeln / denn starcken Helden Befehl gethan / daß sie vns behüten auff allen vnseren wegen / ja so zu sagen / auff den Henden tragen / damit wir vnseren Füß nicht an einen Stein stossen Ps. 91. v. 11. 12. Sondern er selber tregt

das Leben / wer an mich gleubet der wird leben / ob er gleich stürbe. Vnd wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr sterben.

2. Stehet Eltern zu / daß sie die lieben Kinderlein von der Geburth an wol in acht nehmen / sonderlich wen sie zart vnd klein sein / vnnd sich selbst noch nicht versehen künnen / heben vnd tragen / vnd hernacher da sie anfangen zu stehen vnnd zu gehen / fein bey der Hand genglen vnd führen / daß sie so an jhren schwachen Gliedmäßlein nicht muthwillig verletzet vnd beschädiget werden. Wie solches abermahl die Maccabeische Mutter jhrem jüngsten Sohn wuste zu Gemüht zu führen / da sie sagte 2. Maccab. 7. v. 27. Du mein liebes Kind / das Ich neun Monden vnter meinem Hertzen getragen / vnd bey drey Jahr geseuget / vnd mit grosser Mühe aufferzogen habe / Erbarme dich doch vber mich &c. Dis Vaterstück vergisset der Himlische Vater keines weges an vns / sondern beweisets so sorgfeltig / daß auch von vnnd für jhm alle vnsere Haare auff dem Heupt gezehlet sind Matth[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. v. 30. Denn er kennet / was für ein Gemecht wir sind / Er gedencket dran das wir Staub sind Ps. 103. v. 14. Hat demnach nicht allein seinen Engeln / denn starcken Helden Befehl gethan / daß sie vns behüten auff allen vnseren wegen / ja so zu sagen / auff den Henden tragen / damit wir vnseren Füß nicht an einen Stein stossen Ps. 91. v. 11. 12. Sondern er selber tregt

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/36>, abgerufen am 21.11.2024.